Auch Impfung gegen Krebs wird viel zu wenig genützt
Das HP-Virus kann neben Krebserkrankungen auch männliche Unfruchtbarkeit auslösen
Pro Jahr sterben in Österreich bis zu 150 Frauen an Gebärmutterhalskrebs, gut 6500 müssen aufgrund einer der Vorstufen davon operiert werden. Wären die Betroffenen geimpft gewesen, hätte wohl jedes dieser Schicksale verhindert werden können. Denn Gebärmutterhalskrebs wird zu 99 Prozent von "Humanen Papillomaviren" (HPV) ausgelöst.
Seit 2014 ist die Impfung Teil des kostenlosen Schulimpfprogramms. "Die Durchimpfungsrate ist mit unter 50 Prozent viel zu niedrig", sagt Primar Lukas Hefler, Vorstand der Abteilung Gynäkologie des Ordensklinikums Linz und der Barmherzigen Brüder. Er arbeitet mit einer Infokampagne in den Volksschulen in Linz daran, diese Situation zu ändern. Später soll diese Aktion auf ganz Oberösterreich ausgedehnt werden. Das Humane Papillomavirus, kurz HPV, ist bekannt als Auslöser von Gebärmutterhalskrebs, Genitalwarzen und anderen Krebserkrankungen wie Penis-, Anal- und Rachenkrebs. In einer kürzlich in Belgien erschienenen Studie wurde festgestellt, dass eine HPV-Infektion auch eine Rolle in der männlichen Fruchtbarkeit zu spielen scheint. "Durch eine frühzeitige Impfung von Buben könnte diese Form der Unfruchtbarkeit vermieden werden", sagt Michael Feichtinger, Leiter des "Wunschbaby Instituts Feichtinger" in Wien. "Eltern sollten daher ihre Kinder beiden Geschlechtes rechtzeitig impfen lassen."