Es muss nicht immer Champagner sein
In Frankreich greifen die Menschen immer öfter zu dem günstigeren Cremant
Cremant macht Champagner in Frankreich Konkurrenz: Der Absatz des günstigeren Schaumweins hat in dem Land kräftig zugelegt. "Der Absatz hat 2023 einen neuen Rekord gebrochen. Das ist das dritte Wachstumsjahr in Folge und ein neues historisches Jahr für die Branche", sagte der Präsident des Nationalen Cremant-Erzeuger-Verbands, Edouard Cassanet, der Zeitung "Les Échos". Rückläufig sei unterdessen der Absatz von Champagner, er sank 2023 um 8,2 Prozent und seit Jahresbeginn sogar um rund 14 Prozent.
Für den Erfolg des Cremant werden mehrere Gründe genannt. Angesichts von Inflation und Kaufkraftproblemen ist der Schaumwein für etliche Menschen in Frankreich eine preiswertere Alternative zu Champagner. Ein Cremant sei für 10 bis 20 Euro zu haben, für eine Flasche Champagner seien je nach Qualität im Schnitt zwischen 24 und 34 Euro fällig. Außerdem habe der enorme Erfolg des italienischen Aperol Spritz das Interesse an Schaumwein allgemein geweckt, sagte Cassanet: "Prosecco hat den Verkauf von Schaumwein vervielfacht und neue Kundschaft für den Cremant angelockt."
Immer mehr Winzer in Frankreich reservierten inzwischen einen kleineren Teil ihrer Flächen für die Erzeugung von Cremant, sagte der Verbandspräsident. Der positive Trend bei dem Schaumwein kommt ihnen sehr gelegen, denn der Absatz der übrigen Weine ist eher rückläufig. Im klassischen Weinland Frankreich greifen Menschen verstärkt zu einem Bier oder verzichten ganz auf Alkohol.