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Baywa verkauft RWA und meiste anderen Auslandsbeteiligungen

Von nachrichten.at/apa, 04. Dezember 2024, 15:09 Uhr

MÜNCHEN/WIEN. Die Raiffeisen Ware Austria (RWA) muss sich darauf einstellen, dass ihr Hälfte-Eigentümer Baywa seine Anteile schon 2025 verkauft.

Der Artikel wurde zuletzt um 19:57 Uhr aktualisiert. 

Baywa-Vorstand Michael Baur verordnet dem Münchner Agrar- und Baustoffkonzern eine Radikalkur. Praktisch alle Beteiligungen im Ausland sollen bis 2027 verkauft werden, wie aus einer Reuters vorliegenden Präsentation vor Beschäftigten hervorgeht. Das gilt auch für die 50-Prozent-Beteiligung an der österreichischen Schwestergesellschaft RWA.

BayWa hofft auf vier Milliarden Euro

Den niederländischen Getreide- und Soja-Händler Cefetra will die BayWa ebenfalls schon im kommenden Jahr verkaufen, die Suche nach einem neuen Eigentümer läuft bereits. 2026 folgt dann der neuseeländische Obsterzeuger T&G Global (Turners & Growers). Mit dem Verkauf der restlichen 51 Prozent an der Wind- und Solarprojekt-Tochter BayWa r.e. will sich Baur bis 2027 Zeit lassen, weil das Geschäft zurzeit lahmt.

Insgesamt erhofft sich die BayWa daraus Verkaufserlöse von rund vier Milliarden Euro einschließlich der Schulden, die auf den betreffenden Firmen lasten. Damit soll die Schuldenlast auf Druck der Banken von derzeit mehr als fünf Milliarden Euro auf eine Milliarde abgebaut werden, wie aus der Übersicht über die Pläne hervorgeht. Nur unter dieser Bedingung sehen die Gutachter das Überleben der BayWa gesichert. Von einem Umsatz von rund 23 Milliarden Euro im laufenden Jahr blieben danach etwa acht Milliarden, zugleich soll sich das operative Ergebnis (Ebitda) mit Einsparungen von mehr als 400 Mio. Euro auf etwa 300 (2024 erwartet: 200) Mio. Euro verbessern.

In Deutschland sollen 1.300 Stellen wegfallen

Bei der BayWa AG in Deutschland sollen im Zuge dessen 1.300 von 8.000 Stellen wegfallen, knapp 400 davon in der aufgeblähten Zentrale. Die BayWa hatte am Mittwoch angekündigt, den Konzern im Zuge der Sanierung auf das Kerngeschäft mit dem Agrar- und Baustoff-Handel, Energie und Landtechnik zurückzuschneiden. Wie weit die Pläne reichen, hatte sie aber nicht öffentlich mitgeteilt.

Baur macht damit praktisch die gesamte Expansion unter dem ehemaligen Vorstandschef Klaus Josef Lutz rückgängig, der den Konzern mit Zukäufen im Ausland und der Entwicklung des Projektgeschäfts mit Wind- und Solarparks schuldenfinanziert ausgebaut hatte.

Steigende Zinsen und der schleppende Weiterverkauf einer wachsenden Zahl an Erneuerbare-Energien-Projekten hatten die BayWa im Sommer an den Rand der Pleite geführt. Seit Mitte Juli arbeitet Baur mit der Unternehmensberatung Roland Berger an einem Sanierungsplan. Mit der Entschuldung will er vor allem die Zinslast senken, die binnen fünf Jahren von 85 auf 400 Millionen Euro angeschwollen ist. 2027 sollen es nur noch 100 Millionen sein.

Bemühung um Stundungen und Kreditverlängerungen

Derzeit ringt der BayWa-Vorstand mit mehr als 100 Banken und anderen Fremdkapitalgebern um eine Stundung und Verlängerung der Kredite und kurzfristigen Schuldverschreibungen (Commercial Paper). Bis zum Jahresende soll eine Lösung gefunden werden. Für das kommende Jahr plant die BayWa eine Kapitalerhöhung, die laut Finanzkreisen rund 150 Millionen Euro schwer werden soll und bei der die Großaktionäre aus dem bayerischen und österreichischen Genossenschaftssektor mitziehen sollen. Es wäre die erste seit dem Börsengang 1988. Erst muss die Hauptversammlung 2025 aber den dafür nötigen Kapitalrahmen schaffen, so dass der Schritt nicht vor dem Sommer realistisch ist.

Reinhard Wolf räumt in München auf
Bild: RWA/ Kapitzer
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7  Kommentare
7  Kommentare
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betterthantherest (38.037 Kommentare)
vor 8 Stunden

die GRÜNE Transformation geht weiter!

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LASimon (15.004 Kommentare)
vor 6 Stunden

Na hoffentlich! Alles andere wäre eine Katastrophe mit Anlauf.

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Natscho (5.884 Kommentare)
vor 8 Stunden

Die Tatsache, dass die Industrie ein riesiges Problem hat und der Wirtschaftslandesrat Achleitner auf Tauchstation ist. Über tausend Menschen verlieren vor Weihnachten ihre Jobs und man hört nix aus der Landesregierung

Passt aber nur ins Bild der „Wirtschaftspartei“ ÖVP, dass dort eigentlich kaum einer so recht Ahnung hat und eher die Loyalität als die fachliche Eignung zählt.

In den OÖN war am Wochenende auch ein Interview mit dem, der die Umfrage mit der FPÖ auf der Eins gemacht hat, der genau das angesprochen hat. Tausende in der Industrie fürchten um ihre Jobs und man hört nix außer leeren Phrasen und zu KTM war vom Kanzler das einzige Statement, dass man am Verbrenner festhalten wird. Hauptsache er hat Zeit einen Podcast zu starten inmitten der extrem langsamen Koalitionsverhandlungen und einer immer weiter ansteigenden Wirtschaftskrise. Statt „Karl wie geht‘s“ sollt der eher „Karl, geht’s nu?“ heißen

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LASimon (15.004 Kommentare)
vor 6 Stunden

Wofür Regierungen alles zuständig sein sollen! Wir sind stolz darauf, dass wir eine privatwirtschaftlich organisierte Gesellschaft sind, in der es der Politik obliegt, die rechtlichen Rahmenbedingungen zu schaffen: Was dürfen die am Wirtschaftsprozess Beteiligten und, mindestens ebenso wichtig, was dürfen sie nicht? Daneben hat die Politik noch für die Infrastruktur zu sorgen. Alles andere geht sie nichts an. Daher sind auch Kommentare des Bundeskanzlers oder des Landeshauptmannes etwa zu KTM entbehrlich; das ist nicht ihre Expertise und auch nicht ihre Aufgabe. (Ebenso überflüssig ist freilich auch die Aussage, dass "man am Verbrenner festhalten wird".)
Abgesehen davon, dass ich jetzt nicht nachvollziehen kann, wo in Oberösterreich "über tausend Menschen vor Weihnachten ihre Jobs verlieren": Das ist für die Betroffenen schlimm. Aber dafür haben wir das AMS. Lasst diese Menschen ihre Arbeit machen.

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azways (6.294 Kommentare)
vor 3 Stunden

Lange werden Sie dem privatwirtschaftlichen Wahnsinn

* Gewinne sind privatisiert
* Verluste sind sozialisiert

nicht mehr frönen können.

Vor ziemlich genau 100 Jahren hatten wir eine ähnliche Situation - die Folgen sind Ihnen bekannt ?

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Peter2012 (7.012 Kommentare)
vor 8 Stunden

Das nächste Unternehmen welches strauchelt!!!

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betterthantherest (38.037 Kommentare)
vor 8 Stunden

Haben die Entwicklung von Elektroautos verschlafen.
Eh klar.

Ääääh

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