"Das Wichtigste ist, dass man niemals aufgibt"
Reden wir über Krebs: Viele Betroffene und Angehörige kamen zum Tag der Onkologie in die Promenaden Galerien.
Krebs betrifft so viele Menschen – und dennoch ist die Krankheit immer noch ein Tabuthema. "Darum ist es so wichtig, darüber zu sprechen und zu informieren. Denn je früher man den Krebs entdeckt, desto besser sind die Heilungschancen", sagt Stefan Meusburger, Geschäftsführer Ordensklinikum Linz, dem onkologischen Leitspital für Oberösterreich.
Video: Wie wichtig Krebs-Prävention, die richtige Therapie und aufklärende Gespräche sind, haben zahlreiche Besucherinnen und Besucher beim "Tag der Onkologie" in den Linzer Promenaden Galerien erfahren.
Gemeinsam mit den OÖN lud das Spital am Freitag zum Tag der Onkologie, an dem Experten über neueste Therapien und Behandlungsmöglichkeiten in den Linzer Promenaden Galerien informierten. Nicht nur Ärzte, auch Apothekerinnen und Apotheker sind Ansprechpartner für Betroffene, wie Vizepräsidentin Monika Aichberger erzählte. "Viele Angehörige kommen zu uns, weil sie wissen wollen, wie sie ihre Lieben in der schweren Zeit unterstützen können."
Gesundheit hat in den OÖNachrichten seit langem einen hohen Stellenwert. "Wir als Zeitung verstehen uns als täglicher Begleiter in allen Lebenslagen – und da gehört Gesundheit natürlich ganz maßgeblich dazu", sagte Chefredakteurin Susanne Dickstein bei der Begrüßung der zahlreichen Gäste. Nicht von ungefähr ist das OÖN-Gesundheitsmagazin, das jeden Mittwoch erscheint, die beliebteste Beilage. Was es heißt, todkrank zu sein, weiß Angelika Erlacher aus leidvoller Erfahrung, wie die 65-Jährige beim Talk auf der OÖN-Bühne erzählte.
Die Pensionistin aus Ried im Innkreis litt an Speiseröhrenkrebs, ihre Prognose war extrem schlecht. "Die Ärzte gaben mir nur fünf Prozent Überlebenschance", erinnert sie sich. Aber sie hat gekämpft und gilt seit 2015 als gesund.
Seither lebt Angelika Erlacher "intensiver", wie sie sagt. Sie hat Gitarre spielen gelernt, sich einen Hund zugelegt, ist oft auf Reisen und liebt vor allem die Zeit mit ihren Enkeln. "Ich hebe mir nichts mehr für später auf ", sagt sie. Ihr Rat an alle Betroffenen: "Das Wichtigste ist, dass man nie aufgibt. Denn es ist zum Glück schon so viel möglich in der Schulmedizin."
Bildergalerie: Das war der Tag der Onkologie in den Promenaden Galerien
Bildergalerie: Das war der Tag der Onkologie in die Promenaden Galerien
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"Zwei Jahre Bauchspeicheldrüsenkrebs, 46 Chemos hab ich hinter mir. Ich kann Schwestern und Ärzte nur loben. Und ich kämpfe weiter." – Heinrich Pichler, 72, aus Marchtrenk
"Mich berührt das Thema, weil ich zwei Familienmitglieder an die Krankheit verloren habe. Ich bin gespannt auf den Forschungsstand." – Roswitha Riccabona, 61, aus Linz
"Ich hatte vor 17 Jahren Krebs, jetzt ist mein Mann an Blasenkrebs erkrankt. Ich informiere mich, wie ich ihn unterstützen kann." – Brigitte Gleichfeld, 74, aus Linz
"Ich hab meine Brusterkrankung überstanden und will nun wissen, welche Therapien ich jetzt im Anschluss machen kann." – Margarete Moser, 65, aus Meggenhofen
"Diese Woche habe ich die Diagnose Prostatakrebs bekommen. Heute will ich mir bei den Vorträgen Informationen dazu holen." – Leopold Derntl, 75, aus Katsdorf
"Wer heute nicht betroffen ist, kann es übermorgen sein. Ich habe selbst Krebs, man muss die Krankheit als Begleiter annehmen. " – Armgard Ratzenböck, 78, Hirschbach
Von Ernährung bis Akupunktur
"Rund ein Viertel der Krebs-Patienten stirbt an den Folgen von Mangelernährung." Diätologin Pia Wildfellner machte bei ihrem Infostand in den Linzer Promenaden-Galerien deutlich, wie wichtig die Ernährung bei einer Krebserkrankung ist. Die Nährstoffbedürfnisse seien dabei je nach Krebsart unterschiedlich.
Wie man die Narben nach einer Operation bestmöglich behandeln kann, erklärte Andrea Oßberger, Fachärztin für plastische, ästhetische und rekonstruktive Chirurgie. Es gebe dabei ganz unterschiedliche Methoden: Salben, Laser oder operative Eingriffe.
Auch Akupunktur war ein großes Thema beim Tag der Onkologie, zu dem das Ordensklinikum gemeinsam mit den OÖNachrichten lud. Petra Rothart, Ärztin für Allgemeinmedizin, hat sich darauf spezialisiert. "Mithilfe der traditionellen chinesischen Medizin wollen wir den Patienten bei seiner Erkrankung begleiten und Nebenwirkungen etwa von Chemotherapien lindern. Dazu zählen zum Beispiel Muskelschmerzen, Übelkeit oder starke Müdigkeit."
Über Angebote des Linzer Gesundheitsparks informierte das Ordensklinikum. An drei Standorten steht eine Vielzahl an Ärzten und Therapeuten für Beratungen zur Verfügung. Angeboten werden kassen- und wahlärztliche sowie therapeutische Leistungen. Wer online Gesundheits-Tipps von Experten erhalten möchte, kann sich unter gesundheitspark.at/newsletter zum Newsletter anmelden, der im Herbst starten wird.