China verschärft Gangart bei Immobilienkonzernen
PEKING. Wegen der Immobilienkrise erhöht Chinas Regierung den Druck auf die angeschlagenen Bauträger. Insolvente Unternehmen sollen sich neu organisieren.
Unternehmen, die nicht mehr zahlungsfähig seien und ihre Geschäftstätigkeit verloren hätten, sollten in Insolvenz gehen und sich neu organisieren, sagte Ni Hong, Chinas Minister für Wohnungsbau und ländliche Entwicklung.
"Verhalten, das den Interessen der Öffentlichkeit schadet, wird gemäß dem Gesetz untersucht, damit sie den Preis zahlen, den sie verdienen", sagte Ni in einem Pressegespräch beim Volkskongress.
Die Immobilienbranche trägt ungefähr ein Fünftel zur chinesischen Wirtschaftsleistung bei, die Krise lastet auf dem Land. Seit die Preise und die Nachfrage auf dem Markt zurückgegangen sind, fehlt den Unternehmen Geld, um Gläubiger zu bedienen oder bereits zugesagte Projekte fertigzubauen. Der Bauträger China Evergrande mit mehr als 300 Milliarden US-Dollar Schulden soll liquidiert werden, gegen den Konzern Country Garden läuft ein Antrag auf Abwicklung vor einem Hongkonger Gericht.
Minister Ni betonte, die Regierung habe ihre Politik bereits angepasst, zum Beispiel durch Zinssenkungen oder für Leute, die ihre alte Wohnung gegen eine bessere eintauschen wollen. Peking will damit den Markt stabilisieren und den angeschlagenen Konzernen unter die Arme greifen. "Der Wohnungsmarkt durchläuft einen Wandel", sagte Ni. Er verwies darauf, dass die Lage bei Angebot und Nachfrage auf dem Immobilienmarkt von Stadt zu Stadt unterschiedlich sei. Peking wolle daher mit den Lokalregierungen die Finanzierung von Wohnungsprojekten koordinieren.