Greiner bündelt alle Aktivitäten mit Schaumstoff und tauft sie Neveon
KREMSMÜNSTER. Aus sechs Geschäftsbereichen wird einer mit 3700 Beschäftigten und 62 Standorten.
An 62 Standorten in 17 Ländern beschäftigt sich die Greiner-Gruppe mit Schaumstoff-Erzeugnissen. Und zwar unter sechs verschiedenen Markennamen wie Eurofoam, Performa, Purtec, Unifoam oder aerospace. Jetzt werden diese Aktivitäten in einer Gruppe gebündelt und bekommen den gemeinsamen Namen Neveon. Das bestätigten Greiner-Vorstandschef Axel Kühner und Neveon-Geschäftsführer Oliver Bruns. Neveon soll damit ein integrierter Schaumstoffkonzern werden, der die Wertschöpfungsketten von der Chemikalienbeschaffung bis zur Verarbeitung des Schaumstoffs etwa für Polstermöbel oder Flugzeugsitze abbildet.
Die Schaumstoff-Geschichte ist durchwachsen. 1992 gründeten Greiner und der belgische Konkurrent Recticel die gemeinsame Firma (Joint Venture) Eurofoam, um sich das Expansionsrisiko in Mittel- und Osteuropa zu teilen. Schon seit zehn Jahren gab es Überlegungen, die Verbindung mit den Belgiern wieder zu lösen. Erst im Vorjahr kaufte Greiner Recticel deren 50 Prozent ab und hat damit freie Hand bei seinen Expansionsplänen.
"Wollen eine führende Rolle"
Dass es diese gibt, liege auf der Hand. "Wir fahren eine Wachstumsstrategie und wollen auf dem Weltmarkt eine führende Rolle spielen", sagt Axel Kühner. Es sei geplant, diese Rolle durch Zukäufe auszubauen und größere Schritte zu wagen. "Wir waren im Vorjahr bei den Zukäufen zurückhaltend", sagt Kühner. Es werde keinen Personalabbau geben. Ein solcher sei freilich in der Sparte aerospace notwendig geworden, weil die Nachfrage dort 2020 deutlich zurückgegangen sei.
Ansonsten hat Greiner aber das schwierige Wirtschaftsjahr 2020 sehr gut überstanden und beim Umsatz zugelegt. Die gesamte Greiner-Gruppe umfasst neben Neveon auch die Packaging-Sparte, die Medizinsparte Bio-One und die Extrusionssparte. 2019 hat die Gruppe mit 10.700 Mitarbeitern an 140 Standorten in 33 Ländern 1,675 Milliarden Euro Umsatz erwirtschaftet.
Der Schaumstoffmarkt ist weltweit sehr kleinteilig organisiert. Kein Unternehmen setzt in diesem Bereich weltweit mehr als eine Milliarde Euro um. Schaumstoff ist ein regionales Produkt. Es bestehe zu 90 Prozent aus Luft, was die Sinnhaftigkeit von Lieferungen in größerer Entfernung in Frage stelle.
Große Hoffnungen setzen Kühner und Bruns in die gemeinsame Beschaffung. Die schwankende Entwicklung der Rohstoffpreise könne für kleine Unternehmen zu empfindlichen Teuerungen führen. Mit 62 Standorten in 17 Ländern bekomme man mehr Marktmacht.
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Ganz so stimmt das nicht: die Multifoam (Standort Marchtrenk) wurde ganz still und heimlich Ende 2020 nach Polen verlagert und nur die Vertriebsmitarbeiter wurden weiter beschäftigt. Das bleibt leider unerwähnt
Grausliches Design 😁