Das Linzer Schlossmuseum im Umbruch
Drei neue Ausstellungsräume, Gratis-Bereiche: Bei der Jahresvorschau stellte die Landes-Kultur GmbH die Pläne für das Schloss vor
Das Linzer Schlossmuseum wird in mehreren Bereichen neu strukturiert. So wurden in den vergangenen Monaten um zwei Millionen Euro drei White Cubes errichtet. Das sind moderne Ausstellungsräume, die klimatechnisch so ausgestattet sind, dass nun auch sensible Werke und Leihgaben gezeigt werden können. In einem dieser Räume ist ab 28. März die Schau "Wien – Linz um 1900" zu sehen.
Archäologie-Schau wird gratis
Umgebaut wird heuer auch im Arkadenhof des Schlosses. Um 770.000 Euro werden die vor Jahrzehnten eingesetzten Fenster entfernt. "Damit stellen wir den Ursprungszustand wieder her", sagte der kaufmännische Geschäftsführer der Landes-Kultur GmbH Manfred Mandl-Kiblböck bei der gestrigen Jahresvorschau. In den Räumen dahinter wird die neue Dauerausstellung für den Bereich Archäologie und Frühgeschichte entstehen. "Sie erhält einen eigenen Eingang und wird gratis zu besuchen sein", sagt der wissenschaftliche Leiter Alfred Weidinger. Die Fläche werde auf 1200 Quadratmeter verdoppelt. Ende des Jahres soll die neue Archäologie-Schau eröffnet werden. Könnten noch weitere Bereiche gratis werden? "Wir werden uns ansehen, wie es in der Archäologie funktioniert", sagt Weidinger. Neu aufgestellt wird in den kommenden zwei Jahren auch die naturwissenschaftliche Sammlung: Sie wird um einen Bereich, der bis jetzt Sonderausstellungen vorbehalten war, erweitert.
In der Landes-Kultur GmbH sind die Ausstellungshäuser des Landes vereint, vom Schlossmuseum über das Francisco Carolinum und das OK in Linz bis zum Kubin-Haus in Zwickledt und den Gratis-Römerausstellungen in Enns, Oberranna und Schlögen. Insgesamt wurden 2024 324.548 Besucher gezählt (2023: 327.841). Das Budget steigt heuer von 25,99 Millionen Euro (2024) auf 26,5 Millionen Euro. Rund 1,2 Millionen Euro wurden im Vorjahr durch Karten und Vermietungen erlöst.
Im Ausstellungsprogramm der Landes-Kultur GmbH sticht ein Schwerpunkt zu Erwin Wurm heraus: Ab 7. März ist im Francisco Carolinum sein fotografisches Werk zu sehen, ab 17. Mai im Marmorschlössl Bad Ischl seine Skulpturen, ab 18. Juni zeigt die Keramik Manufaktur Gmunden Keramikplastiken, die der Künstler teilweise vor Ort produziert. Das Francisco Carolinum widmet Josephine Baker die Schau "Ikone der Befreiung", das Schlossmuseum zeigt Ausstellungen u. a. von Elisabeth Plank (ab 28. März), Dietmar Brehm (ab 12. September) sowie Annerose und Alois Riedl (ab 10. Oktober).
Im OK sind ab 10. Mai Werke von Wolfgang Flatz zu sehen, darunter auch eine Installation im voestalpine open space. Die Dachfläche am Parkhaus nebenan, wo früher die "Höhenrausch"-Ausstellungen gezeigt wurden, steht dem OK nicht mehr zur Verfügung. Hier entstehen wieder Parkplätze.
Besucherzahlen: 324.548 Besucher wurden im Jahr 2024 in den Häusern der Landes-Kultur GmbH gezählt (2023: 327.841). Mitgerechnet werden dabei auch alle Gratis-Eintritte (22.415 in den Römer-Ausstellungen, 28.723 in der Gmundner Keramik), Veranstaltungen (etwa 25.895 Besucher im Ursulinenhof) und 20.521 digitale Besucher im „Digitalen Francisco Carolinum“. Besuchermagnet war die Ausstellung von Ai Weiwei in Ischl mit 58.868 Gästen, ins Schlossmuseum kamen 81.219.
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Muss man jetzt schon mit Gratis-Teilausstellungen die Besucher locken?
Reicht die Besuchszahlenfälschung mit der "Passantenzählung" nicht mehr?
Bevor man die Witterungsschutz-Verglasung an den Arkadengängen entfernt, wäre es auch mal angebracht, die Barriere-Glastüre im Liftzugangsstollen zu entschärfen.
Eine universell bei Landes- und Stadtmuseen gültiges Zeitticket (mit Öffi-Nutzung, so wie die Innsbruck-Card?) wäre auch mal ein Meilenstein, die nur an 4 Tagen im Jahr gültige Aktion ist zu wenig.