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Alfons Haider: "Ich wollte meiner Mutter danken"

Von Reinhold Gruber, 11. Mai 2013, 00:04 Uhr

Entertainer Alfons Haider hat eine besondere Beziehung zu seiner Mutter. Eine Beziehung voller Höhen und Tiefen, aber voller ehrlicher Gefühle.

Als Unterhalter ist es der 55-jährige Entertainer gewohnt, zu lächeln. Dabei hat er im Leben, künstlerisch wie privat, manchen Tiefschlag einstecken müssen. Seine Mutter stand ihm, wie Haider offen sagt, stets zur Seite. Geschichten, Erinnerungen und Lieder hat er ausgewählt, gelesen und gesungen, um mit der CD „Alles Mama!“ Danke zu sagen. Seiner Mutter, aber irgendwie auch allen Müttern.

OÖNachrichten: Warum war Ihnen der Dank an die Mutter so wichtig, dass Sie daraus eine CD gemacht haben?

Alfons Haider: „Alles Mama“ war nicht als Produkt gedacht. Ich wollte meiner Mutter danken. Ich habe im März für den Mono Verlag das Hörbuch „Strache – im braunen Sumpf“ eingelesen. Als wir damit fertig waren, wurde mir die Technik zur Verfügung gestellt, und ich habe Texte für meine Mutter eingelesen. Das war nur als Geschenk für sie gedacht. Dann hieß es vom Verlag, warum wir das nicht veröffentlichen. Ich habe mich aber gefragt, wen das interessiert.

Was veränderte diese Sicht?

Der Anstoß kam von meiner Mutter, die gemeint hat, dass es viele Mütter geben wird, die das auch verdienen würden. Somit sind wir es professionell angegangen. Es ist ein Danke an meine Mutter, aber in Wahrheit an alle Frauen, die 4500 Windeln gewechselt, jahrelang wenig geschlafen haben und sich ein Leben lang Sorgen um ihre Söhne oder Töchter machen.

Am Ende haben Sie ein paar Zeilen an Ihre Mutter Anna formuliert, die sehr persönlich sind und die Ihr gemeinsames Leben reflektieren. Wie kam es dazu?

Die Aufnahmen waren fertig, und ich habe spontan meiner Mutter einfach Danke gesagt. Ich habe fünf Minuten im Studio geredet und nicht mitgekriegt, dass die Aufzeichnung weiterlief. Als ich hinausging, haben die Techniker applaudiert. Dann hat es eine lange Diskussion darüber gegeben, ob man das veröffentlichen darf.

Mit dem Ende, dass man darf.

Es war wieder meine Mutter, die das entschieden hat. Sie hat mir in den letzten Jahren, in denen sie viel Pech gehabt hat, weil sie sehr krank ist, beigebracht, dass man Gefühle zeigen darf, zeigen muss. Wir leben ohnedies in einer Zeit, in der wir in unserem Geschäft nur angehalten sind, zu blödeln, trottelhaft zu sein, zu unterhalten. Ich leiste mir meine Gefühle ab und zu. Diese letzten fünf Minuten sind auch ein Geschenk an jene Mütter, die keinen Kontakt mehr zu ihren Kindern haben und diese Zeilen stellvertretend annehmen können.

Diese Zeilen sprechen markante Punkte in Ihrem Leben an, die zwar auch mit Ihrer Mutter, aber viel mehr mit Ihnen zu tun haben. Ist Ihnen das bewusst geworden?

Ich habe mich auf diese fünf Minuten nicht vorbereitet, es ist einfach so aus mir herausgekommen. Ich habe mir gedacht, was ich ihr sagen würde – und habe geredet.

Die Zeilen tragen etwas Bilanzierendes in sich. Liegt das auch an der Krebskrankheit Ihrer Mutter?

Meine Mutter hat unlängst gesagt, wenn einem von uns, ihr oder mir, heute etwas passiert, dann ist das kein Problem, weil es nichts gibt, was wir uns noch zu sagen hätten. Wir haben uns im Positiven alles gesagt. Und das ist sehr schön. In dieser harten Zeit unterstützt sie mich sehr. Sie klagt nicht, sie jammert nicht. Sie hat früher, vor 20 Jahren, wo sie auch Wehwehchen hatte, viel mehr gejammert. Das ist auch immer ein Zeichen, dass es ernst ist, dass die Leute dann so viel Kraft aufbringen, dass sie den anderen nicht mehr belasten. Aber es ist nicht nur traurig bei uns. Wir lachen viel, wir spielen viel Karten. Wir sind wie ein altes Ehepaar, das im November 56 Jahre lang zusammen ist und immer noch täglich miteinander lacht und redet.

Es funktioniert also?

Ja, es geht ihr momentan auch besser und sie lebt seit drei Jahren in der Nachbarwohnung, was sehr gescheit ist. Ich habe aber mit über 50 Jahren lernen müssen, dass sie fragt, ob ich eh schon zu Hause bin, weil sie sich Sorgen macht. Meine Mutter hat natürlich in den vergangenen 20 Jahren auch mein Leben gelebt. Sie ist extrem stolz, hat aber auch extrem mitgelitten bei allen Rückschlägen, Anfeindungen und Geschichten, die waren. Ich bin wirklich ein Teil von ihr und sie ist ein Teil von mir, ohne dass ich jetzt ein Mama-Söhnchen wäre. Ich entscheide selbst, muss auch manchmal hart zu ihr sein. Aber es ist eine wunderbare Freundschaft.

Was haben Sie von Ihrer Mutter mitbekommen?

Meine bedingungslose Treue zu Freunden, dass ich loyal bin und dass ich viel Kraft habe. Von ihr habe ich auch diese ungeheure Liebe beziehungsweise die Freude zu dem, was man macht.

Was hat Ihnen Ihre Mutter beigebracht?

Jeder ist mit einem anderen Level im Leben zufrieden. Meine Mutter hat nie gesagt, dass etwas sein muss. Die Kraft und die Energie in diesem künstlerischen Job hoch zu halten, der schon sehr frustrierend sein kann, das ist schon auch sehr stark ihr Einfluss. Wenn das einmal nicht mehr sein wird, wird es bei mir auf jeden Fall ein elementares Loch geben.

Wie gehen Sie grundsätzlich mit dem Gedanken des Loslassens um?

Das Loslassen ist ein sehr schwieriger Prozess, den man nicht aufhalten kann. Ich wünsche meiner Mutter noch zehn Jahre, aber nicht zehn solche Jahre, wie sie sie zuletzt hatte. Der Peter Orthofer hat einmal in einem Lied geschrieben: „Abschied nehmen muss man üben, Zeit zu leben, Zeit zu lieben, tu’s, bevor du es verlernst.“ Das stimmt. Man glaubt immer, das Leben ist wie ein Fluss, der unendlich viel Wasser hat. Aber so viel ist es nicht. Auch Bäche trocknen aus.

Am Sonntag ist Muttertag. Wie viele Muttergedichte haben Sie selbst geschrieben?

Die fünf Minuten auf der CD „Alles Mama!“. Ich habe als Kind nie etwas auswendig gelernt, ich habe immer etwas erfunden. Als Kind habe ich wie andere auch die Küche vernichtet. Meine Mutter hat dann den gesamten Muttertag lang putzen und aufräumen müssen. Aber die ersten fünf Minuten waren leiwand! Am meisten erinnere ich mich aber an das Chemie-Experiment, mit dem ich die Muttertagsblumen zum Glühen bringen wollte. Es ist schiefgegangen. Danach hat die Wohnung tagelang nach faulen Eiern gestunken.

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5  Kommentare
5  Kommentare
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( Kommentare)
am 14.05.2013 10:04

weiß ich nicht ob er seiner Mutter wirklich danken sollte.Was er da so von sich gibt,hört sich ziemlich krank an.Freud schau oba....

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Zaungast_17 (26.891 Kommentare)
am 14.05.2013 10:26

wieso Gefühle zeigen und dazu stehen immer als Schwäche oder Manko ausgelegt wird?

...weil viele nicht den Mut haben, mit Herz, Hirn und Courage dazu zu stehen...?

Haider ist voll ok! ... und das an im Bekrittelte geht niemandem außer sein Umfeld was an!

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Gugelbua (33.213 Kommentare)
am 11.05.2013 16:36

wenn ich den sehe, denke ich immer an Schmieröl und weiß gar nicht warum. grinsen

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Ameise (45.683 Kommentare)
am 11.05.2013 17:02

Schmierfettn kann das Fonserl aus Privaten Gründen gut gebrauchen...
grinsen

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pepone (60.622 Kommentare)
am 11.05.2013 12:44

ich wollte meiner mutter danken ...

des host ICH WILL ...

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