Eros Ramazotti kommt nach Linz: Was die Fans bei Klassik am Dom erwartet
Con molto amore: Eros Ramazzotti begeistert 11.000 Fans in der Wiener Stadthalle, am 28. Juli singt er in Linz.
Über Eros Walter Luciano Ramazzotti wird gesagt, dass er es auch als Fußballspieler weit gebracht hätte. Aber ehrlich, wozu so einen wunderschönen Namen für Torschützenlisten-Statistiken vergeuden, noch dazu weil doch der junge Mann ein großes Talent als Musiker und eine unverwechselbare, alle Fasern schmeichelnde Stimme hat (die nachweislich dem weiblichen Gehörgang besonders zuträglich ist). Mit seinen Canzones d’Amore hat der ansehnliche Eros tatsächlich eine Weltkarriere gemacht, rund 70 Millionen Tonträger hat er bisher verkauft.
Und wie es scheint, verfügt der Feschak aus Rom auch noch über herausragendes, genetisches Material. Von der optischen, körperlichen und stimmlichen Juvenilität des 59-Jährigen haben sich am Montagabend knapp 11.000 Menschen in der Wiener Stadthalle gerne überzeugen lassen. Unterstützt von einer fantastischen Band aus der der leibesfüllige Drummer Eric Moore herausragt, erfüllt der ewig runge Römer alle Erwartungen seiner Fans.
Zunächst startet er aber mit drei Nummern seines neuen Albums „Battito Infinito“ (Endlosschleife). Überraschend dabei ist der dem Schmusesong-Genre abseitige Sound und die via Leinwand eingespielten Botschaften. Ramazzotti zeigt üppige Natur- und Landschaftsbilder, die es rigorios zu erhalten gelte. Auch ein Sinnspruch von Albert Camus erscheint überlebensgroß: „Frieden ist die einzige Schlacht, die es wert ist, geführt zu werden.“ Da ist was dran.
Schmachtpotenziale naturale
Danach wechselt er zum Pflichtprogramm aus seinem umfangreichen Ouevre, er holt sich das Publikum mit „Dove c’è musica“, „Quanto amore sei“ und „Un’emozione per sempre“. Jetzt ist Eros in seinem Element. Er lässt sich ins Publikum fallen, wandelt Popo wackelnd über das Bühnenkonstrukt, gibt ein Autogramm, zieht sich seine Jacke zu Joe Cockers „You can leave your Hat on“ aus. Der Neid könnt’ einen Fressen ob diesem Schmachtpotenziale naturale.
Abgesehen von dieser Imagepflege zeigt Eros Ramazzotti immer wieder, welch ein genialer Musiker ist. Seine E-Gitarrensoli entsprechen jenen von großen Kollegen und wenn er zur akustischen Gitarre greift, improvisiert er ausladend nach Herzenslust. Mit „Terra Promessa“ (der Song begründete 1984 die internationale Karriere Ramazzottis), „Una Storia Importante“, „Adesso tu“, und „Cose della Vita“ enthusiasmiert der vielbegabte Italiener sein Publikum ohne Kraftanstrengung.
Ein Konzert, dass man gesehen und gehört haben sollte, einzig und allein nicht in dieser überbordenden Lautstärke.
Klassik am Dom
Am 28. Juli, 20 Uhr, gastiert Eros Ramazzotti mit seiner "Battito Infinito World Tour" bei Klassik am Dom in Linz. Die Konzertreihe beginnt am 13. Juli mit einem Doppelkonzert von Wolfgang Ambros und Gert Steinbäcker. Klassik am Dom für Kids präsentiert am 15. Juli "Der Zauberlehrling & Harry Potter).Am 26. Juli ist Plácido Domingo zu erleben, der Geigenvirtuose David Garrett tritt am 4. August auf. Das Konzert von Norah Jones (18. Juli) ist ausverkauft. Karten: klassikamdom.at
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Hoffentlich Gesang und nicht das übliche Gekrächze dieses Schlagerstars.