Corona: Friseurin mit Klage wegen Betriebsunterbrechung erfolgreich
WELS. Welser Betrieb gewann in erster Instanz gegen Versicherung.
Viele Unternehmer mussten seit Ausbruch der Corona-Pandemie zusperren: Jene von ihnen, die eine Betriebsunterbrechungsversicherung abgeschlossen hatten, hofften auf Entschädigung. Viele Versicherungen bestritten allerdings eine Zahlpflicht bzw. boten einen Vergleich an. Ein Welser Friseurbetrieb hat nun in erster Instanz erfolgreich geklagt: Laut einem Urteil des Bezirksgerichts Wels muss die Versicherung für die Kosten, die während des ersten Lockdowns im Frühjahr 2020 entstanden sind, aufkommen.
Die Versicherung hatte argumentiert, dass in der Polizze nur von Zahlungen im Falle einer "Epidemie" die Rede sei. Corona sei aber eine "Pandemie". Zahlungspflicht bestehe nur, wenn die Behörde konkret entweder über den Betrieb oder den -leiter eine Quarantäne verhänge. Der Adressatenkreis des Corona-Betretungsverbots sei aber die allgemeine Bevölkerung gewesen.
Rechtsanwalt Lorenz Kirschner bezeichnet dies als "Wortklauberei": Seine Kanzlei hat die Klägerin vertreten. Das Bezirksgericht Wels folgte der Argumentation: Der Versicherungsvertrag enthalte sowohl die Begriffe "Pandemie" als auch "Seuche": Es sei daher irrelevant, ob eine Pandemie oder eine Epidemie vorgelegen habe. Unklarheiten in Verträgen gehen zumeist zulasten des Versicherers: Ein durchschnittlicher Versicherungsnehmer dürfe davon ausgehen, dass die Versicherung greife, wenn der Betrieb schließt, egal ob die Anordnung direkt an den Betrieb gehe. Ähnlich entschied auch das Landesgericht Innsbruck, das einem Hotelier recht gab.
"Viele Betriebe haben ihre Ansprüche im Frühjahr 2020 geltend gemacht", sagt Kirschner. Deshalb sei Vorsicht geboten: "Bei einer Deckungsablehnung muss man binnen zwölf Monaten klagen, weil sonst die Ansprüche verjähren."
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Name dieser komischen Versicherung????
Und jetzt werden die Versicherungsbeiträge steigen, da sich die Versicherungen das Geld wieder reinholen, sollten alle, deren Betrieb geschlossen wurde, zu einer Klage entscheiden
Versicherungen winden sich doch immer wenn es ums Zahlen geht.
Zuerst wird das Blaue vom Himmel versprochen wenn es ums Verkaufen geht, aber wenn dann mal was passiert wird plötzlich das Kleingedruckte interessant.
Meine Meinung: Sobald eine Versicherung einen Vergleich anbietet haben sie erkannt dass sie vor Gericht scheitern würden.
Ich persönlich halte es für Betrug wenn Versicherungen Leistungen verwehren wollen, die einem zustehen. Und ich halte es auch für Betrug wenn gutgläubigen Leuten ein Vergleich angeboten wird und die Menschen so dazu gebracht werden weniger zu nehmen als ihnen zu steht, aus Angst nichts zu bekommen.
Ich hatte selbst mal einen Unwetterschaden. Die Hausversicherung wollte nicht zahlen. Das beste war, es wurden noch nicht mal Gründe abgegeben. Ich erhielt nur ein E-Mail mit dem Wortlaut "...ist leider nicht abgedeckt...".
Erst nach dem Einschalten der Rechtsschutzversicherung wurde der Schaden dann plötzlich auf wundersame Weise zu 100% übernommen.
Schlechte Erfahrungen mit Versicherungen sind leider kein Einzelfall.
Ich denke gerade Friseure werden dazu gezwungen illegal zu arbeiten. Es kann mir doch niemand erklären, dass sämtliche Politiker seit Weihnachten nicht mehr beim Friseur waren, auch die Damen? Und das jetzt noch bis 7. Februar ?
Auf Massage oder Ähnliches kann ich leicht verzichten, aber auf den Friseur?
Da blüht der Pfusch unter Staatszwang. Und sicher auch bei denen, die solche Vorschriften machen.
Stimmt, es gab auch schon heftige Kritik, woher die Fußballer im TV ständig die frischen Frisuren, Haarfarben und Rasuren haben. Nicht alle Spielerfrauen waren einmal Friseuse.
Wer sich nicht selbst einen Maschinenschnitt verpassen kann, muss 2 linke Hände haben.
Und Vollglatze wäre bei Frauen ohnehin beliebt, so oder so 😎
Bitte diese kundenfreundliche Versicherung vor den Vorhang = Namen, damit möglichst viele Betriebe dort eine Betriebsunterbrechungsversicherung nicht mehr abschließen.
Im Unterschied zur eher regionalen Epidemie ist eine Pandemie örtlich nicht beschränkt.
Aber das dürfte keinen Einfluss auf einen Vertrag haben, solange die Trennlinie nicht exakt definiert ist. Gut, dass solche fehlenden Definitionen zulasten des Experten gehen, in diesem Fall ist das der Versicherer.
Die Versicherung darf gerne genannt werden.
Immer fest Prämien kassieren, und dan nix zahlen woin!!!!!
Versicherungen haben völlig zu Recht einen schlechten Ruf.
Kurz koennte ja auch anmerken, daß es eine Epidemie ist. Sieht ja auch so aus. Nachdem ihm die Leute egal sind haelt er es wahrscheinlich nicht fuer nötig.
Eine gute Nachricht für Betriebe, die eine derartige Versicherung abgeschlossen haben! Aber hoffentlich kommt dann nicht eine "Retourkutsche" der Versicherung ... (starke Anhebung, Kündigung aus div. Gründen, geänderte Bedingungen in einer Polizzenanpassung versteckt, ...)
Weisse_schokolade. Wenn es eine unseriös Versicherung ist, dann kann man sich darauf gefasst machen, daß sie mit einer retourkutsche kommen.
egal welche Versicherung . . . sobald es um's Zahlen geht winden die sich wie Würmer und es werden windige "Rechtsanwälte" angeheuert um im Schadensfall nicht zahlen zu müssen! 😠
unseriös sind sie doch alle!!