Wenn allein schon das Tagfahrlicht großes Kino ist
Der vollelektrische Volvo EX90 bietet feinste Technik, leisen Innenraum und große Akkus
Wer sich zum ersten Mal von schräg vorne dem vollelektrischen Volvo EX90 nähert, dem fällt umgehend die spezielle Tagfahrlicht-Signatur auf: Im großen Hauptscheinwerfer wird ein liegender, beleuchteter Hammer dargestellt, der – und jetzt kommt der kleine Scheinwerfer darunter ins Spiel – einen Nagel einschlägt. Das ist nicht nur irgendeine Spielerei oder gar ein Gag. Nein, Thors Hammer ist seit Jahren schon Teil der Identität des schwedischen Autoherstellers.
Übrigens: Die Scheinwerfer des EX90 wurden vom Lichtspezialisten ZKW entwickelt, der in Wieselburg in Niederösterreich beheimatet ist. Wer also ein Exemplar des Flaggschiffs der Schweden kauft, erwirbt damit gleich ein Stück rot-weiß-roter Ingenieurskunst.
Fünf, sechs oder sieben Sitze
Der Volvo EX90 ist 5,04 Meter lang und bietet je nach gewählter Konfiguration fünf, sechs oder sieben Sitzplätze. Bei einer ersten Ausfahrt ins Wiener Umland zeigte sich, dass die Sitze sechs und sieben nur Kindern zuzumuten sind. Erwachsene haben ganz hinten einfach zu wenig Platz, was aber wenig überraschend ist. Schließlich ist der Volvo EX90 ja kein Van oder Bus, sondern ein klassischer SUV.
Apropos Platz und Raum: Der Innenraum ist variabel und die Sitze in Reihe zwei und drei lassen sich umklappen. Entsprechend üppig fällt das Laderaumvolumen aus: 324 Liter sind es selbst dann noch, wenn alle sieben Sitze besetzt sind. Liegen alle Rückenlehnen flach, summiert sich das Volumen auf zwei Kubikmeter. Reicht sogar das nicht, steht unter der Fronthaube ein Frunk mit 49 Litern bereit. Und der Volvo EX90 kann 2,2 Tonnen schwere Hänger an den Haken nehmen – was für ein vollelektrisches Auto ein sehr hoher Wert ist.
Keine Haltegriffe mehr
Was ist uns auf den ersten 150 Testkilometern bei sehr niedrigen Außentemperaturen noch aufgefallen: Das Heizungssystem arbeitet rasch, Sitze und Lenkrad sind im Nu angenehm warm. Vor der ersten Fahrt dauert es jedoch ein bisserl, bis Außenspiegel und Lenkrad auf den eigenen Körper eingestellt sind. Die Verstellung erfolgt via Touchscreen. Wer das Handschuhfach öffnen will, muss ebenfalls den Bildschirm bemühen. Vermisst haben wir Haltegriffe oberhalb der Seitenscheiben.
Sehr angenehm aufgefallen ist hingegen das extrem niedrige Geräuschniveau im Innenraum – und zwar selbst bei Autobahntempo 130 km/h. Diese wunderbare Stille lässt sich genießen oder füllen, etwa mit Musik. Die optionale Soundanlage mit 25 Lautsprechern und 1610 Watt Leistung ist eine unbedingte Empfehlung. Diesen Klanggenuss gibt es nicht oft.
Heck- oder Allradantrieb
Bei den Antrieben fährt der EX90 dreigleisig: Den Einstieg markiert die Variante "Core" mit kleinem Akku (104 kWh Kapazität), 205 kW (279 PS) Systemleistung und Heckantrieb für "unter 80.000 Euro", wie man beim Importeur betont.
In der offiziellen Preisliste stehen derzeit nur die beiden Allradmodelle mit großem Akku (107 kWh nutzbare Kapazität) und 300 kW (408 PS) bzw. 380 kW (517 PS) Systemleistung. Ersteres kostet ab 93.460 Euro in der Version "Plus" und ab 99.300 Euro in der Ausstattungsversion "Ultra". Das besonders starke Performance-Modell des neuen Volvo EX90 startet ab 98.460 Euro bzw. ab 104.300 Euro. All diese angeführten Preise beziehen sich jeweils auf die Siebensitzer-Variante.
Noch ein Wort zum Verbrauch: Wir haben mit der Performance-Version bei Außentemperaturen um den Nullpunkt 28 kWh je 100 Kilometer verbraucht. Das wären hochgerechnet so um die 380 Kilometer Reichweite gewesen.
Zuwachs in Österreich
Der in Schweden beheimatete Autohersteller Volvo, der zum chinesischen Geely-Konzern gehört, hat 2024 insgesamt 763.389 Fahrzeuge verkauft – ein Plus von acht Prozent gegenüber 2023.
- 40,3 Prozent Zuwachs gab’s 2024 bei den Volvo-Neuzulassungen in Österreich – auf 4609 Pkw. Das bedeutete 1,8 Prozent Marktanteil. Damit war Volvo hierzulande die am schnellsten wachsende Premiummarke.
- 52 Gramm CO2: Bemerkenswert ist, dass die 4609 Volvo-Pkw, die im Vorjahr in Österreich neu zugelassen wurden, im Durchschnitt lediglich 52 Gramm CO2 je Kilometer und Pkw ausgestoßen haben. Damit liegt Volvo erstens deutlich unter dem Österreich-Schnitt (2024 waren es 106 g/km) und zweitens klar unter dem von der EU für 2025 vorgegebenen Zielwert von 93,6 Gramm je Kilometer.
- 40 Prozent aller in Österreich verkauften Volvo-Pkw hatten im Vorjahr einen vollelektrischen Antrieb, 33 Prozent einen Plug-in-Hybridantrieb. Meistverkauftes Modell war der Volvo XC40/EX40 vor dem EX30 und dem XC60.
Das Tagfahrlicht vom neuen Clio Facelift schaut fetziger aus.
80 000 für eine beleuchtete Schuhschachtel, in 10 Jahren können die gebrauchten Kraxn als Sondermüll entsorgt werden.
Soviele falsche Vorurteile in nur einem Satz …
...ihr Denken ist weder umweltbewusst, noch wirtschaftlich....
Dieses Ungetüm, wird noch dazu vom Staat gefördert und ist steuerfrei 🙈