Tenor Stephen Gould beendet seine Karriere
Der Tenor Stephen Gould beendet überraschend seine Karriere.
Der US-Amerikaner, der die Bayreuther Festspiele in den vergangenen Jahren geprägt hatte, muss sich aus gesundheitlichen Gründen von der Bühne verabschieden, teilte sein Management gestern mit. Der 62-Jährige gilt als einer der wichtigsten Heldentenöre der letzten Jahrzehnte.
Karrierestart in Linz
Seine Karriere hatte der Tenor am Landestheater in Linz begonnen, wie er den OÖNachrichten heuer im Juni erzählte: "Linz war meine letzte Chance." Damals war er bereits 38 Jahre alt und hatte eine Laufbahn voller Rückschläge hinter sich. Ausgebildet in Boston als Bariton, musste er bei seinem ersten Engagement in Chicago Tenorpartien übernehmen, weil kein Bariton gebraucht wurde. Er sang jahrelang mit falscher Technik, ging als Musicalsänger auf Tournee, bis er in New York endlich einen Lehrer fand, der ihm half, seine Stimme zu finden. Danach bewarb er sich in Europa um Engagements an Opernhäusern, erhielt aber wegen des Alters Absage um Absage, bis ihn der damalige Linzer Intendant Michael Klügl erlöste.
Heuer im Sommer musste Stephen Gould bereits seinen Auftritt beim Salzkammergut-Open-Air in Gmunden absagen, danach seine Engagements in Bayreuth. Genauere Angaben über seine gesundheitlichen Probleme machte er nicht. Nun will Gould junge Sänger in Meisterklassen unterrichten.