Zu wenige Eier? Erzeuger und Handel beruhigen
WIEN/SATTLEDT/SALZBURG. Derzeit wirkt die Vogelgrippe vom Herbst nach und der Tourismus zieht zusätzliche Mengen vom Markt ab.
Auf dem Eiermarkt herrscht eine Versorgungsknappheit. Grund ist die Vogelgrippe im Herbst 2024. Europaweit verendeten Millionen Legehennen, in Österreich laut Geflügelwirtschaft mit 200.000 ein kleiner Teil von insgesamt 7,3 Millionen Legehennen. Daher ist die Eierverknappung hierzulande laut Michael Wurzer vom Geflügelwirtschaft-Verband vor allem auf jene in anderen EU-Ländern zurückzuführen. Es werde in den kommenden Monaten und zu Ostern aber genug heimische Eier geben.
An und für sich würden die heimischen Legehennenbetriebe den hiesigen Gesamtmarkt mit 90 Prozent Austro-Frischeiern versorgen, so Wurzer. Auch aktuell produziere man im Vollbetrieb. Aber: "Wir registrieren, dass Händler, die die Gastronomie beliefern und bisher in Österreich mit ausländischen Eiern gehandelt haben, zur Zeit aus dem Ausland schwer und wenn überhaupt nur sehr teure Ware beziehen können", erläuterte Wurzer gegenüber der APA. "Die heimische Gastronomie, die zur Zeit auf Grund des Wintertourismus großen Eierbedarf hat, zieht daher zusätzlich wesentliche Mengen an heimischer Ware vom Markt ab, was insgesamt zu einer knappen Versorgungssituation führt."
Einzelne Sorten kurzfristig nicht greifbar
"Besonders bei Bio-Eiern ist die Versorgung tatsächlich sehr knapp", so Wurzer. "Generell werden Konsumentinnen und Konsumenten im österreichischen Lebensmittelhandel aber auch in den nächsten Monaten immer ausreichend heimische Eier beziehen können." Auch bis Ostern bleibe heuer noch viel Zeit. Dass einzelne Sorten kurzfristig ausverkauft sind, könne aber schon sein. Zudem sei die Lieferfähigkeit von Betrieben in Wintertourismusregionen wegen der großen Nachfrage stärker beeinträchtigt.
Bei Spar war von "derzeit punktuell etwas zu wenig Bio- und Freilandeiern" die Rede. Grundsätzlich gebe es aber genug Eier, vielleicht müsse man einmal zu einem anderen Produkt greifen. Die Rewe-Gruppe (Billa, Penny) teilte auf APA-Anfrage mit, dass es derzeit "punktuell zu Engpässen" bei diesen Eierkategorien komme und man diese ausgleichen wolle.
"Trotz einer hohen Eigenversorgung ist die Verfügbarkeit in Österreich aktuell tatsächlich eingeschränkt", hieß es vom Diskonter Lidl. "Wir sind aber zuversichtlich, dass sich die Lage bis spätestens Ostern erholen wird." Beim größeren Diskonter-Konkurrenten Hofer sieht man eine erhöhte Nachfrage nach Bio-Eiern. Die Versorgungsplanung dauere hier bis zu zwei Jahre. Daher sei "es kaum möglich, kurzfristig auf Nachfragespitzen zu reagieren. Temporäre Engpässe können deshalb in Ausnahmefällen nicht ausgeschlossen werden."
Verweis auf Qualität aus Österreich
Geflügelwirtschafter Wurzer hob indes einmal mehr hervor, dass in Österreich "nachweislich nach den EU-weit strengsten und für die Tiere besten Haltungsbestimmungen" gearbeitet werde. Seit dem Ausstieg aus der Käfighaltung 2009 gebe es "unvergleichlich hohe Errungenschaften im Interesse der Tiere und Umwelt".
Mit dem Verbot der Käfighaltung hat man die Eierproduktion ins Ausland verlagert.
Zum Leidwesen der Tiere, die jetzt noch schlechtere Haltungsbedingungen haben und zum Leidwesen der Konsumenten, da im Ausland noch Medikamente erlaubt sind die bei uns zum Glück schon seid 30 jähren verboten sind.
Sobald das Ei egal ob in der Schale oder schon aufbereitet über die Grenze kommt, sind diese ganzen von den Österreichischen Bauern verlangten Standards dann egal.
Darum endlich verpflichtende Herkunfts- und Haltungsangaben auch bei Fertigprodukten und in der Gastronomie.
Bei "50 aufgeschlagene Eier im aseptischen Schlauchbeutel" aus den Niederlanden stellt es mir noch immer Haare auf.