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Brucknerhaus-Intendant Kerschbaum wird entlassen

Von nachrichten.at/apa, 09. Juli 2024, 17:36 Uhr
Dietmar Kerschbaum
Dietmar Kerschbaum muss gehen.  Bild: (Volker Weihbold)

LINZ. Der bereits freigestellte künstlerische Geschäftsführer der Linzer Veranstaltungsgesellschaft LIVA und Brucknerhaus-Intendant Dietmar Kerschbaum muss gehen.

Die Generalversammlung der Kreativ-, Kultur- und Veranstaltungsholding (KKV) hat dessen Entlassung Dienstagnachmittag beschlossen, teilte Bürgermeister Klaus Luger (SPÖ) mit. Damit ist sie der einstimmigen Empfehlung des LIVA-Aufsichtsrats, der zuvor getagt hatte, gefolgt.

Themen der dreistündigen außerordentlichen Aufsichtsratssitzung waren das Ergebnis der Sonderprüfung der LIVA durch den Kontrollausschuss und das Ergebnis der Compliance Prüfung durch KPMG-Wirtschaftsprüfer. Letztere habe die bereits bekannten "weiteren, schweren Verfehlungen" von Kerschbaum an den Tag gebracht. Diese betreffen In-Sich-Geschäfte, Nebentätigkeiten und Nebenbeschäftigungen, Dienstreisen, Spesen, Vergabevorgänge und "ein den Compliance Richtlinien völlig widersprechendes Führungsverhalten", meinte Luger. Daher wurde die Empfehlung an die KKV ausgesprochen, sich umgehend von Kerschbaum, dessen Vertrag noch bis Ende 2027 läuft, zu trennen. Ob auch strafrechtlich Schritte gesetzt werden, war vorerst noch offen. Das Kontrollamt hatte aufgrund der neuen Erkenntnisse geraten, einzelne Sachverhalte der Staatsanwaltschaft zur Prüfung zu übermitteln.

TV-Analyse mit OÖN-Kulturchef Peter Grubmüller:

Vorwürfe gegen Kulturstadträtin 

Für Aufregung sorgte in der Sitzung, dass offenbar ein Mitglied des Aufsichtsrats, Kulturstadträtin Doris Lang-Mayrhofer (ÖVP), unter Missachtung der Compliance-Regeln selbst Aufträge vom Künstlerischen Geschäftsführer erhalten haben soll. "Das hat mich sehr überrascht", meint der Bürgermeister, zugleich auch Vorsitzender des Aufsichtsrats, und ergänzt: "Doch die Faktenlage ist eindeutig." Dabei dürfte es um das 2019 neu gestaltete Foyer des Brucknerhauses gehen. Wie die "Kronen Zeitung" online berichtete, habe ein Teil des Umbaus die Firma Maylan übernommen. Lang-Mayerhofer halte als Gesellschafterin 50 Prozent an dem Unternehmen, die andere Hälfte ihr Ehemann, zitiert der Bericht aus dem KPMG-Bericht. Aufgrund der Höhe der Auftragssumme, angeblich 67.000 Euro, sei eine Zustimmung des LIVA-Aufsichtsrats, dessen stellvertretende Vorsitzende die Stadträtin ist, aber nie eingeholt worden.

Doris Lang-Mayerhofer
Kulturstadträtin Doris Lang-Mayerhofer (VP) weist die Vorwürfe zurück.  Bild: Stadt Linz

"Ich bin schockiert"

"Ich bin schockiert, dass jetzt mit haltlosen Vorwürfen gegen meine Person versucht wird, von dem eigentlichen Brucknerhaus-Skandal abzulenken", wies sie diese Vorwürfe zurück. "Als Stadträtin habe ich ein klares Berufsverbot. Ich bin bei der Firma meines Mannes beteiligt, der diese auch operativ führt. Der Neubau des Kassapults wurde 2019 von dem damals zuständigen Linzer Architekturbüro geplant." Maylan sei als Bestbieter ausgewählt worden. "Ich bin davon ausgegangen, dass die beiden Vorstandsdirektoren den formalen Berichtspflichten immer nachgekommen sind. Mir war eine korrekte Vorgehensweise immer wichtig - was so auch in dem Compliance-Bericht der KPMG hiermit bestätigt wird", teilte sie schriftlich mit.

Im März, kurz vor den Feierlichkeiten zum 50-Jahr-Jubiläum des Brucknerhauses, waren Vorwürfe gegen Kerschbaum öffentlich geworden, die seine Freistellung – und jene des kaufmännischen Geschäftsführers Rainer Stadler – durch den LIVA-Aufsichtsrat zur Folge hatten. Kerschbaum soll demnach u.a. fragwürdige In-sich-Geschäfte abgeschlossen und die Programmgestaltung an einen Agenten vergeben haben, der selber potenzielle Künstler für das Konzerthaus betreute.

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8  Kommentare
8  Kommentare
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Strobl-Mairhofer (130 Kommentare)
am 09.07.2024 20:37

Möchte eine kleine Maus sein um nahe bzw. direkt bei der Trickserei der Beteiligten dabei zu sein.

Wie immer - nicht nur hier - ziehen sich Freunderlwirtschaften seit Jahren durch.

Wenn´s offenkundig wird bzw. Stin..- so wie auch bereits am Anfang mancher politischen "Leben" - wird die Wahrheit mit Trickserei verdreht / angepasst.

Wo bleibt die Verantwortung "liebe Aufsichtsrätinnen / bzw. Vorsitzender"???

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ewschu2024 (71 Kommentare)
am 09.07.2024 20:36

Gauner an alle Ecken und Kanten. Ob männlich oder weiblich, hauptsächlich es gibt genug zum abkupfern. Und schon wieder von Steuergeldern, natürlich, von wo sonst 🤮🤮🤮🤡🤡🤡

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tituspullo (1.774 Kommentare)
am 09.07.2024 20:02

Vor kurzem habe ich gelesen dass es wird ein Intendant für eine Gefängnis Theatergruppe gesucht. Der Herr würde die ideale Besetzung verkörpern.
Damit wird ihm erspart sich beim AMS
als arbeitslos zu melden, und könnte seine ,,Fähigkeiten,, entfalten bis zum geht nicht mehr. Der einzige Unterschied ist dass dort nichts zum unterschlagen gibt 🤮🤮🤮🤡🤡🤡

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sznabucco1 (174 Kommentare)
am 09.07.2024 19:55

Und was ist mit der Verantwortung des Aufsichtsratsvorsitzenden. Angeblich hat nur dieser den Vertrag gekannt. Es werden auch beim Schach als Erstes die Bauern geopfert. Egal welche Partei, korrupt und verlogen bis auf die Knochen.

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8517 (122 Kommentare)
am 09.07.2024 18:34

Ich gehe davon aus, dass die Ausschreibung für das Kassapult ordnungsgemäß erfolgt ist und der Bestbieter den Zuschlag erhalten hat. Wenn das so ist, halte ich die Vorwürfe an Frau Lang Maierhofer für nicht korrekt, sondern da wird versucht von den eigenen Unzulänglichkeiten abzulenken. In einem Land wo die Freunderlwirtschaft blüht, gibt es kaum Politiker die nicht laufend "Freundschaftsdienste" erweisen.

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CedricEroll (12.184 Kommentare)
am 09.07.2024 18:01

Frau Stadträtin darf gerne schockiert sein. Über sich selber. Die Ausrede, ihr Mann würde die Firma leiten und nicht sie, ist keine. Schon gar nicht die, dass sie nur an der Firma "beteiligt" sei. Sie gehört ihr zur Hälfte. 3 Buchstaben: ÖVP

"Laut dem Gesellschaftsvertrag der LIVA ist die Zustimmung des Aufsichtsrates notwendig, wenn die LIVA oder Tochter- und Beteiligungsgesellschaften Verträge mit Aufsichtsräten abschließen. Gemäß den Beteiligungsrichtlinien der Stadt Linz bedürfen Beratungs- und sonstige Dienstleistungs- sowie Werkverträge eines Aufsichtsratsmitglieds, die mit dem jeweiligen Beteiligungsunternehmen abgeschlossen werden, sogar der Zustimmung der Generalversammlung. "

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nixnutz (4.747 Kommentare)
am 09.07.2024 19:00

Freust duch eh, dass dein Herrl jetzt eine zweite Front hat, wo er hinhackeln kann. Das wird auf Dauer aber auch nicht von seinen eigenen jahrelangen Nachlässigkeiten ablenken.

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tituspullo (1.774 Kommentare)
am 09.07.2024 17:43

Bananenrepublik mit Alpenblick 🤡 🤡 🤡

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