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RAUM FÜR BILDUNG

Von Sonderthemen - Redaktion, 19. Dezember 2023, 14:12 Uhr
Bild: colourbox.com

Bei physischen Seminaren, Workshops und Co. spielen Räumlichkeiten, Ausstattung und Umgebung eine wichtige Rolle. Wir haben uns angesehen, welche Anforderungen heutzutage erfüllt sein müssen und welche Trends sich in der Gestaltung von Seminaren und anderen Lern- und Lehrveranstaltungen abzeichnen.

Das wertvollste Kapital eines Unternehmens sind seine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Früher wurde deren Fortbildung durch Schulungsmaßnahmen und Seminare oftmals als Kostenpunkt betrachtet. Mittlerweile aber gilt die Weiterbildung der Beschäftigten als wichtige Investition und Schlüssel für den Unternehmenserfolg. Bleibt die Frage, wie Schulungs-, Entwicklungs- und Weiterbildungsprogramme heute aussehen können.

Die Digitalisierung und Corona haben Workshops, Trainings und Seminare revolutioniert. Webinare sparen Zeit und Kosten und lassen sich optimal in den Arbeitsalltag integrieren. Im Gegensatz zu den virtuellen Möglichkeiten bieten physische Veranstaltungen den direkten Austausch zwischen den Teilnehmenden. Im optimalen Fall entwickelt sich eine Gruppendynamik, die nicht nur das Wissen der vortragenden Person, sondern auch die unterschiedlichen Erfahrungen und Herangehensweisen in der Gruppe für alle zugänglich macht. Nicht zuletzt kann sich eine gemeinsame Präsenzveranstaltung positiv auf die sozialen Komponenten des Teams auswirken: Das Gemeinschaftsgefühl wird gestärkt und das Vertrauen nimmt zu.

Viele Formate kombinieren heutzutage die Präsenztermine mit der virtuellen Zuschaltung von Teilnehmenden. Grundvoraussetzung dafür ist modernes Equipment. 

Eine neue Welt des Lernens

Plant ein Unternehmen ein Präsenzseminar, das nicht als In-House-Veranstaltung abgehalten werden soll, stellt sich natürlich die Frage nach der richtigen Location. Die Anforderungen an diese haben sich in den letzten Jahren verändert. Längst vorbei sind die Zeiten, in denen Workshops und Seminare in engen Räumen mit asketischer Nüchternheit, kleinen Fenstern und unbequemen Sesseln stattfanden und zu fix festgelegten Pausenzeiten trockenes Plundergebäck gereicht wurde. Heute verstehen sich die meisten Trainerinnen und Trainer als Lernbegleiter und nicht mehr als klassische Vortragende. So müssen sich auch die Räume an die neue Art des Lernens anpassen. Es gibt mittlerweile viele moderne, zweckentsprechende Hotels und Seminarraumanbieter, die stets am Puls der Zeit sind. Gefragt sind Flexibilität, eine perfekt funktionierende Akustik, eine moderne Technik bzw. Multimediaausstattung, eine gute Beleuchtung, individuell gestaltbare Räumlichkeiten, Unterstützung vor Ort, eine schöne Umgebung, viel Platz und verlässliche Ansprechpersonen.

Trends und Themen

Einer der aktuellen Trends in Sachen Seminare und Co. ist die Verkleinerung und Individualisierung der Formate. Das zeigt unter anderem der deutsche Trendbarometer der besten Tagungshotels „TOP 250“. Es geht immer mehr hin zu einer intensiven individuellen Begegnung mit Mitarbeitenden in modernen Lernformaten. Außerdem ist eine Vermischung der klassischen, von Vorträgen geprägten Veranstaltungen mit neuen, interaktiven Eventformen erkennbar. Alte Formate, die an den Frontalunterricht in der Schule erinnern, haben also langsam ausgedient. Die Anwesenden werden heute durch aktive Teilnahme zu Mitgestaltenden. Seminare, Trainings und Workshops werden außerdem immer stärker „eventisiert“, werden also zu Veranstaltungen mit Ereignischarakter. Es gilt nämlich: Präsenz muss einen Mehrwert liefern. Das physische Seminar muss so gestaltet sein, dass Unternehmen und Teilnehmende einen Grund darin sehen, den Extraaufwand, den eine Präsenzveranstaltung mit sich bringt (Anreise, Organisation, Zeit), auf sich zu nehmen. Sei es durch eine besondere Location und Kulinarik, einen Coach, der die Inhalte anschaulich und auf interaktive Weise vermittelt, eine gute Verpflegung oder Zusatzangebote.

Natur trifft Business

Studien zeigen außerdem, dass der Trend der Nachhaltigkeit mittlerweile auch in der Seminar- und Tagungsbranche angekommen ist. Immer mehr Lehr- und Lernveranstaltungen werden als sogenannte „Green Events“ abgehalten. Diese zeichnen sich durch erhöhte Energieeffizienz, Abfallvermeidung und umweltschonende An- und Abreise der Teilnehmenden aus. Zentrale Aspekte sind auch regionale Wertschöpfung und soziale Verantwortung. Laut Meeting Industry Report Austria des Austrian Convention Bureaus und der Österreich Werbung wurden im letzten Jahr 136 Veranstaltungen (Kongresse, Tagungen, Seminare) als Green Meetings abgehalten, dies entspricht mehr als einer Verdopplung im Vergleich zu 2021 (57). Auch Seminare und Workshops in der Natur sind auf dem Vormarsch. Seminarbauernhöfe oder Seminarselbstversorgerhütten erfreuen sich immer größerer Beliebtheit.

Zusammenfassend lässt sich sagen: In Sachen Seminar, Workshop und Co. geht der Trend immer mehr hin zum besonderen, individuellen Erlebnis mit Mehrwert. Es müssen ganz viele Faktoren zusammenspielen, doch vor allem gehört zu einem erfolgreichen Seminar eines: eine Umgebung, in der man sich wohlfühlt und in der es sich optimal lernen lässt.

Seminare, Workshops & Trainings:

Seminare, Trainings und Workshops werden gerne in einen Topf geschmissen. Auch wir haben die Begriffe in unserem Artikel „Raum für Bildung“ synonym verwendet, da die Übergänge fließend sind. Dabei gibt es einige Unterschiede zwischen den Formaten:

Seminar

Bei einem Seminar handelt es sich um eine Veranstaltung, bei der die Vermittlung von fachlichem und methodischem Wissen im Vordergrund steht. Das Thema wird von Referenten und Referentinnen präsentiert, begleitend gibt es häufig schriftliche Unterlagen. Die Teilnehmenden können eingebunden werden, der Redeanteil des Seminarleiters/der Seminarleiterin überwiegt aber in der Regel deutlich.

Training

Wie im Seminar wird auch im Training Wissen vermittelt. Hier liegt der Fokus allerdings auf dem gezielten Auf- und Ausbau bestimmter Verhaltensweisen und der praktischen Umsetzung der Inhalte. Der Trainer oder die Trainerin liefern den inhaltlichen Input zu einem bestimmten Thema und gestalten ergänzend dazu Übungs- und Anwendungsphasen für die Teilnehmenden. Die aktive Mitarbeit ist also wesentlich ausgeprägter als in einem Seminar.

Workshop

Workshops sind moderierte Arbeitskreise mit dem Ziel, Lösungen für Problemstellungen zu finden, Themen aufzuarbeiten oder die Entwicklung neuer Ideen und Innovationen zu fördern. Der Schwerpunkt liegt hier darauf, gemeinsam etwas zu erarbeiten oder ein Problem zu lösen. Die Teilnehmenden sind meist unterschiedliche Expertinnen und Experten, Gruppen oder Teams, die ihr Wissen zu den jeweiligen Fachgebieten einfließen lassen, um gemeinsam an Fragestellungen zu arbeiten. Die externe Unterstützung besteht hier insbesondere in der Moderation des Prozesses und der Dokumentation der Ergebnisse.

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