Stolperstart schon vor der offiziellen Eröffnung
In Paris wird das olympische Feuer erst heute entzündet, aber schon jetzt gibt es heiß diskutierte Skandale
Die Olympischen Sommerspiele 2024 in Paris schreiben die eine oder andere Negativschlagzeile, bevor sie überhaupt offiziell eröffnet worden sind. Vor allem in der Pferdesportszene gehen die Wogen hoch. Es geht um Vorwürfe im Umgang mit den Tieren. So wurde etwa die dreimalige Dressur-Goldmedaillengewinnerin Charlotte Dujardin vorläufig suspendiert, nachdem ein Video aufgetaucht war, das die 39-jährige Britin beim Auspeitschen eines Pferdes (mehr als 24 Mal in einer Minute) zeigt.
"Was passiert ist, war völlig atypisch und spiegelt nicht wider, wie ich meine Pferde trainiere oder meine Schüler coache. Es gibt keine Entschuldigung. Ich schäme mich zutiefst", sagte Dujardin. Sie werde mit dem Reitsport-Weltverband FEI kooperieren und bis zum Abschluss der Untersuchungen keine Wettbewerbe bestreiten. Paris hat sich damit für sie erledigt. "Es ist ein eindeutig erschütterndes Bild", urteilte FEI-Chefveterinär Göran Akerström: "Inakzeptabel."
Strafverfahren gegen Kühner
Auch Österreichs Top-Springreiter Max Kühner sieht sich mit heftigen Anschuldigungen konfrontiert. Gegen den Paris-Teilnehmer läuft seit März ein Strafverfahren wegen eines Verstoßes gegen das Tierschutzgesetz. Vorgeworfen wird dem gebürtigen Deutschen, der seit 2015 für Österreich startet, "aktives Barren" im Mai 2023.
Bei dieser in Deutschland verbotenen Methode wird einem Pferd beim Überwinden eines Hindernisses ein Stab gegen die Beine geschlagen, damit es höher springt. Kühner weist die Vorwürfe entschieden zurück: "Das sind Anschuldigungen, die jeglicher Grundlage entbehren. Im Gegensatz können wir durch amtstierärztliche Bescheinigungen, Sachverständige und viele Zeugen beweisen, dass es unseren Pferden jederzeit gut geht und ging", betonte der 50-jährige Wahl-Tiroler.
Dem Weltverband FEI ist der Fall bekannt. Sollte sich der Verdacht erhärten, werde ein Verfahren eingeleitet, hieß es.
Heftige Diskussionen trat auch das Auftaktmatch im olympischen Männer-Fußballturnier in Saint-Etienne los. Der Marokko überraschend 1:2 unterlegene Titel-Co-Favorit Argentinien sparte nach dem wegen einer Abseitsposition vom VAR aberkannten Ausgleich (106. Minute) nach extrem langer Wartezeit nicht mit Kritik.
"Was auf dem Spielfeld passiert ist, war ein Skandal", schimpfte Teamchef Javier Mascherano: "Eineinhalb Stunden lang haben sie einen Spielzug überprüft." Superstar Lionel Messi postete auf Instagram ein Emoji mit aufgerissenen Augen und schrieb "ungewöhnlich" dazu. Kapitän Nicolas Otamendi sprach von einer "historischen Schande".
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