Der Weltmeister kennt keine Gnade
Österreich trifft heute (16.15 Uhr) auf das mit 19 NHL-Stars gespickte schwedische Team
Drei Matches, null Punkte, 2:14 Tore, 124 Minuten "Ladehemmung". Die nackten Zahlen sprechen gegen Österreichs Nationalmannschaft, und trotzdem gelingt es einigen Akteuren, sich in die Auslage zu spielen. Nach dem 0:4 gegen die Schweiz in Bratislava attestierte Teamchef Roger Bader seinem 19-jährigen WM-Debütanten Benjamin Baumgartner (HC Davos) "eine sensationelle Leistung", Goalie David Kickert brillierte bereits zum zweiten Mal in diesem Turnier – mit 41 Paraden.
Zur Beruhigung der Black-Wings-Fans sei erwähnt, dass der Korneuburger keine Ausstiegsklausel in seinem Vertrag hat. Auf den 25-Jährigen kann man sich verlassen, sein Ehrgeiz treibt ihn an, noch besser zu werden. "Es ist ein gemischtes Gefühl – zwischen Stolz und Enttäuschung. Das vierte Gegentor regt mich auf, das darf ich nicht kriegen", spart der "Sonnyboy" nicht mit Selbstkritik.
Große Spiele sind das Salz in der Suppe. Heute (16.15 Uhr, ORF Sport+) steht das nächste auf dem Programm. Nach dem Vize-Weltmeister (Schweiz) wartet der amtierende Champion Schweden, der ein wahres Luxusproblem oder die Qual der Wahl hat. Nicht weniger als 89 Spieler verdienen ihr Geld in der NHL, der besten Liga auf dem Erdball. 19 davon schickt Rikard Grönborg in der Slowakei auf das Eis. Und die können einem Gegner richtig weh tun, weil sie vor Spielfreude strotzen. Italien geriet 0:8 unter die Räder, Norwegen 1:9. "Tre Kronor" kennt keine Gnade.
Permanent gefordert
Ein Debakel ist also wahrscheinlicher als der erste österreichische Sieg über die Skandinavier seit 72 Jahren. "Die sind absolute Weltklasse, noch eine andere Kategorie als die Schweizer", weiß Kickert.
Trotz eklatanter Unterlegenheit auf dem Papier soll es heute ein spezieller Nachmittag werden – zumindest für die beiden rot-weiß-roten Schweden-Legionäre Konstantin Komarek (sofern er rechtzeitig fit wird) und Lukas Haudum (21). Der gebürtige Linzer hat im zarten Alter von 16 den Sprung in den Norden gewagt, in den vergangenen fünf Jahren war Schweden seine sportliche Heimat (Södertälje, Malmö, zuletzt IK Pantern). Aktuell bemühen sich die Black Wings um eine keineswegs einfache Rückholaktion, auch Salzburg, Klagenfurt oder eine weitere Auslandsstation sind als Destinationen denkbar.
Haudum hat Schwedisch gelernt und auch den dortigen "Eishockeygeist" verinnerlicht. "Hier muss jeder so ziemlich alles können. Schweden hat eine Arbeitsmentalität. Sonst ist früher oder später Endstation – egal, wie viel Talent man hat", sagte "Luki" einmal in einem OÖN-Interview: "Du musst in jedem Training an deine Grenzen gehen. Denn wenn du nicht lieferst, gibt es unzählige andere Spieler, die deinen Platz einnehmen wollen."
Der Konkurrenzkampf ist also enorm, detto die Vorfreude auf das WM-Duell: "Wir wollen uns so gut wie möglich präsentieren."
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