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News-Vorschau: Google einigte sich mit 100 Medienhäusern

Von OÖN, 01. April 2022, 00:04 Uhr
News-Vorschau: Google einigte sich mit 100 Medienhäusern
Gerald Grünberger, Verband Österreichischer Zeitungen Bild: APA/HERBERT NEUBAUER

Um bei Nachrichten-Suchanfragen wie bisher eine erklärende Meldung anzeigen zu dürfen, muss der Konzern ab heute zahlen

Google hat sich mit mehr als 100 am österreichischen Markt agierenden Medienhäusern in Hinblick auf das Leistungsschutzrecht geeinigt. Damit kann Google auch in Zukunft bei Nachrichten-Suchanfragen von Websites dieser Häuser eine Vorschau anzeigen.

Wer bisher bei Google eine Anfrage zu einem aktuellen News-Thema eingab, sah automatisch zusätzlich zur Schlagzeile einen Satz, der den Artikel zusammenfasst. Seit heute darf Google diese erweiterte Vorschau nur dann bringen, wenn der Verlag, von dessen Website die Meldung stammt, zustimmt und dafür einen Betrag erhält. Hintergrund ist die im Vorjahr beschlossene Urheberrechtsnovelle. Darin wurde ein Leistungsschutzrecht eingeführt. Wer Inhalte ohne ausreichende Genehmigung verwendet, muss daher ab dem heutigen Tag mit Sanktionen rechnen.

News-Vorschau: Google einigte sich mit 100 Medienhäusern
Christine Antlanger-Winter, Google-Österreich-Direktorin Bild: VOLKER WEIHBOLD

Angebote an 400 Verlage

Insgesamt hatte Google mehr als 400 Verlagen ein Angebot geschickt. Somit gab es mit einem Großteil der Verlage keine Einigung. Deren Inhalte scheinen ab morgen nur noch als Link und Schlagzeile auf. Laut Google habe man sich aber mit dem Großteil der großen Medienhäuser einigen können. "Wir verhandeln weiterhin aktiv mit den Presseverlagen und tun alles, um so viele Vereinbarungen wie möglich zum Abschluss zu bringen", schrieb die Direktorin von Google-Österreich, Christine Antlanger-Winter, gestern in einem Blog-Eintrag auf Google.

Laut dem Verband Österreichischer Zeitungen (VÖZ) schloss die Mehrheit seiner Mitgliedsmedien mit Google eine Interimvereinbarung ab, um Rechtssicherheit zu erreichen und die Möglichkeit für die weitere Umsetzung des Leistungsschutzrechts zu gewährleisten. Jedoch stellte VÖZ-Geschäftsführer Gerald Grünberger klar: "Bei allfälligen Zahlungen von Google handelt es sich im Sinne des Interimvertrages um eine Akontozahlung an die Medienhäuser verlegerischer Herkunft und keinesfalls um eine adäquate finanzielle Abgeltung des Leistungsschutzrechtes."

Google erwirtschaftete in Österreich 2020 4,5 Millionen Euro durch Klicks auf Anzeigen bei nachrichtenbezogenen Suchanfragen.

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