Wenn Nachhaltigkeit zur Schulphilosophie gehört
LINZ. Vom Garteln bis zum Imkern: In der Mengerschule und in der Gartenbauschule Ritzlhof wird fleißig angepackt.
Bald geht es wieder rund auf der Parzelle der VS 40 Mengerschule im Morgentaugarten Auhof. "Im Herbst werden jetzt die Kürbisse geerntet", sagt Direktorin Roswitha Lenz. Diese werden dann gemeinsam zu einer Suppe verkocht. Doch nicht immer schafft es das Gemüse in die Küche: "Für die Kinder ist es ein Erlebnis, wenn sie direkt am Feld das Gemüse kosten können."
Betreut wird der Garten von den 180 Schülern, den Lehrern und den Mitgliedern des Elternvereins. "Die Kinder pflanzen hier selber an, sehen zu, wie das Gemüse wächst, und ernten es dann. Besser geht es ja gar nicht", sagt Klassenlehrerin Susanne Manhal. Die Ernte, die nicht gleich vernascht wird, wird für die "gesunde Jause" in der Schule verwendet. "Da essen die Kinder auch Sachen, die sie sonst nicht einmal probieren würden", sagt Karin Deimel vom Elternverein, die für die "gesunde Jause" zuständig ist.
Überzeugt von dem Projekt ist auch Morgentaugarten-Projektleiterin Sophie Pogats: "Die Kinder sind sehr offen, mal in den Boden zu greifen und auch Kartoffelkäfer zu klauben. Es ist wichtig, früh einen Grundstein zu legen." Die Begeisterung ist jedenfalls groß. "Es macht viel Spaß. Es ist schön, dass wir das gemeinsam machen", sagt Schülerin Maya.
Viele Projekte
Bienenstöcke, Gemüsefelder, naturnahe Gärten: Die Liste der Projekte, die in der Gartenbauschule Ritzlhof bereits umgesetzt wurden, ist lang. Sie alle eint die Liebe zum Detail.
„Die Schüler können hier kreativ sein und ihre eigenen Ideen umsetzen“, sagt der neue Direktor Wolfgang Eder, der rund 19 Jahre als Fachlehrer an der Schule tätig war. Besonders stolz ist Eder auf den Schwimmteich im Schulgarten: „Daran haben schon viele Schülergenerationen gearbeitet, zuletzt haben wir eine neue Einfassung gemacht.“ In der Schule wird nicht nur die Theorie, sondern vor allem die Praxis vermittelt. „Es ist toll, dass wir nicht nur drinnen sitzen, sondern auch gleich draußen alles ausprobieren können“, sagt Schülerin Lucia Himmelfreundpointner, die die vierjährige Fachschule besucht und damit drei Berufe (Gärtner, Gartengestalter und Florist) erlernt.
Zu Schulanfang stehen jetzt wieder drei Pflegetage auf dem Programm, an denen das Areal wieder auf Vordermann gebracht wird.
Eder will seinen Schülern auch ein Bewusstsein für Nachhaltigkeit vermitteln: „Das ökologische Arbeiten ist mir ein großes Anliegen.“ Deshalb wird ein Teil der Wiesen nicht mehr gemäht, dort finden die Bienen nun ein kleines Paradies vor.
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wenn dieses "Projekt" nur halb so gut und erfolgreich ist, wie es hier im Artikel dargestellt wird, dann ist es eine Gewinn für ALLE Beteiligten.
Den Kindern werden Genüsse und Gemüse nahe gebracht, die sie sonst aus mancherlei Gründen nicht kennen, ihnen wird Garteln und der Umgang mit div.Geräten beigebracht.
Ihnen wird die Natur näher gebracht (Wichtigkeit der Bienen) und auch der Umgang mit Resten beim (Ver)Kochen und evt. auch Mülltrennung.
Bewegung im Freien kommt noch dazu.
Schön, dass die Lehrer und Mitglieder des Elternvereins (für Eltern eine Zeitfrage -> Beruf) da so engagiert sind.
Wäre für jede Schule wünschenswert.
Nur leider werden die meisten Kinder später "überzivilisiert" und immer mehr digitalisiert. Tausendfach wird uns heute täglich über die Medien vermittelt, dass es höchste Bürgerpflicht ist, immer mehr zu kaufen. Irgendwann dreht sich alles nur mehr um Zeit und Geld. Garteln und Kochen gehen sich dann nicht mehr aus.