SKF-Wälzlager aus Steyr in der Formel 1 dabei
STEYR. Besser als der gesamte Konzern hat sich der heimische SKF-Ableger 2014 geschlagen. Der Produktionswert von SKF Österreich wurde um elf Prozent gesteigert.
Wegen Währungseffekten zeigt sich das im Umsatzwachstum nur bedingt. Dieser erreichte dennoch den Rekordwert von 337 Millionen Euro (plus drei Prozent). Im konzerninternen Vergleich ist das Steyrer Werk damit seit Jahren die Nummer eins.
Franz Hammelmüller, der die Wälzlager-Fabrik seit zehn Jahren führt, erklärt die Abweichung gegenüber dem eigenen Konzern und der schwachen Konjunktur mit dem Spezialisten-Status und der großen Fertigungstiefe.
Kleinserie als Erfolgsfaktor
Wälzlager aus Steyr werden in Kleinserien von 30 bis 1000 Stück je Serie erzeugt. "Wir machen alle paar Stunden eine andere Type, und die in unzähligen Varianten", sagt Hammelmüller. Wichtige Kunden sind Pumpen- und Kompressorenhersteller, Generatorenbauer für die Windenergie, die Automobilindustrie – wenn es um die Elektrifizierung geht. In E-Lokomotiven sind die Wälzlager aus Steyr genauso zu finden wie in den Formel-1-Boliden.
An dem Beispiel lassen sich auch die Innovationen erklären, mit denen SKF Steyr seinen technologischen Vorsprung hält. Für Anwendungen mit höchsten Drehzahlen wurden sogenannte Hybridlager entwickelt. Die Wälzkörper sind dann aus Keramik, nicht aus Stahl. Das erlaubt höhere Drehzahlen und geringeren Verschleiß, weil die Lebensdauer des Schmiermittels verlängert wird. "In jedem Formel-1-Getriebe ist mindestens ein Lager aus Steyr", sagt Hammelmüller.
Zwar machen die Keramik-Lager nur einen Anteil von fünf Prozent aus. Aber es zeigt, wohin es geht. Derzeit tüfteln die Steyrer daran, die Bearbeitung der Keramik sparsamer zu machen – der hohe Preis der höchstpräzise bearbeiteten Teile verhindert eine breitere Anwendung.
Der Stellenwert des Steyrer Werks mit einer Jahresproduktion von etwa 6,5 Millionen Wälzlager zeigt sich auch darin, dass Hammelmüller seit Jahresbeginn den größten Fertigungscluster in einem von drei weltweiten SKF-Marktsegmente leitet. Zusammengefasst wurden die Werke in Posen (Polen), Schweinfurt und Steyr. Der 55-Jährige ist damit für 4000 Mitarbeiter verantwortlich. In Steyr sind knapp 850 Stamm-Mitarbeiter beschäftigt, dazu kommen 100 Leasingkräfte und 55 Lehrlinge. Die Ertragslage in Steyr ist traditionell gut, operativ bleiben fast 20 Prozent des Umsatzes als Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit.
...Zusammenhang mit dem Bild eines kapitalen Motorschadens...
Forschung und Arbeit bringt Erfolg. Darum: Bravo Steyr.