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Oscars: Wie Jamie Lee Curtis und Brendan Fraser überraschten

Von Nora Bruckmüller, 13. März 2023, 06:06 Uhr
Jamie Lee Curtis
Bild: ANGELA WEISS (AFP)

Mit ihnen hatte (fast) niemand gerechnet: Jamie Lee Curtis holte den Oscar als beste Nebendarstellerin, Brendan Fraser schlägt "Elvis". "Tár", "The Banshees of Inisherin", "Elvis" (acht Nominierungen) und "Die Fabelmans" waren die Verlierer der Gala.

Brendan Fraser (54) galt für viele als großer Favorit. Ein Status, der ob seiner Leistung in der Tragödie "The Whale" nicht überraschte. Dennoch schien es unausweichlich, dass Austin Butler den Oscar für den besten Hauptdarsteller in "Elvis" holen würde. Als Fraser doch als Gewinner vorgelesen wurde, war niemand mehr davon überrascht, als er selbst, er lieferte eine der emotionalsten, authentischsten Oscar-Reden des Abends.

Fraser war in den 1990ern ein großer Star des Mainstream-Kinos ("Die Mumie", "George - Der aus dem Dschungel kam"), geriet aber dann in den Hintergrund. In Darren Aronofskys "The Whale" spielte er, wie der 54-Jährige selbst sagt, die "Rolle seines Lebens".  Fraser gibt den an Adipositas erkrankten Charlie, der sich in seinen letzten Tagen den Menschen seines Lebens stellt - seiner entfremdeten Tochter, seiner Ex-Frau, seiner Freundin Liz, die ihn pflegt, und dem Schatten seines ehemaligen Lebenspartners Alan, der Suizid beging. Der Film ist ein packender Aufschrei gegen faschistische Ideologie, die sich hinter christlichem Glauben tarnt, Homosexuellen-Feindlichkeit, krankem Konservatismus und das marode US-Gesundheitssystem. 

Jamie Lee Curtis (64) wiederum galt im Grunde fast schon als Außenseiterin in der Kategorie der besten Nebendarstellerin. Hier schien es so, als würde die Irin  Kerry Condon für ihre Leistung als Schwester von Colin Farrell in "The Banshees of Inisherin" siegen. Curtis setzte sich in "Everything Everywhere All At Once" durch. Kaum zu glauben, aber es ist der erste Oscar für die Hollywood-Veteranin, die seit Jahrzehnten im Geschäft ist und mit "Halloween" (1978) zum Star wurde. Curtis übertrumpfte auch ihre verstorbenen Eltern. Tony Curtis und Janet Leigh waren jeweils "nur" für einen Oscar nominiert.
Leigh für "Psycho" und Curtis für "The Defiant Ones".  

"Everything Everywhere All At Once" (sieben Oscars), "Im Westen nichts Neues" (vier Oscars) und "The Whale" (zwei Oscars, auch für bestes Make-up) deklassierten das restliche Feld.  "Tár" (sechs Nominierungen) mit Cate Blanchett als gefährliche Dirigentin, die lakonische Tragikomödie "The Banshees of Inisherin" (neun Nominierungen) und Steven Spielbergs cineastischer Rückblick auf sein Leben "Die Fabelmans" (sieben Nominierungen) und "Elvis" gingen komplett leer aus. 

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Autorin
Nora Bruckmüller
Redakteurin Kultur
Nora Bruckmüller
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