Das war zu wenig: Österreichs Eishockeyteam unterlag Absteiger Großbritannien 2:4 und schied aus
Die Schützlinge von Roger Bader blieben zum Abschluss der Gruppenphase weit unter ihren Möglichkeiten. Der WM-Viertelfinalzug ist endgültig abgefahren
Auch wenn unter dem Strich der ehrenwerte zehnte WM-Rang und damit die beste Platzierung seit 2003 heraussprang, war der Abschluss der Titelkämpfe in Tschechien doch eine Enttäuschung. Österreichs Eishockey-Nationalteam blieb vor 16.306 Besuchern in der Prager O2-Arena - darunter mehr als 1000 Schlachtenbummler aus der Heimat weit unter seinen Möglichkeiten und unterlag zum Abschluss der Gruppenphase Absteiger Großbritannien 2:4 (0:0, 1:1, 1:3). Damit schloss sich das Tor zum Viertelfinale, die Finnen müssen am Abend nicht mehr gegen die Schweiz zittern und ziehen gemeinsam mit den Eidgenossen, Kanada und Tschechien in die K.-o.-Phase ein.
Das war definitiv nicht die beste Leistung der rot-weiß-roten Equipe, die wieder auf Kapitän Thomas Raffl (zuvor Rückenprobleme) zurückgreifen konnte. Vor allem das zweite Drittel, das über weite Strecken dem Underdog von der "Insel" gehörte, ließ viele Wünsche übrig. Der Einzige, der in dieser Phase Normalform auf das Eis brachte, war Goalie David Kickert, der sein Team mehrmals vor einem Rückstand bewahrte.
Zu viele Strafen als Stolperstein
Nach torlosem ersten Abschnitt mit Vorteilen für Österreich zog Verteidiger Clemens Unterweger nach Vorarbeit von Dominic Zwerger und Lukas Haudum im Powerplay ab und traf nach exakt 22:40 Minuten zum 1:0. Standesgemäß, aber nicht die Initialzündung für ein Feuerwerk. Im Gegenteil. Die rot-weiß-rote Auswahl nahm zu viele Strafen, nach 26:48 Minuten sogar zwei gleichzeitig wegen Beinstellens und zu vieler Spieler auf dem Eis. Die Briten nützten die 5:3-Überlegenheit zum 1:1 (28.) durch Ben O‘Connor.
Im dritten Drittel sollte es zunächst noch schlimmer kommen können. Wieder numerische Unterlegenheit, wieder Tor für den zuvor punktelosen Absteiger, der alles daran setzte, um sich mit Abstand von diesem Turnier zu verabschieden. Brett Perlini traf nach 41:59 Minuten zum 1:2. Wer hätte das gedacht? Wo war die Reaktion, die Präzision, die Zielstrebigkeit, das Aufbäumen? Der Nachdruck fehlte, es kam sogar noch schlimmer. Evan Mosey erhöhte in der 51. Minute auf 1:3. So braucht man von einer K.-o.-Phase nicht zu träumen.
Das war ein Rückfall in alte Zeiten, der schon weh tut. Headcoach Roger Bader riskierte im Finish zwar alles, der Schweizer ersetzte bereits mehr als vier Minuten vor dem Ende Kickert durch einen sechsten Feldspieler. Ohne Erfolg. Großbritannien legte das 4:1 nach, Robert Dowd traf ins leere Tor (56.). Mario Huber betrieb im Powerplay noch Ergebniskosmetik - 2:4 (60.). Ein schwacher Trost.
Eine bitter Niederlage, die besonders schmerzt...
Dennoch darf man stolz auf die erbrachten Leistungen sein. Vor allem gegen die Topnationen!!
Nur bei den direkten Konkurrenten (Großbritannien, Dänemark) tun wir uns immer besonders schwer...
#keepfighting
Ihr ward trozdem super.
das Spiel machen liegt Österreich einfach nicht, gegen Norwegen ging es noch gut, da ist die Scheibe für Österreich gesprungen, heute aber desaströs, fast Arbeitsverweigerung.
Trotzdem kann man erhobenen Hauptes zurückreisen und nächstes Jahr wieder von vorne angreifen. Potential ist speziell in der Offensive sehr viel vorhanden.
Österreich hält seine Traditionen hoch. Wenn es darauf ankommt, reicht es fast nie. Wunderbar, dass es tolle Siege und Spiele gab. Aber vielleicht gibt es einmal ein Team, dass entscheidende Spiele für sich entscheidet. Oder Rangnick schafft es, die Kicker einmal weiter zu bringen als erwartet.
Ohne Herz und Hirn kannst auch gegen Absteiger nicht gewinnen.
Aber zum Kommentare schreiben reichts