Amag/Lenzing-Stiftung B&C jetzt "wetterfest" und unabhängig
WIEN/MAILAND. Die UniCredit überträgt für eine nicht genannte Summe die wirtschaftliche und politische Unabhängigkeit der B&C Privatstiftung. Diese wiederum ist als Kernaktionär an oberösterreichischen Industriebetrieben wie Lenzing und Amag beteiligt.
Die B&C-Privatstiftung kauft der italienischen UniCredit die Letztbegünstigtenrechte an ihrer eigenen Stiftung nun selbst ab. Wie die Bank am Dienstag mitteilte, sei eine entsprechende Vereinbarung unterzeichnet worden. Zum Kaufpreis wurden keine Angaben gemacht.
Dem Verkauf war ein heftiger Konflikt der B&C mit dem österreichischen Investor Michael Tojner vorausgegangen. Dieser wollte bereits im vergangenen Jahr die Letztbegünstigtenrechte an der B&C-Stiftung erwerben und bot der UniCredit dafür kolportierte 100 Millionen Euro an. Die Stiftung, die jeweils mehr als 50 Prozent an den Industriekonzernen AMAG, Semperit und Lenzing hält, ortete jedoch eine "feindliche Übernahme" und drohte Tojner mit Klage.
Industrieexperte Herbert Ortner, Stiftungsvorstand der B&C Privatstiftung, sagte in einer Aussendung: "Stabilität sowie die wirtschaftliche und politische Unabhängigkeit der B&C Privatstiftung, sind nun im Interesse aller ihrer Beteiligungen und des Wirtschaftsstandortes Österreich endgültig sichergestellt."
Zur Stärkung ihrer wirtschaftlichen und politischen Unabhängigkeit richte die B&C Privatstiftung derzeit einen Nominierungsbeirat mit führenden Persönlichkeiten aus Wirtschaft und Wissenschaft ein, der in Zukunft an der Festlegung von Auswahlkriterien und Kandidaten für den Stiftungsvorstand mitwirken wird, so Stiftungsvorstand Wolfgang Hofer. "Es gilt, die Stiftung und ihre Governance-Strukturen dauerhaft wetterfest zu machen und in allen Leitungsfunktionen auch in Zukunft professionell zu halten. Dazu werden anerkannte Expertinnen und Experten im Nominierungsbeirat einen wesentlichen Beitrag leisten.”