Millionendeal im Eiltempo: IT-Riese kauft Linzer Xaleon
LINZ. Der deutscher Softwarekonzern Teamviewer erwirbt Kommunikationsplattform und hegt Pläne für Linzer Standort.
Der Verkauf der Paschinger Fitness-App Runtastic an den deutschen Sportartikelkonzern Adidas um 220 Millionen Euro gilt als Meilenstein der oberösterreichischen Gründerszene. Nun schickt sich ein weiteres Unternehmen an, in die Fußstapfen von Runtastic zu treten: Das Linzer Start-up Xaleon (ehemals Chatvisor) geht an den deutschen IT-Konzern Teamviewer.
Das gaben beide Unternehmen am Dienstag bekannt. Demnach zahlt Teamviewer eine niedrige zweistellige Millionensumme. Hinzu kommt eine Option auf „signifikante“ Nachzahlungen, wenn Unternehmensziele erreicht werden.
Xaleon wurde 2018 von Markus Wagner, Horst-Georg Fuchs und Mathias Holzinger gegründet. Das Interesse auf sich gezogen haben sie mit einer Software, die Chatbots, Live-Chats und Video-Chats umfasst. Stoßen Kunden online auf Probleme, poppen Chats auf, die Hilfe anbieten – ohne Installation einer Anwendung. Das findet Anklang bei BMW, Tractive oder Intersport.
Teamviewer wiederum ist auf die Fernwartung von Laptops, Handys, Industriemaschinen und Robotern spezialisiert. Die Xaleon-Software habe man schon im Einsatz, heißt es. Der börsenotierte Konzern aus Göttingen hat 1200 Mitarbeiter und steigerte den Umsatz zuletzt um 40 Prozent auf rund 456 Millionen Euro.
„Corona hat den Bedarf nach solchen Lösungen erhöht. Und beide Unternehmen ergänzen sich gut“, sagt der aus Linz stammende Herbert Gartner. Er ist erst im Juni 2019 mit seinem „Investorenclub“ eQventure mit einem sechsstelligen Betrag bei Xaleon eingestiegen. Zum vierten Mal verkauft eQventure nun ein mitfinanziertes Start-up an einen börsenotierten Konzern.
Mitarbeiter bleiben an Bord
Das Tempo des nunmehrigen Millionendeals hat sogar den erfahrenen Investor überrascht. „Im Normalfall begleiten wir Start-ups im Technologiebereich fünf bis acht Jahre“, sagt Gartner. Dass es nun so schnell geht, liegt neben der inhaltlichen Verzahnung auch daran, dass die Gründer und mehr als 20 Mitarbeiter von Xaleon in Linz bleiben.
Teamviewer macht die Landeshauptstadt zum Kompetenzzentrum für Lösungen für Verkaufs- und Servicegespräche im Konzern. Durch die Nähe zur Kepler-Uni, zur Fachhochschule Hagenberg und zur künftigen Technischen Universität sollen neue Jobs entstehen, kündigte Teamviewer-Chef Oliver Steil an. (rom)
Und in einiger Zeit wird dann gejammert, dass man nichts mehr zu sagen hat, dass alles in ausländischer Hand ist.
Auch wenn das Büro in Linz ist - wer zahlt schafft an!
....achja, und Teamviewer ist kein deutscher Softwarekonzern. (das war mal)
Es ist immer wieder schön zu hören, dass die oö Start-ups so erfolgreich sind. Ihre Redaktion vergisst dabei aber immer das erfolgreichste Start-up aus OÖ, das nämlich nicht runtastic sondern Dynatrace ist. Dynatrace wurde vor ca 15 Jahren von Bernd Greifeneder, einem Absolventern der JKU, und zwei Partner in Linz gegründet. Es ist mittlerweile an der New Yorker Börse notiert und hat einen Börsenwert von über 10 Milliarden Dollar!!!! Dabei ist es noch immer ein vorwiegend oö Unternehmen, befindet sich doch das Entwicklungszentrum in Linz. Es ist auch sehr prominent am neuen Gebäude von Dynatrace nahe der Voestbrücke zu sehen.
Warum die OÖNachrichten-Redaktion diese Erfolgsgeschichte ignoriert ist mir eigentlich unverständlich.
Du solltest die Such-Funktion auf nachrichten.at nutzen, dann könntest du dir deine Zeilen ersparen. Man sagt auch "recherchieren" dazu!
TeamViewer WAR ein deutsches Softwarehaus.
Aufsichtsratsvorsitzender ist ein Israeli, größter Einzelaktionär ein britisches Investmenthaus und dann, bis auf zwei Ausnahmen, US Beteiligungen.
Bravo, tüchtige Burschen, und jz schnell so nebenbei noch ein Programmerl für´s Impfanmelden - da gab´s ja auch Pannen
mögliche Konkurrenz gleich aufkaufen, ist eine Logik der Giganten 😉
Tolle Sache & herzliche Gratulation! #startups #oberösterreich
Wie viel Steuergeld wurde in Form von Förderungen investiert?
Das Kaufen einer IT-Firma fällt sicher unter "Ausgaben zur Digitalisierung" und wird mit 14% gefördert.
Kasperl sie sind.... uhjeuhje.
Grossartig !!!
Übernahmepreis?
Ist das eine browser add on oder eine Javascript- Anwendung?
Wie sieht das mit den Sicherheitseinstellungen des browsers aus?
Die haben eigentlich schon ausgesorgt oder?