Wie Mädchen stark und selbstbewusst heranwachsen
Mädchen und junge Frauen erleben immer noch häufig Situationen, in denen sie nicht wertgeschätzt und gedemütigt werden. Oder sie können ihr volles Potenzial nicht entfalten, weil sie sich unbewusst kleinmachen oder zurückhalten. Denkanstöße und Methoden, wie Mädchen gestärkt fürs Leben werden können, übermittelt Coachin und Mediatorin Annette Oschmann im Ratgeber "Mädchen stärken".
"Erziehung, innere Prägungen, Glaubenssätze, gesellschaftliche Normen, Meinungen, wie Frau ‚zu sein hat‘ – all das überlagert unbewusst das eigene Selbst. Ich würde mir wünschen, dass Mädchen, Teenager und junge Frauen ihren Weg mit immer größerer Selbstverständlichkeit und Gelassenheit gehen können", sagt die Autorin.
Mütter, Väter, Großeltern und andere Vertrauensmenschen können dazu ihren Beitrag leisten. Indem sie Mädchen frühzeitig darin unterstützen, ein gutes Selbstwertgefühl und Selbstbewusstsein zu entwickeln und Jugendliche und junge Frauen zu einer wohltuenden Selbstliebe ermuntern – "bevor sie in die immer gleichen ‚typisch weiblichen‘ Muster fallen: Selbstaufgabe, Erschöpfung und den ermüdenden Zwang, für andere die Dinge zu optimieren", so Oschmann.
Quellen für selbstbewusste Mädchen
Ein unabhängiges, erfülltes und gleichberechtigtes Leben ist das, was sich alle Eltern für ihre Töchter wünschen. Doch wie können sie sie von Anfang an, während der Pubertät und bis ins Erwachsenenalter auf diesem Weg unterstützen und begleiten? Die Autorin führt in ihrem Buch elf Methoden an, die sich im familiären Alltag leicht umsetzen lassen. Die sogenannten Quellen der inneren Stärke haben das Ziel, Eigenschaften und Kompetenzen des Mädchens wie Resilienz, Selbstsicherheit, die Fähigkeit, Grenzen zu ziehen, oder die Durchsetzungsfähigkeit zu bestärken. Vier Tipps für Eltern aus dem Buch:
Halten Sie sich raus: Vieles, was in der Entwicklung eines stabilen Selbstbildes hilfreich ist, ist im Alltag Ihrer Tochter bereits angelegt. Lassen Sie Ihre Tochter sich selbst erleben und ausprobieren.
Stärken fördern: Auch wenn wir es meistens gut meinen, haben wir oft nur einen Blick für Mängel. Richten Sie den Fokus auf die Stärken Ihres Kindes. Durch genaues Hinsehen und empathisches Zuhören können Sie es vielleicht ganz neu wahrnehmen.
Kommunikation üben: Es gibt Situationen, in denen Kommunikation für manche zum Problem werden kann, z. B. in hierarchischen Strukturen oder bei verbalen Übergriffen. Ermutigen Sie Ihre Tochter zum Sprechen. Überlegen Sie, welche Tricks Sie ihr mitgeben können, um reaktionssicherer ("schlagfertig") zu werden.
Perfektionismus managen: Perfektionismus und ein übermäßiges Verantwortungsgefühl können zu Überbelastung führen. Achten Sie darauf, dass Ihre Tochter die "richtige" Verantwortung, nämlich altersgerecht machbar, trägt. Legen Sie die Messlatte nicht zu hoch.
Annette Oschmann: Mädchen stärken. Wie wir unseren Töchtern alles mitgeben, was sie brauchen. Goldegg, 23 Euro