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Ein langer, träger Fluss

Von Von Silvia Nagl, 16. März 2009, 00:04 Uhr
Ein langer, träger Fluss
Ulla (Silvia Glogner) sucht die Kabine, Kurt (Sven-Christina Habich) schleppt Koffer... Bild: brachwitz

Die Donau windet sich stellenweise sehr gemächlich dahin. So auch das Stück „Schöne blaue Donau“ von Landestheater-Schauspielerin Verena Koch, die sich seit einigen Jahren als Regisseurin mit wechselndem Erfolg versucht. Diesmal sind Stück und Inszenierung in die Kategorie überflüssig einzuordnen.

Das Stück, nun eher eine bemüht wirkende, episodenhaft aneindergereihte Text-/Wort-Zusammenstellung, ist schlicht und ergreifend langweilig und in den Dialogen schwach, zeigt weder Witz noch Charme noch Tempo.

Die Geschichte selbst könnte ja durchaus Basis für eine – wie Verena Koch es ja schon mehrmals realisiert hat – eine vergnügliche Revue sein. Doch diesmal hat sich auch die leichte Muse verabschiedet, schwerfällig wirken die Texte, der bemüht wirkende Witz versickert, bevor er sein Ziel überhaupt erreichen könnte, nämlich Leute zum Lachen zu bringen. Und irgendwie, scheint es, konnte sich die Autorin auch nicht entscheiden, ob es denn nun lustig oder doch ernst zugehen sollte auf dem Donauschiff, auf dem ein älteres Ehepaar, ein Ehepaar samt Tochter und eine Klischee-Ungarin eine Reise machen. Natürlich gibt es in den Ländern an der Donau eine Unmenge Historie, auch traurige und tragische. Deshalb darf wohl Erich Josef Langwiesner als Schiffskapitän einen völlig unmotivierten Monolog vom Balkon sprechen, der so überflüssig wie der volksmundsprichwörtliche Kropf ist.

Regisseurin Verena Koch setzt auf die Eigendynamik ihres hochkarätigen Schauspielensembles. Den Bühnenakteuren ist aber offensichtlich ob der Plattheiten, die sie da zum Besten geben sollen, auch die (Spiel)Laune vergangen. Und so stehen und gehen und liegen und lieben und reden sie ziemlich verloren im langen Bühnenraum des Eisenhand-Theaters, das Monika Biegler zu einem Schiffsdeck samt Reling gestaltet hat.

Es wird sowohl auf der Bühne als auch im Zuseherraum kaum einmal – bis auf das übertriebene Gekichere von Schauspielerin Barbara Novotny – gelacht. Eva-Maria Aichner und Thomas Kasten, Silvia Glogner und Sven-Christian Habich als Paare, Marianne Bota als lebenslustige Ungarin, Peter Pertusini als radebrechender Steward Radu, der sich am liebsten immer verstecken möchte, können den eineinhalb Stunden langen Abend auch nicht retten.

Der eine Stern in der Wertung gebührt Nebojsa Krulanovic am Keyboard, der tapfer – vermutlich wie so manch „echter“ Alleinunterhalter auf Kreuzschiffen – den Schwachsinn rund um sich ertragen muss und sich trotzdem Musik und Gesang nicht vermiesen lässt.

Info: 0800 218 000
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4  Kommentare
4  Kommentare
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deskaisersneuekleider (4.150 Kommentare)
am 16.07.2009 11:33

ich würde frau nagl gerne ein stück schokolade anbieten, sie klingt immer so frustriert. vermutlich würde sie lieber über etwas berichten, wovon sie etwas versteht. schade, dass sie ihr potential nicht z.B. im bereich tierecke oder society ausschöpfen kann. da gehts dann lustiger zu, wie von ihr gefordert. ihre kritiken sind daher eher wie bewerbungsgespräche oder das betteln um ein anderes ressort zu lesen. wer was für sie hat, BITTE MELDEN. DANKE!

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am 16.07.2009 11:18

muss ma sehr kritisch gegenüner stehen.
wenn jmd. in der öffentlich agiert, dann muss man damit rechnen, auch kritisiert zu werden, ob positiv oder negativ.

nur eines sollte dabei klar sein:
ein einzelner kritiker kann NIE für ALLE eine geschmacksfrage objektiv kritisieren, ist einfach zu individuell.

es ist ein lernprozess mit kritik umgehen und leben zu lernen. kritik ist aber auch wichtig für ein vorankommen.

in diesem sinne: nicht immer alles sooo tierisch ernst nehmen zwinkern

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am 17.03.2009 08:47

Liebe Frau Nagl , ich habe Ihre übergriffige , übellaunige , verletzende und vor allem oberflächlich beobachtende Kritik so dermaßen satt , dass ich Sie gerne bitten möchte , meine Person einfach nicht mehr zum Gegenstand Ihrer Betrachtungen zu machen.
Tun Sie doch einfach so , als wäre ich gar nicht da , egal ob ich schreibe , spiele oder inszeniere. So ersparen Sie sich lästige Arbeit und mir öffentliche Demütigungen.
Ich werde nämlich nach Möglichkeit trotzdem nicht damit aufhören , meine Geschichten fernab von Moden , Trends oder angesagten gefälligen Theaterformen so auszuprobieren , wie ich es aufrichtig empfinde, - egal ob ich schreibe , spiele oder inszeniere.
Verena Koch , Landestheater Linz

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am 16.07.2009 11:01

Grüß Gott Frau Nagl!

Welches Stück haben Sie sich angeschaut?
Sicher nicht die "Donau" - denn bei der Vorstellung, die ich gesehen habe ist alles sehr gut angekommen - beim restlos ausverkauften Stück der letzten Vorstellung - und es wurde auch gelacht! -weil es eine erfrischende Vorstellung war und ein kurzweilig inszeniertes Stück! Wenn Ihnen dabei "Langmut" aufgefallen ist, dann liegt das in der Natur von Schiffsreisen! Wenn Sie das tiefgründige der "Donau" vemisst haben (oder nicht gefunden haben) - dann versuchen Sie doch ein bisserl offener zu sein!

Frau Koch! danke für die gelungene Vorstellung!

BG
Michaela Spinka

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