Husten, Schnupfen, Heiserkeit: Welche Hausmittel wirklich helfen
Wissenschafter haben untersucht, wie Hühnersuppe, Honig, Ingwer, Inhalieren und heiße Zitrone wirken.
Viele leiden derzeit an hartnäckigen Erkältungen. Mehr als 200 unterschiedliche Erreger können Husten, Schnupfen, Heiserkeit auslösen. Das macht eine gezielte medikamentöse Behandlung schwierig. Betroffene können daher oft nur versuchen, ihre Symptome zu lindern und ihr Immunsystem zu stärken. Viele schwören dabei auf Hausmittel. Doch Studien zeigen: Nicht alles wirkt so gut wie erhofft.
Zitronensaft mit heißem Wasser gilt als effektives Heilmittel bei Erkältungen. Doch wer auf Vitamin C als Gegenmittel hofft, wird enttäuscht. Studien zeigen: Sobald eine Erkältung da ist, kann Vitamin C nichts mehr ausrichten. Außerdem enthalten Zitronen geringere Mengen an Vitamin C als etwa Paprikas, Kiwis oder Brokkoli. Das Trinken von Zitronensaft mit heißem Wasser ist ebenfalls nutzlos, da Hitze Vitamin C zerstört. Richtig ist allerdings, dass hoch dosierte Vitamin-C-Präparate die Dauer von Husten und Schnupfen um zehn Prozent verringern können, wenn sie vor der Infektion regelmäßig eingenommen wurden.
Hühnersuppe ist leicht verdaulich. Sie versorgt den Körper mit Flüssigkeit, Proteinen und wichtigen Nährstoffen, darunter Vitamine, Eisen und Zink. Und die Wärme der Suppe fördert den Schleimfluss. Ob Hühnersuppe auch antientzündlich wirkt, ist allerdings umstritten.
Honig gilt als natürliches Antibiotikum. Er bekämpft selbst hartnäckige Bakterien. Bei Erkältungen, die überwiegend durch Viren verursacht werden, nutzt das meist wenig. Gegen Husten wirkt Honig dennoch erstaunlich gut, wie Forschende der Universität Oxford feststellten. Ihre Analyse umfasste 14 Studien mit mehr als 1700 Erwachsenen und Kindern. Einmal tranken die Teilnehmenden Honig in Milch gelöst, dann in Kaffee, außerdem wurden Buchweizenhonig oder Eukalyptushonig verwendet. Es zeigte sich: Honig lindert die Häufigkeit und Schwere von Husten effektiver als konventionelle Medikamente oder Placebos.
Zink wird häufig empfohlen, um das Immunsystem zu stärken oder eine Erkältung zu behandeln. Tatsächlich kann ein Zinkmangel anfälliger für Infektionskrankheiten machen. Ob die Einnahme von Zinkpräparaten vor einer Erkältung schützt, die Symptome verbessert oder die Genesung beschleunigt, ist laut einer Auswertung des unabhängigen Cochrane-Netzwerks allerdings unklar. Die Analyse vieler Studien zeigte, dass entsprechende Präparate nur einen sehr geringen oder gar keinen Effekt darauf haben, wie häufig sich jemand erkältet.
Ingwer hat eine lange Tradition als Heilmittel gegen Leiden wie Übelkeit und Erbrechen. Ein heißer Ingweraufguss hat, ebenso wie Tee, gleich zwei Vorteile: Er trägt zur Flüssigkeitsaufnahme bei und erwärmt die Schleimhäute. Studien zeigen, dass Ingwer gegen Viren, Bakterien und Entzündungen wirken kann. Dafür verantwortlich sind bestimmte Inhaltsstoffe, die Gingerole und Shogaole, deren Wirkung bei Versuchen im Labor erforscht wurde.
Vitamin C sollte man immer ausreichend zu sich nehmen, es wird laufend benötigt, nicht nur für das Immunsystem. Ausreichend Vitamin C ist wichtig, Überdosierung bringt nichts, kann nicht gespeichert werden, wird ausgeschieden.
Zusätzliche Gaben von diesem und jenem sind kein Nachteil, sofern man nicht übertreibt, aber eine insgesamt ausgewogene Ernährung, immer, nicht erst wenn man krank ist, ist sehr zu empfehlen. Dann ist das Risiko krank zu werden viel geringer und wenn doch, erwischt es einen viel milder. Dann ist ganz wichtig: Entspannen, Körper und Geist Ruhe geben, Stress vermeiden, am Besten ins Bett legen und ein gutes Buch lesen. Stress unterdrückt das Immunsystem und verzögert die Heilung.
Mein Geheimtipp: Schwarzen Rettich aushöhlen, mit Kandiszucker füllen und den entstehenden Saft löfferlweise genießen.