NÖ-Wahlen: Kräftiges Minus für SPÖ in Traiskirchen, aber Absolute
ST. PÖLTEN. Die erste Gemeinderatswahl nach Andreas Babler hat der SPÖ am Sonntag in Traiskirchen (Bezirk Baden) mit 11,99 Prozentpunkten ein kräftiges Minus beschert.
Die Bürgermeisterpartei, nunmehr unter Sabrina Divoky, hält jedoch mit 59,54 Prozent weiter eine klare absolute Mehrheit. 23 der 37 Sitze im Rathaus sind fünf weniger als 2020. Die letzten Wahllokale im Land haben um 17.00 Uhr geschlossen.
SPÖ-Chef Babler hatte Ende Oktober 2024 nach mehr als zehn Jahren das Amt als Bürgermeister seiner "geliebten Heimatstadt" zurückgelegt. Er war seit 29. April 2014 an der Spitze gestanden und hatte bei zwei Gemeinderatswahlen jeweils mehr als 70 Prozent erreicht. 2015 waren es 73,10 Prozent, fünf Jahre später noch immer 71,53 Prozent. Sabrina Divoky ist die erste Stadtchefin in Traiskirchen, wo die FPÖ auf 22,58 Prozent (plus 13,20 Prozentpunkte) und acht Mandate nach zuletzt drei kam. Die ÖVP fiel mit 8,23 Prozent (minus 2,21 Prozentpunkte) auf ein einstelliges Ergebnis zurück.
- Aktuelle Detailergebnisse
In Waidhofen an der Thaya ist das "Duell" um Platz eins ausgeblieben. Die ÖVP unter Bürgermeister Josef Ramharter holte vielmehr die absolute Mehrheit. Sie legte in der Waldviertler Bezirksstadt auf exakt 52 Prozent (plus 6,32 Prozentpunkte) zu und erzielte 16 (zuvor 13) der 29 Mandate. Die FPÖ mit dem Zweiten Landtagspräsidenten Gottfried Waldhäusl an der Spitze verzeichnete ein Plus von 8,76 Prozentpunkten auf 32,13 Prozent bzw. von sieben auf neun Sitzen.
ÖVP mit Gemeindebundpräsident in Ardagger weiter Erster
In Ardagger (Bezirk Amstetten), wo Gemeindebundpräsident Johannes Pressl als Bürgermeister fungiert, hat die ÖVP bei den niederösterreichischen Gemeinderatswahlen am Sonntag 8,90 Prozentpunkte eingebüßt, blieb mit 66,42 Prozent jedoch deutlich Erster. Die FPÖ verbesserte sich um 11,43 Prozentpunkte auf 20,39 Prozent. Die SPÖ erreichte 13,20 Prozent (minus 2,53 Prozentpunkte).
Auch in Kaumberg (Bezirk Lilienfeld), der Heimatgemeinde von FPÖ-Generalsekretär Christian Hafenecker, verteidigte die ÖVP mit 68,54 Prozent (minus 1,51 Prozentpunkte) und unverändert 14 von 19 Mandaten den ersten Platz. Die Freiheitlichen legten von drei auf vier Sitze bzw. von 17,79 auf 23,35 Prozent zu.
In Bad Großpertholz (Bezirk Gmünd) ist künftig keine "Halbzeitlösung" auf dem Bürgermeistersessel mehr notwendig. Die SPÖ legte auf 65,10 Prozent (plus 35,17 Prozentpunkte) zu. Die ÖVP erhielt 19,29 Prozent (minus 22,14 Prozentpunkte), die FPÖ fiel in ihrer Hochburg vor fünf Jahren mit damals 28,64 Prozent auf 15,61 Prozent (minus 13,03 Prozentpunkte) zurück. Freiheitliche und Sozialdemokraten hatten zuletzt für je zweieinhalb Jahre lang den Ortschef gestellt.
Platz eins für ÖVP in Bierstadt Schrems
Eine herbe Schlappe setzte es für die ÖVP in Heldenberg (Bezirk Hollabrunn). Nur mehr 34,07 Prozent bedeuteten ein Minus von gleich 48,66 Prozentpunkten. Stärkste Kraft wurde die neue Bürgerliste Heldenberg mit 46,47 Prozent. Großen Jubel in Schwarz gab es dafür in Schrems (Bezirk Gmünd). In der Waldviertler Bierstadt holte die ÖVP mit 41,01 Prozent (plus 4,04 Prozentpunkte) erstmals überhaupt Platz eins. Die SPÖ büßte 9,53 Prozentpunkte auf 38,73 Prozent ein. Beide Parteien erreichten je zwölf Mandate. In Echsenbach (Bezirk Zwettl) verlor die SPÖ ihre bisher zwei Sitze und ist künftig nicht mehr im Gemeinderat vertreten.
In Großhofen (Bezirk Gänserndorf), Niederösterreichs kleinster Gemeinde mit lediglich 79 Wahlberechtigten, hat die ÖVP beim kommunalen Urnengang am Sonntag 67 Stimmen erhalten. Nur die Volkspartei hatte auch kandidiert. Im Gegensatz zu 2015 und 2020 war die Liste Großhofen (LGH) nicht mehr angetreten. Das Ortsparlament der Marchfeld-Gemeinde zählt 13 Mitglieder. Die Wahlbeteiligung betrug 86,08 Prozent (2020: 90,63 Prozent). 68 Stimmen wurden abgegeben.
Bei den Kommunalwahlen in 568 der 573 niederösterreichischen Gemeinden traten 1.940 Parteien und Listen an, es gab 1,307.510 Stimmberechtigte. Spätester Wahlschluss ist um 17.00 Uhr. Eine Summierung aller vorläufigen Ergebnisse ("fiktives Landesergebnis") wird nicht vor 20.00 Uhr erwartet.
Nicht gewählt wurde in St. Pölten, Krems und Waidhofen a.d. Ybbs. Im Gegensatz zu Wiener Neustadt rufen die drei weiteren niederösterreichischen Statutarstädte zu anderen Terminen zur Stimmabgabe. Keine Wahlen fanden zudem in Pernersdorf (Bezirk Hollabrunn) und Vösendorf (Bezirk Mödling) statt. Die dortigen Urnengänge vom 28. Jänner bzw. 5. Mai 2024 gelten gemäß der niederösterreichischen Gemeinderatswahlordnung als allgemeine Gemeinderatswahlen 2025 und werden sich demnach auch in den Ergebnislisten vom Sonntag finden.
Keine Bürgermeister-Direktwahl
Die Bürgermeister werden in Niederösterreich nicht direkt, sondern von den jeweiligen Gemeinderäten gewählt. Zweitwohnsitzer sind nicht mehr stimmberechtigt. Erstmals lagen ausschließlich amtliche Stimmzettel auf, maximal fünf Vorzugsstimmen dürfen vergeben werden. Weiterhin Gültigkeit hat der Grundsatz "Name vor Partei". Kandidaten in allen 568 Gemeinden stellte nur die ÖVP. Repräsentanten der SPÖ fanden sich in 538 Kommunen, Vertreter der FPÖ in 444, der Grünen in 116 und der NEOS in 52. Hinzu kamen 218 unabhängige Listen.
Der blaue Horror bekommt schon die ersten Schrammen!
Warum es noch immer soviele ÖVP Wähler durchblick ich echt nicht mehr.
Soviele Pierers und Benkos kanns dort gar nicht geben.
Die Volkspartei hat im ganzen Land drei mal soviele Stimmen wie die Freiheitlichen.
Entgegen den großmäuligen Ankündigungen eine ziemliche Pleite für die Blauen.
Auszählung 520 Gemeinden ÖVP -5% SPÖ -3% FPÖ + 8% so schauts aus .Verlierer ÖVP und SPÖ
48,4 ÖVP
26,9 SPÖ
13,2 FPÖ
Puh, ja die Faschos sind klarer Wahlsieger.
Übrigens, Hafenecker und das Waldhäusl haben den angestrebten Bürgermeisterposten klar verfehlt.
Gemeinderatssitze in NÖ mehr als verdoppelt. 3x Stimmenstärkste. 😃
Warum so Giftgrün?