Photovoltaik: Regierung präsentiert Bonus für "Made in Europe"
WIEN. Anlagen, deren wesentliche Komponenten aus europäischer Produktion stammen, sollen eine 20-Prozent-Förderung erhalten.
Der Bonus für Produkte aus dem Solarbereich, in denen europäische Komponenten verbaut sind, war im März - bei einem Betriebsbesuch von Regierungspolitikern bei Fronius in Sattledt - angekündigt worden. Am Freitag präsentierten Vizekanzler Werner Kogler, Energieministerin Leonore Gewessler und Wirtschaftsminister Martin Kocher ihren Vorschlag.
Wer eine Investitionsförderung bekommt, soll zusätzlich bis zu 20 Prozent des Förderbetrages erhalten, wenn ein Mindestanteil an europäischen Komponenten beim Bau der PV-Anlage verwendet wird. Die Förderung soll ab Herbst verfügbar sein und für Anlagen ab 35 kWp gelten (35.000 kWh Solarstrom im Jahr).
Laut Kogler soll sie ein "Boost" für erneuerbare Energien sein, damit mache sich Österreich auch gleichzeitig weniger abhängig von Energielieferungen aus dem Ausland. In der Umwelttechnologie hätte Europa die Nase vorne, "diesen Vorteil dürfen wir nicht verspielen", sagte Kogler.
Kein fairer Wettbewerb
Kocher verwies auf die teils "fragwürdigen Handelspraktiken" in anderen Ländern, Europa dürfe nicht naiv sein. Mit dem Bonus werde ein fairer Wettbewerb garantiert.
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Billigere Importe würden europäische Produzenten unter Druck setzen, sagte Energieministerin Gewessler. Es gehe darum, Marktführer in Europa zu halten. Zwischen 2020 und 2023 wurden 290.000 PV-Anlagen gefördert, Sonnenenergie sei auf Rekordkurs.
Die geplante Änderung soll beim Ministerrat nächste Woche beschlossen werden, im Parlament wird eine Zwei-Drittel-Mehrheit benötigt.
Lob und Kritik
Der Fachverband der Elektro- und Elektronikindustrie (FEEI), der schon länger für eine solche Förderung eingetreten ist, begrüßt den Bonus: Er sei ein "kluges Instrument für eine nachhaltige Klima- und Wirtschaftspolitik", sagt FEEI-Obmann Wolfgang Hesoun.
"Spät, aber doch", wird der Bundesvorsitzende der Produktionsgewerkschaft (PRO-GE), Reinhold Binder in einer Aussendung zitiert. Grundsätzlich sei der Bonus positiv zu bewerten, jedoch habe man wertvolle Zeit für die heimische Industrie und deren Beschäftigte verstreichen lassen.
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Wie berichtet, hat das Technologieunternehmen Fronius, das auch Wechselrichter herstellt, 350 Mitarbeiter zur Kündigung angemeldet. Bis Ende des Jahres wurde außerdem Kurzarbeit verordnet, Grund dafür ist die Schwäche der Solartechnik-Sparte.
SCHLUSS MIT DEM FÖRDERWAHNSINN!!!
Was hat der Steuerzahler von dieser Förderung??? Dieser finanziert diese und sollte schon einen Nutzen davon haben!!!
Ein Beweis, dass die Dummheit der Förderpolitik nur von der Gier der Konzerne und Investoren übertroffen wird:
Nur zur Erinnerung für nicht 100% Demente:
1000-Dächer-PV-Programm und Angela Merkel und deutsche Solarpleiten durch Importe aus China (Know-how und Geld kam aus der EU)
Verstopfung der Ö- Pumpspeicher KW mit bayr. Solar-Offensive als Alibi statt Ausbau der Strom-Versorgung von Nord nach Süd
Das Zusammenbauen von chinesischen Kernkomponenten in Ö ist kein nachhaltiges Unternehmens-Konzept, das sollten auch CEO's ( wie schreibt man das "weiblich?) dauerhaft erfassen!
Das ist nicht der letzte Crash nach Neoom,.....
Da wird es wieder " Diskussionen" geben:
Ist das Zusammenstecken von chinesischen Komponenten ( Display, Sensoren, ...) und die Montage in einem "Firmengehäuse" eine autarke europäische Produktion oder Etiketten-Schwindel?
Und dann jammert man ständig, dass Chinesen angeblich ihre Produkte fördern. 😂
Toll, wenn die asiatische Variante aber in Summe 30% billiger ist, dann bewirkt die Förderung was?
Der Förderwahnsinn nimmt kein Ende.
Diesmal gibts also eine lex Fronius auf Steuerzahlerkosten.
Finde ich auch sehr eigenartig und so eine Art Anlassgesetzgebung.
Recht viel andere österreichische Betriebe fallen mir als Hersteller jetzt nicht ein.
Die Kreisel-Brüder haben mit "neoom" ähnlich agiert (und bereits Personal entlassen), slowakische "start ups" agieren, zumindest mit chinesischer Importware, bezogen z.B.: über die Türken ähnlich.
was ich nicht verstehe:
durch die Solaranlagen gibts Strom im Überfluß
der aber nicht bei den Verbrauchern ankommt
weil die Monopolisten der Netzbetreiber es nicht schaffen ihre Netze dafür auszubauen
es liegt weniger an den Netzen.
Sondern an der nicht vorhandenen Nachfrage zum Zeitpunkt der Produktion.
In internationalen Fachpublikation versteht man unter "Netzausbau" gerne eine Gesamtheit von technischen Maßnahmen, die es ermöglichen sollen, dass man erneuerbaren Strom, der eben bei einer PV Anlage nur dann generiert wird, wenn die Sonne scheint, auch zu anderen Zeitpunkten (z.B. in der Nacht). Zum Beispiel Speicher gehören also in internationalen Fachbeiträgen durchaus zum "Netzausbau". Der Ausbau von Stromleitungen bringt in diesem Kontext nur etwas wenn Leitungen schon "zuviel Strom" transportieren müssten. Diesbezüglich gibt es vielfach die Forderung, dass die Netzdaten in transparenter Weise für die Öffentlichkeit zur Verfügung gestellt werden, damit es für den Bürger nachvollziehbar wird, ob es wirklich notwendig ist, dass neue Stromleitungen gebaut werden, obwohl der Inlandsstromverbrauch aus dem öffebtlichen Netz in den Jahren 2022 und 2023 eklatant gesunken ist. Leider fehlen hier aber entsprechende gesetzliche Grundlagen.