Danke, Mama! Kinder erinnern sich am häufigsten an die „kleinen Dinge“
OÖN haben mit zwei Töchtern und einem Sohn über deren Mütter gesprochen
Vom ordentlichen Aufräumen bis zum gründlichen Zähneputzen: Befragt man Erwachsene, was ihre glücklichsten Kindheitserinnerungen sind, nennen die meisten ganz alltägliche Dinge. Mehr als drei Viertel sagten in einer Umfrage von Procter&Gamble, dass sie vor allem die kleinen Dinge, die ihnen die Eltern mitgegeben haben, in ihrem Leben beeinflusst hätten.
78 Prozent sagten: „Alltägliche Dinge, die ich als Kind gelernt habe, wie etwa Arbeiten im Haushalt oder Zähneputzen, halfen mir, Selbstvertrauen zu entwickeln.“ Etwa zwei Drittel wollten diese erlernten Fertigkeiten auch an die eigenen Kinder weitergeben.
Rund jeder Vierte zeigte sich besonders dankbar für die „Vorbereitung auf das Leben ganz allgemein“ und für das „Ausstatten mit Selbstvertrauen“. Rund jeder Fünfte weiß die Möglichkeit zu schätzen, in einem stabilen Umfeld aufgewachsen zu sein. Jeweils zwölf Prozent zeigten sich besonders dankbar für das Beibringen guter Manieren sowie das Vermitteln der Wichtigkeit von Familie und Beziehungen. (dh/ried)
„Langeweile gibt es bei uns nicht“
Manuela Zauner (36) aus Straßham erinnert sich an eine behütete Kindheit, ans Campen und Baden am See. „Meine Mutter war immer guter Laune, fürsorglich, aber auch konsequent“, sagt sie. Mit ihrer Mama – Edeltraud Hirsa (56) aus Linz – verbindet sie noch heute die Unternehmungslust, gemeinsame Urlaube und die Schneiderei. „Es gibt keine Langeweile bei uns“, sagt Manuela Zauner, die seit eineinhalb Jahren selbst Mutter ist. „Auch meinem Sohn Jakob möchte ich ein warmes, offenes Zuhause bieten, in das er als Erwachsener immer gerne zurückkehrt.“
„Das Besichtigen habe ich von ihr“
„Wenn ich mit Freunden verreise, übernehme ich die Planung. Es macht Spaß, an alles zu denken. Das habe ich von meiner Mama“, sagt die 19-jährige Linzerin Vinona Katzmayr. Doch nicht nur die Reiselust hat die 47-jährige Lehrerin Isolde Katzmayr ihrer Tochter eingeimpft: „Es ist ganz wichtig, tolerant zu sein und sich selbst eine Meinung zu bilden. Bei uns wird viel diskutiert“, so die Mathematik- und Evangelische-Theologie-Studentin. Dass ihre Mutter sie so akzeptiert, wie sie ist, „egal, was ich mache – das stärkt schon. Sie hatte immer viel Vertrauen zu mir.“
„Die Familie ist am wichtigsten“
„Sie war immer für mich da“, sagt Andreas Grillnberger über seine Mama. Der 46-jährige Angestellte war als Kind mit seiner Mutter Gudrun Grillnberger viel unterwegs, und heute noch liebt er ihre Küche: „Für mich ist sie die beste Köchin. Ihr Geselchtes ist ein Gedicht.“ Nach dem Tod seines Vaters vor 13 Jahren zog der gebürtige Linzer wieder bei seiner Mutter in Walding ein: „Meine Mama hat mir beigebracht, dass Familie am wichtigsten ist.“ Wenn Andreas Grillnberger auf Urlaub fährt, telefoniert er mit seiner 68-jährigen Mutter – jeden Tag.