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"Der Talisman" in Enns: Eine Perücke narrt die Welt

Von Herbert Schorn, 15. Juli 2024, 00:04 Uhr
"Der Talisman" in Enns: Eine Perücke narrt die Welt
Musiker Hans Wagner (l.), Christian Himmelbauer als Titus

Sehr geschickt geht das Theater im Hof in Enns den viel gespielten Klassiker an: Dramaturgin Iris Harter vertraut ohne große Änderungen auf Nestroys wortspielverliebte Sprache; Eigenständigkeit gewinnt man durch die Musik von Hans Wagner, eine hervorragende Mischung aus Couplets und Rocksongs. Bei der Premiere am Freitagabend am neuen Spielort im Hof des Stadtmuseums Lauriacum am Stadtplatz gab es langen Applaus des Publikums.

Im Mittelpunkt des Stückes rund um eine Perücke, die die Welt narrt, steht Titus Feuerfuchs. Wegen seiner roten Haare hat er keine Chance auf Karriere. Doch als er den Monsieur Marquis bei einem Kutschenunfall rettet, schenkt ihm dieser eine schwarze Perücke. So gelingt Titus am Cypressenburg-Gut der Aufstieg zum Privatsekretär der Gutsherrin, bis der Schwindel auffliegt. Erst ein reicher Onkel bringt eine unerwartete Wende ...

Auf inhaltliche Aktualisierungen verzichtete das Regie-Duo Christian Himmelbauer – zugleich Intendant und Hauptdarsteller – und Harter. Eine gute Entscheidung, denn die Themen sind zeitlos: Ausgrenzung aufgrund des äußeren Erscheinens, Heuchelei, Eifersucht. Und davor ist selbst Titus, der Ausgestoßene, nicht gefeit. In den Songs von Hans Wagner, der live auf der Bühne spielt, wird das Geschehen humorvoll reflektiert, ohne sich so manchen Seitenhieb auf Aktuelles zu verkneifen.

Christian Himmelbauer gab auf der geschickt platzierten Bühne (Isabella Reder), die auch luftige Spielorte bot, einen schlaucherlhaften Titus Feuerfuchs, Christiane Burghofer eine taffe Gänsehüterin Salome, Martin Beck eine großspurig-naive Frau von Cypressenburg im lila Glitzerkleid (Kostüme: Natascha Wöss). Blanka Daneluk erwies sich als Kammerfrau Constantia als tolle Komödiantin, Sarah Zelt verlieh dem Vetter Spund den Charme der Neureichen.

Fazit: Ein so humorvoller wie eigenständiger Nestroy-Abend

Weitere Vorstellungen bis 7. August. Infos: theaterimhof.at

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Autor
Herbert Schorn
Redakteur Kultur und Leben
Herbert Schorn
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