Ein Hauch von Brauchtum
Die Welt der Hochzeitsbräuche ist riesig – einige davon sind heute kaum mehr bekannt.
In Österreich gibt es sehr viele verschiedene Bräuche rund um die Hochzeit. Auch wenn einige davon nicht mehr zeitgemäß und ein paar komplett von der Bildfläche verschwunden sind – an manchen hält man noch fest und das ist auch gut so. Ein bisschen Tradition verleiht einer Hochzeit doch das gewisse Extra.
Brautstrauß gegen Ohnmachtsanfälle?
Den Brauch des Brautstraußes gibt es noch gar nicht so lange, wie man vielleicht vermuten würde. In vergangenen Zeiten war ein Brautstrauß noch relativ untypisch. Die Braut wurde eher mit einem Rosenkranz im Haar versehen. Mit der Zeit etablierte sich der Brauch der Brautsträuße. Die ersten Sträuße bestanden wohl aus Kräutern wie Rosmarin, angeblich um die Braut durch den Duft vor einem Ohnmachtsanfall zu bewahren. In der Zeit der Renaissance entwickelte sich die Tradition des Brautstraußes. Dieser wurde als ein Symbol von Wohlstand angesehen.
"Ohne Maut gibt´s ka Braut"
Manchen "Landkindern" wird dieser Hochzeitsbrauch wohl bekannt sein. Es handelt sich um eine Tradition mit großem Spaßfaktor. Auf dem Weg zur Trauung wird die fahrende Hochzeitsgesellschaft durch quer gestellte Autos und andere Dinge und Hindernisse angehalten. Meistens wird dieses "Wegabsperren" von Nachbarn, Vereinen oder Arbeitskollegen organisiert. Im Zuge dieser Aktion müssen die Brautleute einzelne Aufgaben bewältigen, um den Hochzeitsweg fortsetzen zu können.
Zum Schluss wird – meist von den Trauzeugen – noch eine sogenannte Maut bezahlt, denn es gilt schließlich: "Ohne Maut ka Braut"!
Unter der Haube
Einer der kuriosesten Hochzeitsbräuche in Österreich – den es heute nicht mehr gibt, der an dieser Stelle aber trotzdem erwähnt werden sollte – war, dass eine verheiratete Frau in Österreich ihre Haare unter einer Haube verstecken musste. Die Symbolik dahinter: Anständigkeit.
In Süd-Kärnten ging dieser Hochzeitsbrauch sogar so weit, dass die Ehe erst mit dem Aufsetzen der Haube ihre Gültigkeit erlangte. Vielen ist vielleicht die Redewendung "unter die Haube kommen" ein Begriff – sie kommt nämlich aus dieser Zeit, in Anlehnung an den Hochzeitsbrauch.