Baukulturvernichtung
Die lange Tradition der Vernichtung der Linzer Baukultur wie Wollzeugfabrik und Eisenbahnbrücke wird nun in der Sintstraße fortgesetzt.
Die vom ehemaligen Stadtbaudirektor Kurt Kühne 1927 geplante Arbeitersiedlung, welche in sozialer, architektonischer und städtebaulicher Hinsicht eine große Bedeutung für den Aufbruch in die Moderne in Linz darstellt, soll teilweise "zusammengestutzt" werden.
Dieser Teilabbruch verändert das ursprüngliche Konzept wesentlich, Kopf und Beine werden entfernt und durch beziehungslose Neubauten ersetzt, die mit der ursprünglichen Gedankenwelt nichts mehr zu tun haben. Der überbleibende Rumpf wird mit plastischer "Schönheitschirurgie" den heutigen Standards angepasst. Das Bekenntnis zur Originalität wird auf eine annähernde Optik reduziert.
Warum ist es nicht möglich, ein architektonisches Juwel in seiner Gesamtheit zu erhalten und es mit neuem, den Bestand respektierenden Inhalt, z. B. als "Kreativsiedlung" mit Nutzung durch die Kunstuni, Ateliers, Werkstätten, Galerien, Emmaladen etc. zu beleben? Es hätte ein Hotspot für die Stadt Linz werden können – Scha(n)de!
Bernhard Rosensteiner, Puchenau