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Herzmuskel-Entzündung bei Kindern

Von OÖN, 04. Dezember 2024, 14:00 Uhr
attentive father embracing sick daughter sneezing in napkin
Eine Herzmuskelentzündung kann nach einer Grippe beziehungsweise einer viralen Atemwegsinfektion oder einer viralen Magen-Darm-Infektion auftreten. Deshalb ist es wichtig, dass Kinder sich gut auskurieren. Bild: colourbox (APA/AFP/GIUSEPPE CACACE)

Eine Myokarditis kann nach einer Grippe oder viralen Atemwegsinfektion auftreten. Wer sich nach einem Infekt nicht ausreichend schont, ist besonders gefährdet.

Eine Herzmuskelentzündung entwickelt sich, wenn bei einem Virusinfekt die Viren auch in den Herzmuskel eindringen. Dann entzünden sich die Zellen im Muskelgewebe des Herzens, dem Myokard, und dies kann den Herzmuskel vorübergehend oder dauerhaft schwächen", erklärt Ina Michel-Behnke, Mitglied der Arbeitsgruppe Kinderkardiologie bei der Österreichischen Gesellschaft für Kinder- und Jugendheilkunde (ÖGKJ). "Obwohl viele Fälle bei Kindern gut ausheilen, kann eine schwere Myokarditis zu Herzinsuffizienz, Herzrhythmusstörungen, Schock und zum Tod führen. Wer sich nach einem Infekt nicht ausreichend lange geschont hat, ist besonders gefährdet."

  • Symptome: Anzeichen einer Myokarditis können sehr unterschiedlich sein. Müdigkeit, Kurzatmigkeit, unregelmäßiger Herzschlag, Brustschmerzen, ein erhöhter Puls, Benommenheit und grippeähnliche Symptome sind möglich. Bei Säuglingen und Kleinkindern können Nahrungsverweigerung, mangelnde Gewichtszunahme, starke Schläfrigkeit, vermehrtes Schwitzen und angestrengtes Atmen auf eine Herzmuskelentzündung hinweisen. Diese Symptome sind jedoch nicht sehr eindeutig, weshalb Experten diese Erkrankung auch den "Wolf im Schafspelz" nennen.
  • Betroffene: Schätzungsweise ein bis zwei Kinder unter 100.000 sind jährlich von einer Herzmuskelentzündung betroffen. Bei Erwachsenen ist die Zahl etwa doppelt so hoch, die Dunkelziffer liegt aufgrund leichter Verläufe möglicherweise höher.
  • Risiko-Altersgruppen: Bei Kindern gibt es zwei Altersgipfel: Unter zwei Jahren und bei Jugendlichen zwischen dem 13. und 18. Lebensjahr tritt eine Herzmuskelentzündung häufiger als bei anderen Altersgruppen auf. Buben überwiegen bei den Jugendlichen als Patienten (75 Prozent).
  • Behandlung: Ist eine Herzmuskelentzündung festgestellt, hängt die Behandlung von der Schwere der Erkrankung ab. Meist verordnet die Fachärztin oder der Facharzt (Bett-)Ruhe für mindestens zwei Wochen. Für die Diagnose können eine Blutuntersuchung, ein EKG, ein Herzultraschall und auch eine spezielle Magnetresonanztomografie erforderlich sein.
  • Schonung: Ist die Herzfunktion nicht mehr eingeschränkt, das EKG wieder normal und treten etwa einen Monat lang keine Beschwerden auf, darf das Kind meist wieder Sport treiben, so Ina Michel-Behnke. Eine regelmäßige kardiologische Nachsorge könne zunächst alle ein bis drei Monate nach Genesung und dann nach Bedarf sinnvoll sein.
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2  Kommentare
2  Kommentare
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Gabriel_ (4.382 Kommentare)
vor 7 Stunden

Traurig jene, welche die Fakten (RKI - bestätigt!) löschen lassen!

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susisorgenvoll (17.067 Kommentare)
vor 8 Stunden

Bei JEDEM grippalen Infekt, insbesondere mit erhöhter Temperatur oder gar Fieber, gehört man ins Bett! 1-2 Tage Ruhe geben, schwitzen, genug trinken und dann schaut die Welt wieder anders aus! Man soll NIE Infekte "übertauchen"!

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