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Österreicher fühlen sich überwiegend fair bezahlt

Von Ulrike Rubasch, 14. Oktober 2016, 09:19 Uhr
Österreicher fühlen sich überwiegend fair bezahlt
In der Finanz- und Versicherungsbranche sind die Mitarbeiter sehr zufrieden mit Entlohnung und Weiterbildung. Bild: (colourbox)

LINZ. Nur zwölf Prozent sind nicht zufrieden – Spectra-Umfrage zur Arbeitszufriedenheit

61 Prozent der Österreicher sind mit der Bezahlung ihrer Arbeitsleistung sehr oder überwiegend zufrieden. Das hat eine Umfrage des Linzer Meinungsforschungsinstituts Spectra, die den OÖNachrichten exklusiv vorliegt, ergeben. Männer sind dabei deutlich unzufriedener als Frauen.

Warum? "Zum einen sind Frauen sehr stark in Branchen verankert, deren Mitarbeiter ihre Entlohnung besonders häufig als fair bezeichnen", gibt Spectra-Geschäftsführer Peter Bruckmüller zur Antwort. Dazu gehören die Finanz- und Versicherungs- und die Weiterbildungsbranche. "Zum anderen verbirgt sich dahinter vermutlich eine niedrigere Schwelle bei Frauen, was das ‚Fairnessempfinden‘ betrifft." Anders ausgedrückt: Frauen sind mit weniger Geld zufrieden.

Baustelle flexible Arbeitszeiten

Ein weiterer Aspekt der Befragung betraf die Arbeitszeiten. Hier zeigt sich ein großer Verbesserungsbedarf, weil nicht einmal die Hälfte (49 Prozent) der Befragten die Schulnoten eins und zwei vergeben. Die mittlere Altersgruppe von 30 bis 49 Jahren, die am ehesten kleine Kinder hat, ist dabei erstaunlicherweise am zufriedensten. Die Generation 50+ ist mit der Arbeitszeitflexibilität ihres Arbeitgebers am unzufriedensten. Die Medien- und Werbebranche schneidet am besten ab, gefolgt von Finanz- und Versicherung. Ganz schlecht werden Bau, Landwirtschaft und Transportwesen bewertet.

Weiterbildung zu wenig gefördert

Nicht berauschend sieht es mit der Zufriedenheit bezüglich Weiterbildung aus: Nur knapp mehr als die Hälfte (56 Prozent) vergibt hier die Schulnoten sehr gut und gut. Männer und Frauen bewerten ihre Möglichkeiten diesbezüglich als gleich, Ältere schlechter als Jüngere. Die Branchen mit dem höchsten Weiterbildungsfaktor sind der Finanz-/Versicherungsbereich und die (Weiter-)bildung selbst. "Zu denken gibt das schlechte Weiterbildungsurteil der Mitarbeiter in Bau, Tourismus, Verkehr und Transport. Hier gibt es einen gewaltigen Aufholbedarf", sagt Bruckmüller.

Für das Verhältnis zu den Kollegen und das Arbeitsklima vergeben die österreichischen Arbeitnehmer nach Schulnotensystem 1,8 Punkte. Jüngere verstehen sich im Durchschnitt besser mit ihrem beruflichem Umfeld als Ältere: Nur 78 Prozent der über 50-Jährigen vergeben die Noten eins und zwei, während es bei den unter 30-Jährigen noch 83 Prozent sind. Miserabel wird das Arbeitsklima wieder in den Branchen Bau und Tourismus eingeschätzt. Diesmal ist auch die Energieversorgung/Infrastruktur und Abfallwirtschaft bei den Verlierern. Hier empfindet nur die Hälfte der Befragten das Arbeitsklima als gut oder sehr gut.

 

Weitere Ergebnisse der Umfrage

  • 33 Prozent der Österreicher sind mit ihren Aufstiegsmöglichkeiten im Unternehmen zufrieden oder sehr zufrieden. Umgekehrt sind rund 29 Prozent kaum oder nicht zufrieden. Männer sind etwas optimistischer als Frauen. In Wien werden die Karrierechancen am besten bewertet.
  • 2/3 der Befragten zeigen sich mit der Vielfalt und Art der gestellten Arbeitsaufgaben zufrieden.
  • 64 Prozent der Arbeitnehmer finden ihren zeitlichen Arbeitsaufwand pro Woche in Ordnung, Frauen mehr als Männer.
  • Mit der Gestaltung und Ausstattung der Arbeitsplätze einverstanden sind 65 Prozent der Befragten.
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