Wenn Erwin und Erica am Traunsee turteln
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"It’s hot." Das waren die ersten Worte, die Erwin Schrott, Star-Bassbariton aus Uruguay, am Samstag auf der Bühne des Salzkammergut-Open-Airs im Toscanapark vor der atemberaubenden Kulisse von Traunsee und Traunstein herausbrachte – er fasste die Situation perfekt zusammen. Aufgrund drohender Unwetter war das Konzert in die nachmittägliche Sommerhitze vorverlegt worden.
Doch weder Erwin Schrott noch seine wunderbare Bühnenpartnerin Erica Eloff noch das Bruckner Orchester unter Chefdirigent Markus Poschner ließen sich die Strapazen, die das Musizieren unter Extrembedingungen verlangte, anmerken. Sie alle erfrischten das Publikum mit einer erquickenden Hitparade aus Oper, Operette und – dank Erwin Schrott – südamerikanischem Liedgut. Die 1600 Zuhörer des Konzertes im Rahmen der Salzkammergut Festwochen waren begeistert und sparten nicht mit Bravos und Applaus im Stehen.
Während auf den Sesseln gefächert – und nicht selten der fesche Star-Solist per Handy gefilmt – wurde, bot man auf der Bühne Höchstleistungen. Markus Poschner lenkte das Orchester mit (scheinbar) leichter Hand durchs Programm, das Orchester brillierte mit sattem Klang, ganz besonders beim ikonischen "Jagd-Scherzo" aus Anton Bruckners vierter Sinfonie. Erica Eloff, Publikumsliebling des Linzer Musiktheaters, schwebte mühelos durch die schwierigsten Partien und zeigte, dass sie auch die leichte Muse perfekt beherrscht, etwa bei der Arie "Klänge der Heimat" aus Johann Strauss’ Operette "Die Fledermaus". Erwin Schrott gab den perfekten Verführer in zwei Arien aus Wolfgang Amadeus Mozarts "Don Giovanni". Beiden war die Spielfreude anzusehen, sie ließen nichts anbrennen und turtelten bei den Liebesduetten. Einzig bei Franz Lehars Duett "Lippen schweigen" kam Schrott kurzfristig die Leichtigkeit abhanden.
Umso mehr war der Sänger, der am Vorabend noch in Verona aufgetreten war, im südamerikanischen Teil des ausverkauften Konzertes in seinem Element. Er brachte mit Consuelo Velasquez’ "Besame Mucho" die Herzen zum Schmachten, bei Osvald Farres’ Hit "Quizás, quizás, quizás" forderte der Showman das Publikum – und Dirigent Poschner – zum Mitsingen und Mittanzen auf. Ein herrlicher Abend der leichten Muse, der – rechtzeitig vor dem Unwetter – seinen locker-lässigen Abschluss fand.
Fazit: Alles, was ein perfekter Sommerabend braucht: atemberaubendes Ambiente, flotte Musik und hochkarätige Stars.
Das weitere Programm der Salzkammergut Festwochen gibt es auf festwochen-gmunden.at
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![Herbert Schorn Herbert Schorn](/storage/image/7/0/4/3/2153407_autor-artikel-text-artikel-200_1Au4nT_bbcid9.png)
Wie kann man so einen Zauber in die Natur und in die Landschaft setzen, dabei so eine fantastische Klangqualität erzielen? Das ist ein Wunder!
Das gesamte Orchester, jeder Solist und der 1. Kapellmeister des Orchesters auf der Geige, der grandiose Dirigent Poschner, der sich in einer Weltkarriere befindet und die Sopranistin Eloff, die den hohen Ton in piano ansetzt in ein forte aufbaut und wieder zum piano zurückkehrt, die Lockerheit von KS Schrott mit seiner enormen Ausstrahlung und seine "Zwischenworte" die endlich einmal so im Raum stehen geblieben sind und keine Übersetzung benötigte, denn alle haben wir seine Worte verstanden, sein zaghaftes "Lippen schweigen", welches er ohne Noten gesungen hat und mit Sicherheit den Text extra für Gmunden gelernt hat, das hatte auch seine Reize! Natürlich ist der Csardas in der Fledermaus eine Opernpartie, bei jeden Vorsingen ist diese Arie der Start für ein Engagement und besser geht es nicht mehr! Ein Chapeau im Range von Gunter Sachs!