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Kika/Leiner nun in Konkurs: 1350 Mitarbeiter verlieren ihren Job

Von nachrichten.at/apa, 04. Dezember 2024, 10:45 Uhr
++ THEMENBILD ++ M…BELKETTE KIKA / LEINER
(Symbolbild) Bild: HELMUT FOHRINGER (APA)

WIEN. Die Investorensuche für den zweiten Sanierungsversuch von Kika/Leiner ist gescheitert. Die Möbelkette hat am Mittwoch ihren Sanierungsplan zurückgezogen und Konkurs angemeldet.

Dieser Artikel wurde um 13:38 Uhr aktualisiert.

Ab sofort werden viele lagernde Artikel mit 30-Prozent-Rabatt verkauft. Nach dem Abverkauf schließen voraussichtlich die bestehenden 17 Filialen und die verbliebenen 1.350 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter verlieren ihren Job.

Die Möbelkette befindet sich bereits seit mehreren Jahren in der Krise, seit 2013 gab es drei Eigentümerwechsel. 2023 verkaufte Rene Benkos Signa die Kika/Leiner-Immobilien an die Grazer Supernova und das operative Möbelgeschäft an den Handelsmanager Hermann Wieser. Kurz darauf meldete das Unternehmen Insolvenz an, 23 von 40 Filialen wurden im Zuge der ersten Sanierung geschlossen. Nach der zweiten Insolvenz im November 2024 konnte Wieser weder frische finanzielle Mittel noch einen Investor auftreiben.

Arbeitsstiftung für betroffene Mitarbeiter gefordert

Die Gewerkschaft GPA drängt auf eine Arbeitsstiftung für Kika/Leiner-Mitarbeiter. "Das wäre sicher sinnvoll", sagte GPA-NÖ-Geschäfsführer Michael Pieber am Mittwoch im "Mittagsjournal" des ORF-Radio. Pieber fordert eine finanzielle Beteiligung der öffentlichen Hand. Eine Arbeitsstiftung würde eine berufliche "Neuorientierung" erleichtern. Nach Ansicht des Gewerkschafters haben die Mitarbeiter der Möbelkette aber "gute Chancen am Arbeitsmarkt". Sie seien "sehr, sehr gut ausgebildet.

Kika/Leiner-Insolvenzverwalter Leitner prüft derzeit noch, welche Kundenaufträge entsprechend den insolvenzrechtlichen Bestimmungen erfüllt werden dürfen. Diese Prüfung soll Ende dieser Woche zum großen Teil abgeschlossen sein. Für einen Teil der Anzahlungen bestehe "aufgrund ordnungsgemäß abgeschlossener Anzahlungsgarantien ein Aussonderungsrecht", so Leitner.

Große Anzahl geschädigter Kunden

Laut dem Masseverwalter gibt es bei der Kika/Leiner-Insolvenz "eine große Anzahl an geschädigten Kunden als Gläubiger, deren Anzahlung aufgrund der insolvenzrechtlichen Bestimmungen nicht rücküberwiesen werden dürfen". Betroffene Kunden können ihre Anzahlungen als Konkursforderungen im Insolvenzverfahren beim Landesgericht St. Pölten anmelden. "Es musste festgestellt werden, dass bei den geschädigten Kunden viele Härtefälle gegeben sind. Leider sieht das Insolvenzrecht dafür keine Ausnahmen oder Spielräume vor", sagte Leitner.

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Offenbar haben sich viele betroffene Kunden lautstark bei Kika/Leiner-Mitarbeitern beschwert. "Ich ersuche daher als Insolvenzverwalter, den - für alle verständlichen - Unmut nicht gegenüber Mitarbeitern des Unternehmens zum Ausdruck zu bringen, wie es in den letzten Tagen leider öfters festgestellt werden musste", so Leitner. Den Mitarbeitern könne "kein Vorwurf für diese Situation und den Eintritt der Zahlungsunfähigkeit des Unternehmens gemacht werden. "Sie sind vielmehr selbst als Geschädigte betroffen."

Aufgrund der gescheiterten Kika/Leiner-Sanierung wird sich auch die Höhe der Verbindlichkeiten und auch die Anzahl der betroffenen Gläubiger erhöhen, wie der Kreditschutzverband (KSV) mitteilte. Bei der Beantragung des Sanierungsverfahrens ohne Eigenverwaltung hatte die Möbelkette im Liquidationsfall von Verbindlichkeiten in Höhe von rund 139 Mio. Euro gesprochen.

Konkurs wird Konzentration im Möbelhandel erhöhen

Der Konkurs von Kika/Leiner wird die Konzentration im heimischen Möbelhandel weiter erhöhen. Laut dem Marktforscher RegioData hat XXXLutz schon heute einen Marktanteil von 34 Prozent, gefolgt von Ikea mit 19 Prozent. Die geschrumpfte Möbelkette Kika/Leiner kam zuletzt auf eine Marktabdeckung von 13 Prozent.

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33  Kommentare
33  Kommentare
Neueste zuerst Älteste zuerst Beste Bewertung
2good4U (20.648 Kommentare)
am 05.12.2024 12:26

Es ist immer wieder erschreckend wie blauäugig manche Kunden tausende Euro anzahlen, ohne jede Sicherheit.

Ich finde, jedes Unternehmen welches Anzahlungen verlangt, sollte verpflichtet sein in einen Versicherungsfond einzuzahlen, aus dem Kunden im Fall des Falles entschädigt werden.

Selbes gilt für Wertgutscheine.

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Tebasa1781 (849 Kommentare)
am 04.12.2024 15:57

Bei Kika/Leiner kracht es doch schon seit Jahren. Wer also da zuletzt noch was angezahlt hat, ist eigentlich selbst schuld.

Auch die Mitarbeiter hätten sich längst was anderes suchen können.

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Peter2012 (7.341 Kommentare)
am 04.12.2024 15:11

Dann spricht man auch noch über Kürzungen der Lohnnebenkosten!!!
Einfach unverantwortlich!!!

Dann darf es keine Unternehmerpleiten mehr geben!!!

Woher soll denn das Weihnachtsgeld, das Urlaubsgeld, das Arbeitslosengeld, das Geld für das Gesundheitssystem, ... kommen???

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maierei (1.691 Kommentare)
am 04.12.2024 13:36

KTM und Rosenbauer wird es wahrscheinlich auch noch „putzen“ 😕 Danke Türkis/Grün, Danke E.U., Danke Green Deal,… Das werden traurige Weihnachten. Vermutlich wird uns VdB in seiner Jahresansprache zum „Zähne zusammenbeißen“ animieren 🙄

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hurraichlebenoch (183 Kommentare)
am 04.12.2024 15:09

aha so einfach ist die Welt für sie…

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mei_meinung (2.646 Kommentare)
am 05.12.2024 12:33

Also für Sie ist die Regierung schuld daran wenn Unternehmen nicht wirtschaften können.
Interessant!

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NeujahrsUNgluecksschweinchen (31.362 Kommentare)
am 04.12.2024 12:11

Lutz, DAN und Ikea haben betroffenen Kunden schon angeboten, Trostpflaster zu machen.
Der Konsumentenschutz gehört (wie bei Reisebüros) angehoben.

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waldi1168 (205 Kommentare)
am 04.12.2024 11:39

Was ich so schlimm für die Kunden finde, es MUSS eine Anzahlung geleistet werden, was man jetzt beim Insolvenzfonds anmelden muss und da ist man der letzte, der was bekommt....

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LASimon (15.989 Kommentare)
am 04.12.2024 11:59

(1) Nein, es gibt keine gesetzlich bevorrechtigten Gläubiger mehr.
(2) Wer schlau genug war, sich eine Anzahlungsgarantie geben zu lassen, hat jetzt keinen finanziellen Verlust. Aber da zeigt sich halt wieder, wie schlecht die Österreicher*innen wirtschaftlich gebildet sind.

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Damax (745 Kommentare)
am 04.12.2024 12:21

woher willst sowas wissen? verpflichtendes BWL-Studium für alle, min. 4 Semester?

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Kopfnuss (11.649 Kommentare)
am 04.12.2024 12:24

Welche Bank stellt denn eine Anzahlungsgarantie (Bankgarantie) für ein insolventes Unternehmen aus?

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mei_meinung (2.646 Kommentare)
am 05.12.2024 12:31

Wer kauft bei einem insolventen Unternehmen Produkte welche nicht sofort geliefert werden können?

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hurraichlebenoch (183 Kommentare)
am 04.12.2024 15:10

du lebst auch in deiner eignen Welt…

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Kopfnuss (11.649 Kommentare)
am 04.12.2024 11:38

Wann haben die zuletzt einmal Gewinne geschrieben?

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spoe (16.608 Kommentare)
am 04.12.2024 11:30

Der Standard-Ratschlag der AK, dass langjährige Mitarbeiter nicht zu anderen Jobangeboten wechseln sollten, auch wenn sie dort bessere Konditionen haben, hat sich wieder einmal toll ausgezahlt.

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glingo (5.374 Kommentare)
am 04.12.2024 11:58

Was hat damit die Arbeiterkammer zu tun?

und bitte um den Bericht wo diesen Ratschlag gelesen haben.

das ist halt was für welche die nicht selber Denken und ihr handeln auf andere schieben wollen

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Kopfnuss (11.649 Kommentare)
am 04.12.2024 12:20

Wenn AK und ÖGB so etwas bei den Beratungen ständig als Standard vortragen, haben sie etwas damit zu tun. Was ist daran so schwer zu verstehen?

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StefanieSuper (5.614 Kommentare)
am 04.12.2024 11:28

Da kann man sich ja nur beim Herrn Benko bedanken. Ich bin ja sehr gespannt, wie es die Bankdirektoren begründen, dass sie diesem Herrn das Geld der Sparer so nachgeschmissen haben. Kaufmännische Vorsicht war hier sicher nicht am Werk. Ich habe dort - wegen der sehr guten Beratung - gerne eingekauft. Ich wusste auch, dass meine Möbel sehr lange halten werden, da sie von guter Qualität waren. Es wohnte zwar keine Familie beim Leiner - aber das war mir als Käufer auch sehr egal. Warum jemand, der so gewirtschaftet hat, immer noch im Luxus leben kann - das kann keiner verstehen. Alle müssen nächstes Jahr den Gürtel enger schnallen, damit wir Herrschaften wie Pierer und Benko durchfüttern können. Dank gilt dafür der ÖVP und der Regierung!

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spoe (16.608 Kommentare)
am 04.12.2024 11:34

kika/Leiner war doch schon 2018 bei der Übernahme von der Steinhoff-Gruppe so gut wie pleite, und auch als Steinhoff 2013 kika/Leiner übernommen hatte, wurden vorher große Verluste geschrieben.

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Peter2012 (7.341 Kommentare)
am 04.12.2024 11:35

..... und die Bevölkerung muss wegen "Gewinne privatisieren, Verluste sozialisieren" und den Stiftungen der Herrschaften länger arbeiten gehen!!!

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LASimon (15.989 Kommentare)
am 04.12.2024 11:56

Diesen Zusammenhang herstellen zu können, bedarf eines aussergewöhnlich akrobatischen Gehirns.

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Peter2012 (7.341 Kommentare)
am 04.12.2024 12:23

@LASimon:

Unternehmerpleiten schädigen zudem auch den Staatshaushalt und damit das Budget für Pensionen!!!

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LASimon (15.989 Kommentare)
am 04.12.2024 12:00

Ich habe noch nirgendwo gelesen, dass die Herren Benko und Pierer Antrag auf Sozialhilfe gestellt haben. Können Sie mir da weiterhelfen?

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soccerchamp65 (824 Kommentare)
am 04.12.2024 11:24

Die Vermietungsfirma von Benko hat unangemessene Mietpreise für Kika / Leiner verlangt.

Benko bitte nach Katar ausliefern...die Geldgeber warten schon....und dort gibts keine Demokratie....

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Peter2012 (7.341 Kommentare)
am 04.12.2024 11:20

Danke an Benko!!!

..... aber wieso geht es Benko und den Herrschaften so gut und anderen so schlecht???

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LASimon (15.989 Kommentare)
am 04.12.2024 12:01

Den Dank können Sie aber mindestens ebenso gut der Steinhoff-Gruppe und Herrn Wieser ausrichten.

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Leser17 (52 Kommentare)
am 04.12.2024 11:15

RIP: Leiner & kika Möbelhandels GmbH

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Mario27 (30 Kommentare)
am 04.12.2024 11:08

War leider zu erwarten, tut mir im Herzen weh, ich hab den Wachstum und den Untergang des Unternehmens persönlich miterlebt. Die Vorgehensweise der letzten Wochen waren leider sehr berechnend unf taktisch gegenüber des Personals geführt worden (Hinauszögern damit die langjährigen Mitarbeiter nicht flüchten können)

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soistes (4.058 Kommentare)
am 04.12.2024 11:05

Schade. Nun gibt's keinen Wettbewerb mehr.

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Peter2012 (7.341 Kommentare)
am 04.12.2024 11:21

Naja; immerhin gibt es noch Lutz und IKEA!!!

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NeujahrsUNgluecksschweinchen (31.362 Kommentare)
am 04.12.2024 12:13

Verdrutz und Billig-Pappmöbel.

Ich bleib beim Tischler, kostet anfangs mehr, hält dann lange!

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Blitzer60 (1.340 Kommentare)
am 04.12.2024 15:09

Stimmt, am Anfang schweineteuer, aber die Möbel stehen nach 20 Jahren noch wie am 1ten. Tag da.

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tulipa (3.849 Kommentare)
am 04.12.2024 10:50

Sehr traurig! Ein langes Kapitel österreichischer Wirtschaftsgeschichte geht leider so zu Ende. Ich vermisse unseren Leiner in Wels nach wie vor.

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