Personalabbau beim Wasseraufbereiter BWT
MONDSEE. 100 von 800 Mitarbeitern von Umstrukturierung betroffen, 60 Stellen werden in der Zentrale Mondsee gestrichen.
Der Wasseraufbereiter BWT verpasst sich eine „Erfrischungskur“. So nennt Vorstandschef und Eigentümer Andreas Weißenbacher das Einsparungs- und Umstrukturierungsprogramm, das derzeit in der Konzernzentrale in Mondsee umgesetzt wird. Bis Ende September werden 60 Stellen gestrichen – vor allem in der Holding mit rund 350 von mehr als 800 Mitarbeitern am Standort.
Weitere sind von Auslagerungen betroffen: So werde die Marketingabteilung in eine eigene Planet Blue Marketing GmbH ausgelagert. Diese werde von den Standorten Linz und Mondsee aus agieren.
Weißenbacher spricht davon, dass die Unternehmenszentrale „effizienter“ werden müsse. Rund 100 Stellen würden umgeschichtet oder fallen weg. Während der Beschränkungen durch die Corona-Pandemie habe er Überlegungen zur Weiterentwicklung des Unternehmens angestellt, so der langjährige Vorstandschef, der BWT 1990 im Zuge eines Management- Buy-outs erworben und damit vor der Schließung bewahrt hat.
BWT macht 80 Prozent seines Umsatzes mit Geschäftskunden – unter anderem der Hotellerie. Dort gab es massive Einbrüche. Das Ziel für das Gesamtjahr bleibe dennoch, den verlorenen Umsatz wieder aufzuholen (2018 waren es 697 Millionen Euro). Mit viel Werbeeinsatz will BWT das Geschäft mit seinen Wasserfiltern ausbauen. 20 Prozent kommen aus diesem Endkonsumenten-Bereich.
Anfang März habe Weißenbacher nach eigenen Angaben die Devise ausgegeben, in der Corona-Krise niemanden zu kündigen. Mit dem Aus der Kurzarbeit – in den operativen Gesellschaften Ende Mai, in der Holding im Juni – kamen aber dann die Restrukturierungen.
In der Region ist BWT einer der größten Arbeitgeber. Entsprechend haben sich zuletzt die Gerüchte gemehrt. So war auch von falschen Arbeitszeit-Aufzeichnungen während der Kurzarbeit die Rede. Weißenbacher bestätigt, die Gerüchte zu kennen. Die entsprechenden internen Überprüfungen hätten keine Ergebnisse gebracht. Er gehe davon aus, alle Führungskräfte haben sich an die gesetzlichen Bestimmungen gehalten.
Formel 1 trotz Sparmaßnahmen
Auch das teure Formel-1-Engagement wird zunehmend kritisch beäugt. Daran will Weißenbacher trotz aller Sparmaßnahmen festhalten: „Ich verstehe den Einwand. Aber das ist einer der besten Wege eine weltweite Marke aufzubauen.“
Während des Corona-Lockdowns habe BWT quasi als lokale Wirtschaftsförderungsmaßnahme mit den Bauarbeiten für ein „House of Future“ begonnen, ergänzt Weißenbacher. Darin zeige das Unternehmen, mit welchen Zukunftsthemen man sich beschäftige. Auch Online-Schulungen werden dort stattfinden können. Das Investvolumen beträgt 14 Millionen Euro
Wo ist hier im Vergleich zu Swarovski der Aufschrei der Medien und der Politik? Erst Kurzarbeit = Geld vom Steuerzahler nehmen und dann kündigen. Bravo!!
.. und das in einem Umwelttechnik Unternehmen..
..und dann noch Geld vom Staat nehmen...
wie vielerorts - wir haben nichts gelernt!!!
Bei unter 700mio Euro Umsatz eine Formel 1 Team zu unterhalten ist, sagen wir mal, gewagt.