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Buchberger an Uni-Kollegen: Schluss mit Jammern

Von Josef Lehner, 16. August 2016, 00:04 Uhr
Buchberger an Uni-Kollegen: Schluss mit Jammern
Buchberger fordert unter anderem, sich als Uni auf weniger Studienangebote und Fakultäten zu konzentrieren. Bild: Weihbold

LINZ. Der Pionier der Computermathematik Bruno Buchberger sagt, Professoren haben viel Handlungsspielraum. Er fordert ein Ende des Jammerns.

"Ich kann das Gejammer nicht mehr hören", sagt der emeritierte Linzer Universitätsprofessor Bruno Buchberger zu den Klagen seiner Kollegen, sie bräuchten mehr Geld. Ständig vom Staat zu fordern, sei zu wenig, schreibt er in seinem eben erschienenen Buch "Mathematik, Management, Meditation".

Seit Jahren gebe es in Österreich eine "zyklische Verantwortungsverschiebung", schreibt der Computer-Mathematiker. Die Universitätsvertreter würden jammern, dass der Staat zu wenig Geld gebe. Der Staat klage, dass die universitäre Forschung zu wenig für die Innovation in der Wirtschaft bringe. Die Manager klagen, dass sie zu wenige kompetente Absolventen erhalten; diese wiederum kritisieren die schlechte Bezahlung.

Die Professoren sollten der Versuchung, die Verantwortung stets auf andere zu schieben, widerstehen, schreibt Buchberger. Sie sollten mit "Mehrleistung, Mehreinsatz, Mehrdenken, Mehrkreativität" die Defizite ausgleichen. Sie müssen "mehr gegen den Strom schwimmen und rauen Gegenwind aushalten". Universitätsprofessoren seien "eine privilegierte Gruppe, der Jammern schlecht" anstehe. Er gebe diese Empfehlung nicht anderen, sondern der eigenen Berufsgruppe – und damit sich selbst.

Was könnten führende Uni-Vertreter tun, ohne dass gesetzliche Änderungen nötig wären? Mehr Top-Studenten aus dem Ausland anwerben, denn ihr Anteil in Österreich sei "beschämend"; dazu müssten Studienprogramme auf Englisch umgestellt werden. Mehr Einsatz für die Lukrierung von Drittmitteln aus den in- und ausländischen Forschungsfonds und aus der in- und ausländischen Wirtschaft. Belohnung der Professoren, die das machen, indem die Universität deren Ressourcen aufstockt. Zurückführung der Administration, mehr Verantwortung der Professoren, Konzentration auf weniger Studienangebote und Fakultäten.

Schließlich sollten sich die Professoren nicht bloß der Lehre widmen, sondern Studenten für ihr Fach "begeistern". Buchberger hat in seiner langjährigen Arbeit an der Johannes Kepler Universität in Linz das Forschungsinstitut für symbolisches Rechnen (RISC) zu einer international beachteten Bildungsstätte gemacht. Er hat das Softwareinstitut und die Fachhochschule in Hagenberg gegründet. Seine Kritik bezieht er vor allem auf die MINT-Fächer (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik).

In seinem Buch "Mathematik, Management, Meditation" (MoldenVerlag, 160 Seiten, 19,90 Euro) gibt der 73-Jährige einen Rückblick auf seine wissenschaftliche Tätigkeit, und er spricht Herausforderungen an.

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9  Kommentare
9  Kommentare
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barzahler (7.595 Kommentare)
am 16.08.2016 17:34

Wann fordert Leitl seine Wirtschafter auf, dasselbe tu tun?

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jago (57.723 Kommentare)
am 17.08.2016 02:42

Das ist jetzt aufschlussreich, dass du den Professor mit einem Kammerpräsidenten vergleichst: "seine ..."

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jago (57.723 Kommentare)
am 16.08.2016 16:06

WAS soll das Fahrrad symbolisieren?

Bitte nicht "nach oben buckeln und nach unten treten" grinsen

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( Kommentare)
am 16.08.2016 15:25

Die gegenwärtigen Zustände sind von oben über die Professoren drübergestülpt worden zu einer Zeit, als sie Buchberger nicht mehr direkt betrafen (wohl wahrscheinlich als Institutsvorstand): von allen Lehrenden wird maximale Präsenz in Forschungsdatenbanken und einschlägigen Zeitschriften verlangt. In Konkurrenz zu nicht immer ganz sauberen anderen Forschungsergebnissen.

Die Fälle, die ich hörte und als Jammern auslegen könnte, beziehen sich alle *darauf.

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Superheld (13.408 Kommentare)
am 16.08.2016 08:06

Weniger politische Neubesetzungen würde den Uni auch gut stehen.

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( Kommentare)
am 16.08.2016 15:18

Kennst du EINE politische Neubesetzung unter Professoren (was DU unter politisch verstehst) und kannst sie nennen?

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mynachrichten1 (15.589 Kommentare)
am 16.08.2016 07:19

Und wenn man dann noch bedenkt, wie behindert so manche Jammerer sind die aber politisch Karriere gemacht haben aber Denen ein Mehr ja total fehlt die unter überall Bahnhof verstehen und mehr vertrottelte Bürokratie meinen
Ja die Minderleistung sitzen bei uns in Vertretungen und kommen sich auch noch wichtig vor.....und sind die Minderleistung in der Technik erkennt man die wahren Mehrleister

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mynachrichten1 (15.589 Kommentare)
am 16.08.2016 07:35

Und der Hr Professor macht Mut .........das die politischen Versager (die Zeitungen sind voll davon) durch ein mehr an EIGEN Leistung locker auszugleichen sind...nicht nur in der Wissenschaft.....sondern auch im persönlichem Leben braucht es diesen Mut was hätten da die Nachkriegsgenerationen getan und Optimismus und nicht ein Nicht Konzept derer....die andere nur zu vertrottelte Konsumentn erziehen wollen und die noch ihre Großmutter verkaufen würden diese Rattenfänger mit Fliegenhirn!
Von diesen Anzug Krawattenträgern muss Mann/Frau sich hüten diese Strolche wollen halt auf Kosten anderer NICHTS Arbeiten die Zunft mit der schwächsten Leistung ist viell. die Juristen Minderleist. noch vor kurzem waren es Schundpaperhändler......

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jago (57.723 Kommentare)
am 16.08.2016 01:15

Forschung ist die Verwandlung von Geld in neues Wissen;
Innovation ist die Verwandlung von neuem Wissen in Geld.

(Hans-Jörg Bullinger als Präsident der Fraunhofer Gesellschaft)

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