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Kurz vor Olympia-Eröffnungsfeier: "Massiver Angriff" auf Schnellzugnetz in Frankreich

Von nachrichten.at/apa, 26. Juli 2024, 10:05 Uhr
FRANCE-OLY-2024-CRIME-TRANSPORT
Bild: DENIS CHARLET (APA/AFP/DENIS CHARLET)

PARIS. Am Tag der Eröffnungsfeier der Olympischen Spiele in Paris haben mutmaßliche Brandanschläge auf technische Anlagen weite Teile des französischen Bahnverkehrs lahmgelegt.

Geheimdienste und Sicherheitskräfte seien mobilisiert, "um die Täter dieser kriminellen Taten zu finden und zu bestrafen", sagte Premierminister Gabriel Attal am Freitag. Nach Angaben der französischen Bahn SNCF waren etwa 800.000 Fahrgäste betroffen. Zunächst bekannte sich niemand zu den Aktionen.

"Alles weist darauf hin, dass es sich um mutwillige Aktionen handelt", sagte Verkehrsminister Patrice Vergriete. "Die Indizien deuten auf Brandstiftung", fügte er hinzu. An den Pariser Bahnhöfen warteten zahlreiche Passagiere auf Informationen, ob und wann sie ihre Reise antreten könnten. Am Bahnhof Montparnasse waren die Gleise durch Gitter abgesperrt.

Nach Angaben der Bahn waren drei Orte auf den TGV-Strecken nach Lille im Norden, Straßburg im Osten und Bordeaux im Westen betroffen. Ein weiterer mutmaßlicher Sabotageakt auf der Strecke nach Marseille wurde verhindert. An den betroffenen Orten wurden demnach jeweils Leitungen mit zahlreichen Glasfaserkabeln in Brand gesetzt, die für die Sicherheit der Züge und die Weichenstellungen wichtig sind.

Die Staatsanwaltschaft führt Ermittlungen wegen Schädigung von Staatsinteressen. Es bestehe zudem der Verdacht auf Sachbeschädigung mit gefährlichen Mitteln in einer organisierten Bande sowie Angriffe auf Datenverarbeitungssysteme. Im Fall einer Verurteilung drohen den Tätern bis zu 15 Jahre Freiheitsstrafe und 225.000 Euro Geldstrafe. Für die Ermittlungen ist die Abteilung zur Bekämpfung organisierten Verbrechens zuständig. Bis zum späten Vormittag gab es keine Hinweise auf mögliche Täter.

Premierminister Attal nahm am Mittag an einer Sitzung des Krisenzentrums im Verkehrsministerium teil. Er wollte sich anschließend vor Journalisten äußern. Zuvor sprach Attal von "koordinierten Sabotageakten". Die Auswirkungen auf das Eisenbahnnetz am Tag der Eröffnung der Olympischen Spiele seien massiv und schwerwiegend, schrieb er auf X. Er denke an alle Franzosen, die sich auf ihren Urlaub vorbereiteten: "Ich teile ihre Wut und begrüße ihre Geduld, ihr Verständnis und ihren Bürgersinn, den sie an den Tag legen." Regionalpräsidentin Valérie Pécresse sprach im Sender France Info von einer "Tat der Destabilisierung". Es sei "kein Zufall", dass dies am Tag der Eröffnungsfeier geschehe, sagte sie dem Sender France Info. Zum möglichen Profil der mutmaßlichen Täter äußerte sie sich nicht.

SNCF-Chef Jean-Pierre Farandou sprach von einem "traurigen Tag". "Es ist ein Anschlag auf die Urlaubsreisen, auf die Franzosen", sagte er mit Blick auf das Wochenende drei Wochen nach Beginn der Sommerferien, an dem mit starkem Ferienverkehr zu rechnen war. Eine "Bande von Spinnern" habe dies verhindert, erklärte er. "Wir können annehmen, dass die Anschläge geplant und kalkuliert waren", sagte Farandou. Die Brandorte entsprächen Gabelungen. Der Zeitung "Le Parisien" zufolge fanden die Anschläge in Verginy, Courtalain, Croisilles und Pagny-sur-Moselle statt. Laut SNCF wurde eine Tat auf der Südost-Achse verhindert.

Tausende von SNCF-Mitarbeitern seien im Einsatz, um die Schäden zu reparieren. "Heute hätte ein großes Fest sein sollen, die Urlaubsreisen, die Eröffnung der Olympischen Spiele (...), all das ist nun dahin", erklärte er.

Verkehr das ganze Wochenende beeinträchtigt

Die Bahn rief dazu auf, für den Freitag geplante Reisen nicht anzutreten. Die Fahrkarten würden zurückerstattet. Vom Pariser Bahnhof Montparnasse sollte bis 13.00 Uhr kein einziger Zug fahren. Der Bahnverkehr werde das ganze Wochenende über beeinträchtigt sein.

In Paris findet am Abend die Eröffnungsfeier der Olympischen Spiele statt, zu der 326.000 Zuschauer erwartet werden, unter ihnen auch rund hundert Staats- und Regierungschefs. Vermutlich sind von dem Ausfall auch zahlreiche Zuschauer betroffen, die am Freitag per Bahn anreisen wollten.

Zwischenzeitlich musste am Freitag der Flughafen von Basel-Mulhouse geräumt werden. Nach einem Bombenalarm lief an dem französisch-schweizerischen Airport am frühen Nachmittag der Flugbetrieb wieder an.

Die ÖBB bieten als Direktverbindung drei Mal wöchentlich den Nightjet von Wien über Salzburg nach Paris an. "Die Nightjets fahren in Frankreich aber nicht über die TGV Strecken. Einschränkungen dieser Züge sind uns nicht bekannt", hieß es auf APA-Anfrage.

Dieser Artikel wurde zuletzt am 26.7.2024 um 13.38 Uhr aktualisiert.

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21  Kommentare
21  Kommentare
Neueste zuerst Älteste zuerst Beste Bewertung
santabag (7.500 Kommentare)
am 27.07.2024 09:55

Das waren entweder Islamisten oder Putinis. Oder die Fans von denen ...

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Natscho (5.973 Kommentare)
am 27.07.2024 07:39

From Russia with Love

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Linz2013 (4.335 Kommentare)
am 26.07.2024 12:54

Bin gespannt, was bei den Ermittlungen rauskommt.

In der Vergangenheit hat Russland bereits mehrfach hybride Kriegsführung gegen Frankreich gemacht. Z. B. war der Bettwanzen-"Skandal" bewusst durch russische Troll-Frabriken produziert worden.

Auch hat man herausgefunden, dass Russland in Frankreich die Gesellschaft spalten wollte und hat durch Agenten Wände mit antisemitischen Symbolen besprühen lassen.

Wir sind viel zu naiv gegenüber Russland. Auch jetzt noch.

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kmal (1.930 Kommentare)
am 26.07.2024 12:37

Na da waren die Russen wieder aktiv.

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helmutspeil (378 Kommentare)
am 26.07.2024 11:19

F hat gewählt , Le Pen wurde verhindert............jetzt aber nicht jammern

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weinberg93 (16.901 Kommentare)
am 26.07.2024 11:56

Aha - jetzt besteht keine Gefahr mehr?
Neben den Rechtsextremisten gibt es auch noch die Linksextremisten und Islamisten!
Und vor verrückten Einzeltätern - ohne politisches oder religiöses Motiv - kann man sich sowieso nie schützen.

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meisteral (13.169 Kommentare)
am 26.07.2024 12:00

Hat mit den Anschlägen jetzt was zu tun?
Oder ist ihr Motto: schreib einfach was!
PS.: möglicher Auslöser der Ketchupkrise steckt in Garage Cafés.

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kmal (1.930 Kommentare)
am 26.07.2024 12:52

Weil die Le Dingsbums hätte selber vorher die Strecke kontrolliert?
Also welch Unsinn die Rechten hier immer verbreiten ist eigentlich Ungeheuerlich. Aber das Sie absichtlich Blödsinn schreiben, wissen‘s selber ja eh am besten.

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docholliday (9.512 Kommentare)
am 26.07.2024 11:13

Man bedenke, wie viele Menschen dadurch zu Schaden kommen können!
Es darf kein Erbarmen mehr mit solchen Terroristen geben.
Diese Kuscheljustiz muss aufhören!

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betterthantherest (38.402 Kommentare)
am 26.07.2024 11:17

die einzig schlimme Gefahr kommt von rechts!

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Augustin65 (2.826 Kommentare)
am 26.07.2024 11:58

Die einzig dummen Aussagen kommen von links.

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santabag (7.500 Kommentare)
am 27.07.2024 09:53

Und die von meisten Hetze und Hass triefenden Postings kommen vom Augustin!

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betterthantherest (38.402 Kommentare)
am 26.07.2024 11:13

Was sind die Täter - Aktivisten oder Terroristen?

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lucky890 (2.470 Kommentare)
am 26.07.2024 12:09

kommt drauf an, wenn sie Klima retten sagen können, dannnsond das Aktivist*innen 🤣

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weinberg93 (16.901 Kommentare)
am 26.07.2024 11:02

Die SNCF spricht von "mehreren gleichzeitigen böswilligen Handlungen". Hintergründe waren zunächst unklar.

Das ist nicht böswillig sondern terroristisch!
Böswillig ist verharmlosend wie z.. B. Lausbubenstreich.

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espresso.perdue (831 Kommentare)
am 26.07.2024 10:59

War zu erwarten, dass die Terroristen zu Olympia aus ihren Löchern kriechen. Weg mit der Brut.

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soistes (3.682 Kommentare)
am 26.07.2024 10:52

Terroristen wie die Flughafenpicker!

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docholliday (9.512 Kommentare)
am 26.07.2024 10:52

Lasst mich raten:
Klimakleber, die sich doch lieber nicht auf die Schienen picken?

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santabag (7.500 Kommentare)
am 27.07.2024 09:54

Wozu sollten sich Klimakleber auf Schienen picken?

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transalp (11.467 Kommentare)
am 26.07.2024 10:46

Terror!
Abschaum, jene, die sowas machen!

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meisteral (13.169 Kommentare)
am 26.07.2024 10:43

Wenns Ökoterroristen waren, ging der Schuss wohl nach hinten los.
Jetzt muss geflogen werden...

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