5 Fragen an Gurgl-Sieger Feller: "Besser kann es nicht anfangen"
WIEN. Nachdem er den Premieren-Slalom von Gurgl gewonnen hat, spricht Manuel Feller über den ÖSV-Dreifachsieg und die Störaktion der Klimaaktivisten.
Sie waren schon ein paar Mal in der Situation des Führenden, wie war es zwischen den Durchgängen?
"Es war nicht einfach. Es war kein Deja-vu, aber es ist eben schon oft in die Hosn gegangen. Eine Sekunde Vorsprung, der Sieg ist zum Greifen nah, aber doch noch elendig weit weg. Natürlich kommen Gedankengänge, die man durchspielt. Ich habe schlussendlich ein Rezept für mich gefunden. Dass ich mich darauf konzentriere, was ich zu tun habe. Dass ich in mich hineinspüre, wie sich das anfühlen muss, damit es pfeift. Und den Lauf so oft durchgehen, dass der Lauf wie ein Uhrwerk geht. Gott sei Dank habe ich es endlich hingekriegt."
Eine Sekunde Vorsprung nach dem ersten Durchgang könnte zum Verwalten einladen.
"Das war nicht die Devise, ich hoffe, es hat auch nicht danach ausgeschaut. Ich habe bei der WM auch geführt und gewusst, dass es einen Henrik (Kristoffersen, späterer Weltmeister, Anm.) wurmt mit eineinhalb Sekunden Rückstand. Genauso einen Blacky. Wir wissen, dass diese Leute dann 'anblattln' und auf Teufel komm raus Skifahren."
War es ein Vorteil, dass zwei Österreicher geführt haben?
Feller: "Das habe ich nicht mitgekriegt. Ich habe nach dem Blacky nichts mehr (im TV) gesehen. Ich habe die Unterbrechung wegen des Klimaprotests und die Eskalation vom Henrik mitgekriegt. Ich habe auf die andere Seite im Tal rübergeschaut, gesehen wie es immer dunkler und dunkler wird und gehofft, dass ein paar Sonnenstrahlen übrig bleiben. Wie es ausschaut, waren es noch genügend."
Bildergalerie: Dreifach-Sieg in Hochgurgl: So jubeln Feller, Schwarz und Matt
Galerie ansehenErstes Rennen, erster Sieg ...
Feller: " ... besser kann es nicht anfangen. Aber jedes Rennen ist anders, hat einen anderen Untergrund - Eskimos haben 100 Wörter für Schnee. Es heißt nicht, dass ich die Saison dominieren werde. Ein bisschen eine Lotterie bin ich auch eingegangen, habe erst vor zwei Tagen den Ski gewechselt. Gestern haben wir noch herumgeschraubt. Großes Lob an meinen Servicemann und die Skifirma, dass sie das in kurzer Zeit so gut hingebracht haben."
Wie speziell ist dieses Stockerl mit ihren Teamkollegen Marco Schwarz und Michael Matt?
Feller: "Es ist unglaublich. Ich könnte die Geschichte nicht besser schreiben, wenn ich sie schreiben müsste. Mich freut es extrem für Michael, weil er eine extrem schwierige Zeit hinter sich hat mit vielen Materialwechseln und einer langen Formsuche."
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