Braucht es den Weltspartag?
Mit ihren Maskottchen wie Sparefroh oder Sumsi warben die Banken jahrzehntelang für den Weltspartag am 31. Oktober. Doch hat der noch eine Berechtigung?
In vielen Ländern tragen Kinder ihre Ersparnisse am 31. Oktober zur Hausbank, dafür gibt es ein Geschenk. Und nach Jahren der Nullzinsphase geht es dabei endlich auch wieder um Zinsen auf dem Sparbuch – auch wenn die Zeiten für Sparer bei hoher Inflation schwierig bleiben. Der Weltspartag ist ohnedies in einem größeren Zusammenhang zu sehen: Er steht sinnbildlich dafür, Kindern den Wert von Geld zu vermitteln. Indem sie etwas von ihrem Taschengeld auf die Seite legen, lernen sie, es sich aufzuteilen. In Zeiten, in denen die Durchschnittsverschuldung bei insolventen Privatpersonen bei 97.500 Euro liegt, schadet es nicht, früh genug zu vermitteln, wie wichtig es ist, einen „Notgroschen“ für den Fall einer kaputten Waschmaschine auf der Seite zu haben.
Wer Kinder und Jugendliche fragt, was am 31. Oktober stattfindet, wird als Antwort nicht „Weltspartag“ zu hören bekommen. Das Klingeln an fremden Haustüren für Süßigkeiten hat den Besuch in der Bankfiliale längst abgelöst: Kein Wunder, wenn die Ausbeute großzügiger ist. Für unsere Eltern und Großeltern war der Weltspartag einst ein zelebriertes Hochamt, aber auch ihre Begeisterung ist parallel mit den Sparzinsen nach unten gefallen. Übrig blieb die Ernüchterung, dass außer einem Kugelschreiber oder einem Taschenkalender nicht mehr viel zu holen ist. Wer sparen will und das selbst in Zeiten hoher Inflation kann, informiert sich mittlerweile das ganze Jahr darüber. Den Weltspartag braucht es dafür nicht mehr: Er ist zur reinen Marketing-Aktion verkommen.
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Da kaum noch etwas zum Sparen bleibt macht er keinen Sinn mehr.
Niemand braucht den Weltspartag.
Er tut aber auch niemandem weh.
Also kann er ruhig bleiben, wenn ihn die Banken zelebrieren wollen.
Wenn wir alles, was zum Marketinggag verkommen ist, abschaffen wollen, können wir Weihnachten, Ostern, den Valentinstag und den Muttertag auch in den Kübel treten.