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"Judy": Irgendwo jenseits des Regenbogens

Von Silvia Nagl, 31. Dezember 2019, 00:04 Uhr
"Judy": Irgendwo jenseits des Regenbogens
Oscarverdächtige Leistung: Renée Zellweger als tragischer Ex-Kinderstar Judy Garland Bild: Constantin Film

Renée Zellweger brilliert als Judy Garland in Kino-Biografie.

Als sie den Hit aus den 1930ern "Somewhere Over The Rainbow" (etwa: "Irgendwo jenseits des Regenbogens") aus dem Musical "Der Zauberer von Oz" anstimmt, berührt das die Herzen des Publikums in Londons Nachtclub "Talk of the Town", aber auch die Zuseher im Kinosaal. Noch berührender wird es, als die Sängerin, selbst von Tränen überwältigt, sich entschuldigt, weil sie nicht weitersingen kann. Und einer der berührendsten Momente dieses Films ist jener, als das Publikum schließlich anfängt, den Song zu Ende zu singen...

Renée Zellweger (50), deren Karriere vor etlichen Jahren aufgrund von Depressionen gestoppt wurde, feiert mit "Judy" von Regisseur Rupert Goold ein beachtliches Comeback. Sie verkörpert in diesem Biopic Sängerin und Schauspielerin Judy Garland. Es ist allerdings keine Lebensgeschichte, sondern der Film zeigt das letzte Jahr des zu einem körperlichen und psychischen Wrack gewordenen einstigen Kinderstars. Nur ab und zu gibt es Rückblenden auf das harte Dasein des Teenagers (wunderbar: Darci Shaw), der mit Tabletten 18-Stunden-Tage durchhalten musste und kaum noch Schlaf finden konnte.

Abhängig vom Applaus

Nun ist Judy 46, abhängig von Tabletten, Alkohol – und nach wie vom Applaus des Publikums. Sie tingelt durch schummrige Spelunken und Etablissements, begleitet von ihren beiden minderjährigen Kindern. Kurz taucht auch ihre älteste Tochter, Liza Minnelli, auf. Da plötzlich, im Jahr 1969, kommt das Angebot für ein mehrwöchiges Gastspiel in London, denn die Briten lieben Judy noch immer. Die Kinder lässt sie bei ihrem Ex-Mann (Rufus Sewell) zurück, den Schmerz über die Trennung nimmt sie nach London mit.

Jeder Abend ist eine Überraschung: Schafft sie den Auftritt? Ist sie zu besoffen? Lassen die Tabletten sie aggressiv werden? Ist sie charmant, witzig und kann sie ihr Publikum begeistern? Alles ist offen...

Wie Renée Zellweger dieses abgemagerte Wrack mit den holprigen Bewegungen, dem gekrümmten Gang, dem irrlichternden Blick und den trotzigen Lippen spielt, ist schlichtweg große Schauspielkunst. Es dauert 45 Minuten, bis Judy alias Zellweger erstmals singt: "By Myself" – und es ist faszinierend, welch großartige Sängerin die Zellweger außerdem ist!

Der Film fängt so nebenbei ein wenig den Swing und das Lebensgefühl der 60er ein. Und gibt auch einen dezenten Hinweis darauf, dass Judy Garland mit "Somewhere Over The Rainbow", dem Song über ein Land der Träume, auch zu einer Ikone der Schwulen- und Lesbenbewegung geworden ist.

Sechs Monate nach ihren erfolgreichen Konzerten in London ist Judy Garland, 47-jährig, an einer Überdosis Schlaftabletten gestorben.

Kino: "Judy" (GB ‘19, 120 Min.), Regie: Rupert Goold

OÖN Bewertung:

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Autorin
Silvia Nagl
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