Transportunternehmer Johann Hödlmayr gestorben
SCHWERTBERG. Logistik-Pionier Johann Hödlmayr (83) ist tot: Hödlmayr machte aus einem kleinen Unternehmen, das 1954 mit Vieh- und Schottertransporten begonnen hat, einen international tätigen Fahrzeug-Logistikkonzern.
Hödlmayr starb am Freitag kurz nach Mitternacht im Alter von 83 Jahren nach langer, schwerer Krankheit in Schwertberg.
Zeit seines Lebens zeichnete Johann Hödlmayr Erfindungsreichtum und Pioniergeist in der Transportbranche aus. Aus dem von ihm 1954 gegründeten Transportunternehmen ist inzwischen ein international tätiger Fahrzeug-Logistikkonzern geworden. Seine Leistungen und Kompetenz haben Johann Hödlmayr hohe Anerkennung in der internationalen Logistik und Fahrzeugindustrie eingebracht. Zudem bekleidete Johann Hödlmayr zahlreiche hochrangige Funktionen in der Wirtschaftskammer. Mit der Verleihung des Titels Kommerzialrat 1978 würdigte auch die Republik Österreich seine Verdienste.
Als Aufsichtsratsvorsitzender der Hödlmayr International AG nahm Johann Hödlmayr bis zuletzt auch auf die strategische Austrichtung des Unternehmens entscheidenden Einfluss.
Pioniergeist
1954 begann der oberösterreichische Landwirtsohn und Firmengründer Johann Hödlmayr mit Vieh- und Schottertransporten. Schon damals setzte er auf „Doppelstocktransporte“. Das heißt, er zog in seinen Lkw eine Zwischendecke ein und konnte damit pro Fahrt doppelt so viel Tiere transportieren, wie die Konkurrenz. Schon früh im aufkommenden Motorisierungsboom entdeckte Johann Hödlmayr ein neues Geschäftsfeld: Den Transport neuer Autos und Landmaschinen von den Fabriken zu den Händlern. Während andere Transporteure bei klassischen Stückguttransporten blieben, sattelte Johann Hödlmayr 1961 auf Fahrzeugtransporte um. Nach Erhalt eines eigenen Zolllagers in Schwertberg gelang Johann Hödlmayr 1967 der Sprung zu einem der größten Fahrzeugtransporteure Europas.
Nach dem Fall des Eisernen Vorhangs war Johann Hödlmayr gemeinsam mit seinem Sohn Johannes einer der Vorreiter im Aufbau von Firmen in Osteuropa. Man startete mit dem Unternehmen, das bis dahin nur in Österreich und mit einer kleinen Tochterfirma in Deutschland verteten war, eine umfassende Internationalisierungsoffensive. 1990 wurd der größte belgische Fahrzeuglogistiker, HN, gekauft und eine Tochterfirma in Ungarn gegründet.
Heute ist Hödlmayr Hungaria die zentrale Drehscheibe im Verkehr zwischen Ost- und Westeuropa. Hödlmayr ist in 13 Ländern mit eigenen Tochterfirmen vertreten.