Einzigartige historische Bauweise im Mühlviertel
Mit ihrer einzigartigen Optik erregt diese außergewöhnliche Bauweise auch die Aufmerksamkeit der Baubranchen- und Architekturplattform Daibau, die ihren Nutzern interessante historische und moderne Architektur in Österreich näherbringt.
Die traditionelle Steinbloß-Bauweise ist ein urtypisches Merkmal des Mühlviertels und prägt die malerische Kulturlandschaft dieser Region.
Angenehmes Raumklima durch schwere Granitsteine
Die Bauweise, die sich durch die Nutzung unverputzter Granitsteine auszeichnet, entstand aus einer Notwendigkeit. In der hügeligen Landschaft gab es reichlich Steine, aber wenig Kalk, der für das Verputzen der Mauern benötigt wurde.
Deshalb wurden mit dem teuren Material nur die Zwischenräume zwischen den Steinen verputzt, was nicht nur ein schönes Aussehen, sondern auch eine Verbesserung des Innenraumklimas zur Folge hat, da die schweren Granitsteine die Sommerhitze abhalten und im Winter Heizwärme speichern.
Steinbloß-Prachtexemplare ganz persönlich erleben
Etliche herausragende Beispiele für diese Baukunst finden sich entlang des Steinbloß-Mauer-Wegs, an dem man alte Höfe, Steinmauern sowie mit Steinen gestaltete Plätze in der Natur bewundern kann. Der Themenrundweg führt zum großen Teil durch die Gemeinde Hirschbach im Mühlkreis, wo sich auch das Bauernmöbelmuseum Edlmühle befindet, in dem Besucher die prachtvolle bäuerliche Wohnkultur des 19. Jahrhunderts erleben können.
Auch das Mostmuseum im benachbarten Neumarkt im Mühlkreis, wo man viel über die Mostherstellung lernen und auch den frischen Most probieren kann, ist einen Besuch wert.
Im Herzen des Mühlviertels lädt der malerische Granitsteig Nr. 60 zu einer unvergesslichen Wanderung ein. Besondere Höhepunkte dieser in der charmanten Marktgemeinde Weitersfelden beginnenden und endenden Rundwanderroute sind das historische Hoisn-Haus und die nahe gelegene Hoisn-Kapelle in der Ortschaft Wienau. Die Dorfkapelle wurde ausschließlich aus Granitsteinen erbaut, sogar die Dachkonstruktion besteht vollständig aus Granit.
Architektonische Sehenswürdigkeiten erwandern
Für Wanderbegeisterte, die noch mehr entdecken möchten, bietet sich der Silberberg-Weg in Kaltenberg an. Eine der Steinbloß-Sehenswürdigkeiten an diesem Rundweg ist die Bergkapelle Kammerer-Kreuz, die anstelle eines Bildbaums errichtet wurde. Der Bildbaum wurde durch einen Blitzschlag zerstört, das Bild der Heiligen Dreifaltigkeit blieb jedoch auf wundersame Weise unversehrt.
Typische schöne Steinbloß-Höfe findet man auch in der Gemeinde Ottenschlag im Mühlkreis, wo die Steinbloß-Runde beginnt und endet.
Nicht nur Wanderer, auch Kulturinteressierte kommen im Mühlviertel auf ihre Kosten. Die Alte Marktschmiede in Lasberg, eine Huf- und Wagenschmiede aus dem 16. Jahrhundert, und das Freilichtmuseum Großdöllnerhof in Rechberg, ein 400 Jahre alter Dreiseithof, bieten tiefe Einblicke in das historische Handwerk und die bäuerliche Lebensweise der Region.
Traditionelle Bauweise durch Experten erhalten
Viele alte Gebäude, bei denen der Steinbloß-Stil im Zuge vergangener Fassaden-Renovierungen überdeckt wurde, werden heute denkmalgerecht restauriert. Deshalb möchte man mit der Reise durch die Steinbloß-Architektur des Mühlviertels sowohl diese traditionelle Bauweise als auch das Know-how der an ihrem Erhalt beteiligten Renovierungsunternehmen würdigen.
Als Baubranchen- und Architekturplattform hält man für Interessierte eine Liste der Bau- und Renovierungsunternehmen in Hirschbach im Mühlkreis, Neumarkt im Mühlkreis, Weitersfelden, Kaltenberg, Lasberg und Ottenschlag im Mühlkreis bereit, die das Tor zur Welt der Mühlviertler Bau- und Renovierungstalente aufstößt. Nähere Informationen zu den Gebäuden findet man im Internet unter www.daibau.at
