Wie geht es bei Signa weiter? Nervosität vor den entscheidenden Sitzungen
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WIEN. Insolvenzverwalter empfehlen die Annahme des Sanierungsplans und Treuhandlösung
Die Nervosität vor den am Montag stattfindenden Sanierungstagsatzungen der großen Signa-Gesellschaften Signa Prime (Nobelimmobilien) und Signa Development (Bauprojekte) steigt. Im Zwei-Stunden-Takt entscheiden die Gläubiger am Wiener Handelsgericht am Montag über Verkauf via Treuhandschaft oder eine Liquidation. Die beiden Insolvenzverwalter empfehlen die Annahme des Sanierungsplans. Im besten Fall winkt den Gläubigern laut Sanierungsverwalter eine Quote von 32 Prozent, im schlechtesten Fall seien es 5,5 Prozent.
Der Insolvenzverwalter der Signa Prime, Norbert Abel, legt den Gläubigern in seinem Bericht die Treuhandlösung nahe. Das würde bedeuten, dass die Verantwortung für den Verkauf der wertvollen Immobilien nach dem Abschluss des Insolvenzverfahrens nicht zurück an das alte Management gehen würde, sondern der Insolvenzverwalter zum Treuhänder bestellt würde – und längerfristig die Immobilien abverkaufen würde. Die Erlöse daraus würden den Gläubigern zukommen. Die Rede ist von weiteren 20 Prozent – oder mehr. Zugrunde liegt eine Verwertung bis Ende 2025 – sowie eine Erholung des Marktes und damit einiges an Unsicherheitspotenzial.
Die angemeldeten Forderungen sind über die vergangenen Wochen von 6,4 auf 10,8 Milliarden Euro gestiegen, anerkannt sind 3,1 Milliarden.
Mehrheiten gesucht
Die Zustimmung zum Sanierungsplan muss durch die Mehrheit an Köpfen und Forderungssummen erfolgen. Ob einzelne große Gläubiger aus dem Ausland den Insolvenzverwaltern folgen, gilt als unsicher.
Sollten die Gläubiger bei der Versammlung am Montag dem Treuhandplan nicht zustimmen, kommt es zu einem Konkurs. Das gilt sowohl für die Signa Prime als auch für den Immobilienentwickler Signa Development.
Die Staatsanwaltschaft München hat gestern Geldwäsche-Ermittlungen bei Signa-Gesellschaften bestätigt. Aufgrund von Verdachtsanzeigen werde seit Ende 2023 ermittelt – und zwar gegen Personen, nicht gegen Firmen.
Sportscheck verkauft
Der größte italienische Sportfachhändler Cisalfa Sport erhielt am Mittwoch den Zuschlag für SportScheck. Die deutsche Sporthandelskette war im November eine der ersten Pleiten des Signa-Reichs. Rene Benko hatte die marode Kette 2020 von Otto Versand erhalten.
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Wie es weitergehen soll?
Klar: Als Geldwäscher ist Benko in Haft zu nehmen, zumindest bis er damit herausrückt, wo er den dreistelligen Millionenbetrag, den er von Investoren, vornehmlich Banken, unter Vorspiegelung falscher Zahlen, ERGAUNERT hat!
Aber das werden wohl seine mächtigen Freunderl in der Politik zu verhindern wissen.