Baukartell: Geldbußen gegen zwei weitere Unternehmen
WIEN. 30 Baufirmen aus Österreich waren an dem 2017 aufgeflogenen Baukartell beteiligt. Über viele wurden bereits Geldbußen verhängt. Nun trifft es zwei weitere Baufirmen.
Betroffen sind laut der Bundeswettbewerbsbehörde die Hitthaller + Trixl Baugesellschaft m.b.H. sowie deren Muttergesellschaft PHB GmbH (Hitthaller) aus Leoben und das Wiener Unternehmen Pittel + Brausewetter. Das gab die BWB heute, Dienstag, bekannt.
Gegen das steirische Unternehmen beantragten die Wettbewerbshüter beim Kartellgericht die Verhängung einer Geldbuße von 1,36 Millionen Euro. Bei Pittel + Brauswetter geht es um eine Strafe in Höhe von 4,81 Millionen Euro. Diese brachte die BWB Ende Februar beim Kartellgericht ein, nun ist der Beschluss rechtskräftig.
Beide betroffenen Unternehmen hätten außerhalb des Kronzeugenprogramms zur vollständigen Aufklärung des Sachverhalts kooperiert, betont die BWB.
Wie mehrmals berichtet, hatten sich 30 Firmen - auch einige aus Oberösterreich - zwischen 2002 und 2017 über öffentliche Ausschreibungen ausgetauscht und Preise abgesprochen. Rund 2000 Bauprojekte in Österreich waren betroffen. Gegen viele Baufirmen wurden Kartellstrafen verhängt: 62,35 Millionen Euro Geldbuße erhielt Porr, 27,15 Millionen die Linzer Swietelsky mit zwei Tochterfirmen, 26,33 Millionen die Perger Habau, 3,51 Millionen die Firmengruppe Haider aus Großraming.
Bei Österreichs größtem Baukonzern, der Strabag, waren es 45,37 Millionen Euro. Diese Strafe könnte sich nun allerdings erhöhen. Denn nach einem Entscheid des Obersten Gerichtshofs (OGH) müsse das Verfahren gegen die Strabag neu aufgerollt werden, gab die BWB vor Kurzem bekannt (die OÖN berichteten). Die Wettbewerbshüter bezweifeln, dass die Strabag alles offengelegt habe. Die Strabag hingegen ist "der festen Überzeugung", der Antrag der BWB sei inhaltlich nicht berechtigt.