Ein Südflügerl zur Eröffnung des Südflügels

Die Stadt zu Füßen, schweift das Auge von der Terrasse aus über die Dächer von Linz, nach Norden, Süden und Südwesten, offenbart eine völlig neue Perspektive der Stadt. Ein Blick, den Besucher des Schlossmuseums demnächst genießen können, wenn am Samstag eine historische Stunde schlägt: Der neu errichtete Südtrakt öffnet, nach zweijähriger Bauzeit, erstmals seine Pforten.

Erster Höhepunkt ist ab Samstag, 4. Juli, 10 Uhr, die Sonderausstellung „Das Grüne Band Europas“, die vielfältige Landschaften entlang des ehemaligen Eisernen Vorhangs zeigt. Am Sonntag, 5. Juli, lockt der Familien-Tag, unter anderem mit einer Rätselrallye für Kinder (an beiden Tagen ist der Eintritt frei).

Auf 6500 Quadratmetern Nutzfläche, davon 3500 Quadratmeter Ausstellungsfläche, verteilt auf drei Ebenen, warten künftig permanente Ausstellungen zu „Natur“ und „Technik“ in Oberösterreich auf die Besucher, ergänzt durch wechselnde Sonderausstellungen. Im Erdgeschoß lädt das neue „Schlossberg1a“-Museums-Restaurant zum Verweilen ein (ein leichter Erfrischungs-Tipp ist das „Südflügerl“). Ein Festsaal im ersten Obergeschoß wird künftig diversen Veranstaltungen Raum geben. Vor sommerlicher Hitze müssen die Besucher nicht bangen, dank eines ausgeklügelten Lüftungssystems, für das kühle Luft aus den Schlossbergstollen angesaugt wird. Vom modernen Süd- zum Mitteltrakt führt eine transparente Brücke über den Hof, gläserne Elemente sind das Bindeglied zum historischen Ost- und Westtrakt. Der neue Südtrakt soll nicht nur historische und moderne Gemäuer verbinden, nachdem ein Großbrand im Jahr 1800 den Südflügel in Schutt und Asche gelegt hatte. „Das Schloss näher an die Altstadt heranzuführen“ war eines der Anliegen des Grazer Architektenteams HoG, dessen Entwurf 2006 aus 109 Bewerbern bei einem europaweiten Architekturwettbewerb ausgewählt wurde.

Farbwähler für Fassade

Mit dem Entschluss des Landes im Jänner 2006 fielen die Würfel, den Südtrakt neu zu errichten. Nach knapp einjährigen Grabungsarbeiten erfolgte im Juli 2007 der Spatenstich für das 24 Millionen Euro teure Bauvorhaben.

„In welcher Farbe die weithin sichtbare Konstruktion aus 900 Tonnen Stahl künftig erstrahlen soll? Das werden bald freiwillige „Farbwähler“ via Handy oder Internet selbst mitbestimmen können (www.landesmuseum.at).