Hochwasser in Österreich trifft auch die Bauern hart
WIEN. "Die Schäden in der Fläche sind derzeit noch nicht abschätzbar", sagt Landwirtschaftskammer-Österreich-Präsident Josef Moosbrugger.
"Sie werden erst in einigen Tagen und nach Abfließen des Wassers zu bewerten sein." Es werde darauf ankommen, wie lange die Kulturen unter Wasser standen und wann die Flächen wieder befahrbar seien.
Besonders betroffen seien Kulturen wie Ölkürbisse, Sojabohnen, Mais und das Grünland, hieß es von der Hagelversicherung auf APA-Anfrage. Außerdem habe es Schäden bei Maiskulturen durch starke Stürme gegeben, vor allem in der Steiermark.
Laut Landwirtschaftskammer wird sich bei frisch ausgesäten Kulturen, wie Raps oder Sonderkulturen, erst nach einiger Zeit zeigen, ob das Saatgut bzw. die Keimlinge die Überschwemmung überstanden haben. Auch die Winzerinnen und Winzer seien "mehr als gefordert, die späten Sorten gesund in den Keller zu bringen", so Landwirtschaftskammer-Chef Moosbrugger. Außerdem gebe es in der Land- und Forstwirtschaft Schäden an der Infrastruktur bzw. teilweise überschwemmte Keller und Ställe.
Die Wettersituation lässt derzeit auch keine Zuckerrübenernte zu. "Deshalb wird der ursprünglich für diese Woche geplante Start der Zuckerrübenkampagne um mindestens eine Woche verschoben", so Agrana-Sprecher Markus Simak zur APA. Bei der sogenannten "Rübenkampagne" verarbeiten die Zuckerfabriken im Herbst und Winter die Rüben zu Zucker. In der Agrana-Zuckerfabrik Tulln gebe es an mehreren Stellen am Werksgelände einen Wassereintritt, die Lage sei aber "aktuell unter Kontrolle", sagte der Agrana-Sprecher. In der Zuckerfabrik Leopoldsdorf im Marchfeld gibt es laut Agrana "derzeit keine wetterbedingte Einschränkung".