Neuer LIVA-Chef bringt nicht nur Ruhm mit
Kurz nach 17 Uhr fällte die Kommission am Mittwoch die Entscheidung: Der deutsche Kulturmanager Hans-Joachim Frey wird mit 1. März 2012 neuer künstlerischer Leiter der LIVA. Der 46-jährige Nachfolger von Wolfgang Winkler (66) hat sich bisher nicht nur mit Ruhm bekleckert.
Lapidar formuliert der Magistratspressedienst einen Ausschnitt aus der Karriere des Pastorensohnes aus ostpreußischer Familie: „Zwischen 2007 und 2010 hatte Hans-Joachim Frey die Generalintendanz des Theaters Bremen über.“
Es fehlt, dass Frey im August 2009 vorzeitig um die Auflösung seines bis 2012 laufenden Vertrages gebeten hatte. Das Musical „Marie Antoinette“, von dem er sich so viel erhofft hatte, wurde zum finanziellen Desaster mit 2,5 Millionen Euro Verlust.
Jury unbeeindruckt
Die Kommission mit Bürgermeister Franz Dobusch, Kulturreferent Erich Watzl, Gemeinderätin Erika Rockenschaub, Kulturdirektor Julius Stieber, ORF-Kulturchefin Regina Patsch und Komponist und Eventmanager Klaus Pruenster ließ sich von der Vergangenheit nicht beirren und gab Frey gegenüber seinen drei finalen Konkurrenten aus Österreich den Vorzug.
Hans-Joachim Frey wurde am 10. Juni 1965 im niedersächsischen Gehrden geboren. Vom siebten bis zum 20. Lebensjahr erhielt er Klavierunterricht. Mit acht Jahren trat er dem Knabenchor Hannover bei, dem er zehn Jahre angehörte.
Nach Abitur und Wehrdienst, bei dem er als Fahrer, Sekretär und Organist des Militärpfarrers eingesetzt war, begann er an der Hochschule für Musik und Theater Hamburg eine Ausbildung zum Opernsänger. „Auf Drängen des Vaters“, heißt es auf Wikipedia, belegte er zusätzlich den Studiengang Musiktheaterregie, dem der Hochschulstudiengang Kulturmanagement folgte.
Während der Studienzeit war er auch als Sänger an verschiedenen Opernbühnen und bei Konzerten tätig. Zudem war er Regieassistent unter anderem in Hamburg und Stockholm und brachte fünf weitere eigene Inszenierungen an Studiotheatern in Rostock und Detmold auf die Bühne. 1990 erhielt er bei Götz Friedrich seinen Diplomabschluss als Regisseur (Musiktheater) und drei Jahre darauf den Diplomabschluss als Kulturmanager bei Hermann Rauhe und Peter Ruzicka.
Nach dem Abschluss des Studiums arbeitete Frey ab 1993 als Künstlerischer Betriebsdirektor am Thüringer Landestheater in Eisenach und anschließend ab 1995 in derselben Funktion am Theater Bremen. Ab 1997 war Frey mehr als zehn Jahre lang Operndirektor der Semperoper in Dresden. Unter seiner Leitung wurde Anfang 2006 nach 67 Jahren der Unterbrechung zur 800-Jahr-Feier der Stadt der Dresdner Opernball wieder eingeführt.
Trotz seines Abgangs in Bremen darf er sich dort weiter bis 2012 Leiter der Seebühne nennen, die das Weser-Ufer mit Open-Air-Aufführungen belebt.
Kontakt zu Putin
Nach der gestrigen Kür zum künftigen künstlerischen Direktor der Linzer Veranstaltungsgesellschaft nahm Frey direkt Kurs auf Moskau. Die deutsche Zeitung „taz“ bescheinigt dem Neffen von Hollywood-Star Armin Mueller-Stahl persönliche Kontakte zu Wladimir Putin. Am Bolschoi-Theater wird im September unter der Leitung von Frey der internationale Gesangswettbewerb „Competizione dell’Opera“ stattfinden, der zur Förderung des Nachwuchses gedacht ist.
Zurzeit ist Hans-Joachim Frey als erster Geschäftsführer der LaValse GmbH Berlin für internationale Kulturevents tätig.
„Linz hat sich in den letzten Jahren einen fantastischen Ruf als Kulturstadt erarbeitet, unter anderem durch die Europäische Kulturhauptstadt 2009. Dazu der Ruf des Brucknerhauses und des Brucknerfestivals: All das hat mich schon sehr gereizt, davon ein Teil davon sein zu dürfen“, sagte Frey dem ORF-Radio.
kann es zumindest nur besser werden. Und ja - es gibt in den eigenen Reihen kaum noch kompetente Kandidaten, die dafür in Frage kommen.
Den Herren hat Linz aber schon unbedingt noch gebraucht.....
entscheiden und haften weder für Erfolg oder sonstwas. Zahlen muß es eh der STeuerzahler.
Von Verantwortung halten diese Herren ja sowieso nichts. Aber vielleicht haben sie da mehr Ahnung als bei den Finanzen der Stadt Linz.
Veheerende Bilanz: Abschlussbericht zur Intendanz von Hans ...
www.nachtkritik.de/index.php?...hans-joachim-frey... - Im Cache
25. Nov. 2010 – November 2010: Innerhalb von zwei Jahren hat der ehemalige Intendant des Theaters Bremen, Hans-Joachim Frey, das Defizit des Hauses ...
Super Auswahl?????
aber es ist schon auffällig, aan wie vielen Stellen im österreichischen Kulturbetrieb deutsche Staatsbürger sitzen.
Sind unsere ÖsterreicherInnen dafür zu ungeeignet, oder hoffen die PolitikerInnen und die anderen, die in den Bestellungsgrmien sitzen, sich einen weltmännischen Anstrich zu verschaffen, wenn sie fast permanent AusländerInnen den Vorzug geben ?
nix zusammenbringen und massive Verluste einfahren - einfach perfekt und bestens zu integrieren.
experten im lande, dass wir für die liva einen aus fernen landen bestellen müssen? oder passt er dobusch wegen seiner art der geldvernichtung ganz genau ins konzept? hoffentlich wird er genauestens beobachtet, sodaß man bei zu großem defizit baldigst die reißleine ziehen kann!!!
FERNES Land? Wir sind in der EU - schon davon gehört?
daß der Beste genommen wurde und nicht irgendein Günstling eines Politikers. Kultur ist eben nichts für die Masse!
ist doch nicht der, der ein finanzielles Desaster zu verantworten hat, oder??? Frage: hatten das die österreichischen Bewerber auch oder was hat die KOmmission gehindert, jemanden zu nehmen, der auch eine finanziell saubere Weste hat???? Oder gilt auch da das alte Sprichwort: wo der Gulden geschlagen wurde, gilt er nichts??? Klar, Kultur ist nichts für die Masse, nur bezahlen darf die Masse schon! Denn die Masse zahlt die Steuern für die Subventionen und nicht die Kulturbegeisterten.
für Linz bitte auch ein international anerkannter Künstler sein? Mit einer sehr breiten Palette an künstlerischen Angeboten?
nur für das Desaster "oo9 mit der Lizenz zum Gähnen" hatte man sich einen Schweizer Geldverbrennungsexperten geholt.
Und es wurde ein Posten wieder neu besetzt, dessen Wegfall eine vernünftige und nachvollziehbare Sparmaßnahme gewesen wäre.
Erscheckender fand ich allerdings die liebe Gina Patsch als ORF-Kulturchefin: Ist sie beim LH-Funk für die Goldhaubenweiberlgruppen zuständig, für die Blaskapellen und Trachtenvereine?
Geht sie als Sonderkorrespondentin bei den Salzburger Festspielen höchstpersönlich an die vorderste Front?
Oder besucht sie gemeinsam mit Karin H. Opernpremieren, um im Landhausfunk auch einen Hauch von Society-Berichterstattung zu versprühen?
Ein Foto wäre wünschenswert gewesen.